Spiel sieben muss die Entscheidung bringen: Nachdem die Straubing Tigers am Gründonnerstag ihren ersten Matchpuck nicht verwerten konnten und mit 0:4 unterlagen, kommt es am Karsamstag zum ultimativen Showdown. Straubing hatte beim Auswärtsspiel zwar deutlich mehr Spielanteile, verzweifelte aber an Wild Wings-Goalie Joacim Eriksson, der keinen Gegentreffer zuließ. Die Schwenninger nutzten dagegen ihre Chancen eiskalt aus.
Ausgangslage
In den bisher fünf Spielen der Viertelfinalserie zwischen Straubing und Schwenningen konnten sich die Tigers drei Mal durchsetzen – so auch beim letzten Spiel am vergangenen Dienstag, das mit 3:2 gewonnen wurde (übrige Ergebnisse aus Sicht der Straubing Tigers: 5:2, 1:5, 3:4 n.V. und 5:1). In der Hauptrunde dieser Spielzeit gewann beim Aufeinandertreffen beider Mannschaften jeweils das Heimteam. Insgesamt gab es das Duell Niederbayern gegen Hochschwarzwälder bislang 57 Mal in der DEL – dabei verließen die Tigers 31 Mal als Sieger das Eis.
Verzichten mussten die Straubing Tigers auf Stürmer Marcel Müller (Saisonende nach Unterkörperverletzung) sowie auf Verteidiger Justin Braun (angeschlagen). Im Vergleich zum Dienstagsspiel gab es keine Änderungen im Kader. So stand Hunter Miska wiederum im Tor, Benedikt Kohl war als überzähliger Spieler nicht in der Aufstellung.
Bei den Schwenninger Wild Wings waren Johannes Huß, Peter Spornberger, Viktor Buchner, Max Görtz und Filip Reisnecker nicht im Lineup. Das Tor der Gastgeber hütete erneut Joacim Eriksson.
Spiel
Die Straubing Tigers starteten konzentriert in die Partie und hatten zunächst mehr Offensivanteile. Abschlüsse sprangen dabei aber nicht heraus. Nach zweieinhalb Minuten gab Thomas Larkin auf der anderen Seite einen ersten Fernschuss ab, Hunter Miska war zur Stelle. Im direkten Gegenzug versuchte sich Josh Samanski mit einem Schuss, blieb damit jedoch am Schlittschuh von Larkin hängen. In der Folge brachten Parker Tuomie, erneut Josh Samanski und Marcel Brandt den Puck zum Tor, ohne aber Joacim Eriksson vor Probleme zu stellen. Und dann blieben die Tigers mit einem Schuss in den Schwenninger Abwehrreihen hängen, die Wild Wings schalteten schnell um, Chris Brown schickte Tylor Spink auf die Reise, der vors Tor zog und den Puck zur Führung für die Gastgeber ins Netz hob (7. Spielminute). Straubing zeigte sich wenig geschockt und versuchte weiter, im Angriffsdrittel Akzente zu setzen. Zwingend waren sie dabei allerdings nicht, auch weil Schwenningens Defensive gut zurückarbeitete. In Minute 14 ergab sich eine Zwei-auf-eins-Situation für Tyler Sheehy und Parker Tuomie. Sheehy suchte den Abschluss selbst und scheiterte an Eriksson. Auch einen verdeckten Schuss von JC Lipon hielt Schwenningens Goalie, wenn auch erst im Nachfassen. Nick Mattinen probierte es aus spitzem Winkel, schoss dabei die Brust von Eriksson an, Tyler Sheehy kam für einen möglichen Rebound zu spät. Adrian Klein setzte Sandro Schönberger gut in Szene, der aus der Drehung abzog, aber die Hartgummischeibe strich am Tor vorbei. Nach einem geblockten Schuss von Stephan Daschner kam Adrian Klein an den Puck, traf aber nur das Außennetz. Auch JC Lipon mit der Rückhand blieb ein Treffer verwehrt. Kurz vor der ersten Pausensirene tauchten die Wild Wings nochmal vor Hunter Miska auf. Dort leisteten sie sich allerdings ein unfaires Einsteigen: Mit Ablauf des ersten Drittels wurde Kyle Platzer wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, die Straubing Tigers durften somit in Überzahl in den Mittelabschnitt starten.
Im Powerplay kamen die Niederbayern auch direkt zu zwei gefährlichen Abschlüssen, taten sich dann aber zunehmend schwer, in ihre Aufstellung zu kommen. Nach einem aggressiven Forecheck durch Larkin gaben die Tigers den Puck her, Phil Hungerecker fuhr einen Konter und vollstreckte zum 2:0 in Unterzahl (22. Min.). Straubing machte weiter in der Offensive und schoss aus allen Rohren, Nick Mattinen zielte von der blauen Linie knapp neben das Tor. Marcel Brandt ließ einen seiner gefürchteten Schlagschüsse vom Stapel und im Nachsetzen verpasste zunächst Tyler Sheehy, anschließend verfehlte Cole Fonstad freistehend das Tor. Riesenchance dann für JC Lipon, aber auch sein Schuss landete nicht im Gehäuse. Und dann mussten die Tigers in der Abwehr zittern, nachdem die Wild Wings einen druckvollen Angriff vortrugen. Dabei war es zweimal Sebastian Uvira, der brandgefährliche Abschlussgelegenheiten verbuchte – ein weiterer Treffer fiel indes nicht. Tyler Sheehy musste nach Behinderung eines Gegenspielers eine zweimüntige Strafzeit verbüßen. Kurz vor Ablauf der Strafe kam Daniel Pfaffengut nach einem Querpass frei zum Schuss. Hunter Miska musste hier sein ganzes Können aufbieten, um diesen Schuss noch zu entschärfen, war aber rechtzeitig zur Stelle. Der Sturmlauf der Straubing Tigers war damit aber erst einmal unterbrochen. Erst drei Minuten vor Drittelende kamen sie in Person von Adrian Klein wieder zu einer vielversprechenden Chance, Eriksson reagierte dabei glänzend mit dem Schoner. Für Schwenningen setzte Daniel Pfaffengut den nächsten Akzent, Miska konnte parieren. Kurz darauf ergab sich für die Wild Wings nach einem schnellen Zuspiel von Joacim Eriksson eine Drei-auf-zwei-Situation. Die Schwarzwälder präsentierten sich erneut brutal effektiv: Diesmal zog Kyle Platzer vor das Tor, verlud Hunter Miska – und damit mussten die Tigers einem 0:3 hinterherrennen. Für JC Lipon ergab sich zwar noch ein Alleingang, doch der Straubinger Stürmer verfehlte das Tor.
Zum Schlussabschnitt wechselte Tom Pokel Florian Bugl ins Tor ein. Nach wenigen gespielten Sekunden feuerte Nick Mattinen einen Handgelenkschuss ab, der aber Eriksson bei freier Sicht nicht aus der Ruhe brachte. Straubing mühte sich weiter nach Kräften, es fehlte aber die letzte Genauigkeit bei den Pässen. Schwenningen verlegte sich weiter auf schnelle Gegenstöße, Tyson Spink konnte dabei Florian Bugl zweimal nicht zu bezwingen. Als Marcel Brandt Phil Hungerecker zu Fall brachte, mussten die Tigers wieder für zwei Minuten in Unterzahl agieren. Dabei verhinderten sie es aber, dass die Wild Wings ein Powerplay aufziehen konnten. Allerdings konnten die Straubinger auch in voller Stärke nicht mehr zu ihrem Offensivspiel zurückfinden. Erst bei eigener Überzahl – Ben Marshall musste wegen eines Crosschecks auf die Sünderbank – kamen die Straubinger wieder gefährlich vors gegnerische Tor. Justin Scott vergab aber eine weitere hochkarätige Chance. Wie man es besser macht, demonstrierten die Wild Wings einmal mehr eindrucksvoll. Nach gewonnenem Offensivbully stand das Tor von Florian Bugl unter Beschuss und Kyle Platzer schlug den Puck in Baseballmanier zum vierten Mal ins Straubinger Tor (54. Min.). Spätestens das war die endgültige Entscheidung in diesem Spiel. Zum Schluss wanderte Adrian Klein nach einem Crosscheck auf die Strafbank – Schwenningen ging aber nicht mehr mit letzter Konsequenz im Powerplay zu Werke. 45 Sekunden vor dem Spielende wurde auch Tim Brunnhuber noch einmal regelwidrig zu Fall gebracht. Josh Samanski kam noch zu einem gefährlichen Abschluss, zielte aber über das Tor. Damit gelang Joacim Eriksson im Tor der Wild Wings ein Shutout.
Für das siebte und entscheidende Spiel kehrt die Viertelfinalserie zwischen den Straubing Tigers und den Schwenninger Wild Wings am Karsamstag nach Straubing zurück (30.03.2024, 15:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).