Gleich fünf verschiedene Torschützen konnten am Abend zum Erfolg beitragen. Die Teufel können damit erstmals seit rund zwei Monaten die “rote Laterne” in der DEL2 an die Westsachsen abgeben.
Ausgleich und erneuter Rückschlag: Crimmitschau effizient im ersten Abschnitt
Der EC Bad Nauheim kam gut rein in dieses wichtige Match, startete energisch in die Partie und kontrollierte in den ersten sieben Minuten das Geschehen. Die Teufel waren präsent und spielbestimmend, doch der entscheidende letzte Pass wollte zunächst noch nicht gelingen, um für echte Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Es folgte der Schockmoment für die Teufel-Anhänger: In der 8. Minute setzte Vincent Saponari von den Eispiraten Crimmitschau mit der ersten echten Crimmitschauer Möglichkeit auch gleich den ersten Stich. Mit einer beeindruckenden Einzelaktion zog der Stürmer mit der Nummer 74 energisch zum Tor und nutzte die kleine Lücke zwischen Jerry Kuhn und dem Torpfosten, um das 1:0 für das Heimteam zu erzielen, was den Spielverlauf bis dahin ein wenig auf den Kopf stellte.
Unsere Jungs ließen sich aber nicht hängen: Nur eine Minute später bot sich Tim Coffmann die große Chance zum Ausgleich: Nach einem starken Zug zur Mitte scheiterte er jedoch am glänzend reagierenden Oleg Shilin im Tor der Eispiraten. Im direkten Gegenzug sorgten erneut Saponari und Lindberg für Gefahr, doch die Defensive des EC Bad Nauheim konnte mit einem wichtigen Block klären und Schlimmeres verhindern. In der 14. Minute konnten die Roten Teufel schließlich ihr Powerplay eindrucksvoll nutzen. Brent Aubin spielte präzise auf Taylor Vause, der die Scheibe weiter zu Zach Kaiser leitete. Mit einem spektakulären „Tip-In“ durch die eigenen Beine markierte Kaiser das verdiente 1:1 für den EC Bad Nauheim – ein Tor, das die gut 100 Gäste Fans jubeln ließ.
Kurz vor Ende des ersten Drittels hatten die Teufel dann die große Chance, sogar in Führung zu gehen. Philipp Bidoul zog ab, doch ETC-Goalie Oleg Shilin parierte stark. Während die Bad Nauheimer Spieler nach dieser Szene eine Strafe gegen Crimmitschau erwarteten, nutzten die Eispiraten die Verwirrung: Ein schneller 2-auf-1-Konter führte über Dominik Walsh und Tobias Lindberg zum 2:1. Der Goldhelm der Eispiraten schloss eiskalt ab und stellte die erneute Führung für die Gäste her. Mit zwei Treffern aus nur vier Chancen zeigte sich Crimmitschau äußerst effizient, während der EC Bad Nauheim mit einem Rückstand in die erste Pause gehen musste.
Teufel drehen das Spiel: Die Coffman-Reihe schlägt doppelt zu
Die Partie blieb auch im zweiten Drittel temporeich. In der 22. Minute hatten die Eispiraten eine weitere Powerplay-Möglichkeit, doch der EC Bad Nauheim hielt stark dagegen. Thomas Reichel setzte zum Konter an, doch Jerry Kuhn parierte souverän. Anschließend waren es die Roten Teufel, die mit guten Schüssen Druck aufbauten, jedoch keine Lücke in der ETC-Defensive fanden. In der 24. Minute eröffnete Marc El-Sayed mit einem schnellen Konter eine weitere Großchance für die Kurstädter, doch sein Abschluss strich knapp am Tor vorbei. Das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, in dem beide Teams zu mehr Abschlüssen kamen als noch im ersten Drittel.
Dann die 27. Minute: Tim Coffman bewies in dieser seine Klasse. Mit einem starken Abfangen der Scheibe an der gegnerischen blauen Linie leitete er den Angriff selbst ein, zog ins Drittel und entschied sich für den direkten Abschluss. Mit einem satten Schuss in den Winkel ließ er Crimmitschaus Goalie keine Chance und erzielte den viel umjubelten – und verdienten – Ausgleich zum 2:2.
Die Roten Teufel nutzten auch ihre nächste Chance eiskalt und zeigten sich somit ihrerseits extem effizient in diesem zweiten Abschnitt: In der 31. Minute arbeitete Kevin Orendorz hinter dem Tor stark und passte perfekt auf den heranlaufenden Tim Coffman. Zwar traf dieser die Scheibe nicht optimal, doch Jordan Hickmott stand im Slot genau richtig und schob im Fallen bedrängt von zwei Eispiraten ein – die erste Führung des Abends für den EC Bad Nauheim, ein 3:2 des Willens unserer Roten Teufel!
Dieses Tor rüttelte die Eispiraten wach, und zwischen der 32. und 34. Minute hatten die Hausherren gleich mehrere hochkarätige Möglichkeiten. Doch Jerry Kuhn zeigte einmal mehr seine Klasse und avancierte zum sicheren Rückhalt der Teufel. Mit spektakulären Paraden hielt der Routinier den knappen Vorsprung fest.
Das Spiel wurde zunehmend intensiver, geprägt von harten Zweikämpfen und einigen dadurch bedingten ungenauen Pässen auf beiden Seiten. Erst in der 38. Minute gelang Bode Wilde der nächste gefährliche Abschluss für den EC, doch im Gegenzug hatten die Eispiraten ihre große Ausgleichschance: Thomas Reichel tauchte gefährlich vor dem Tor auf, aber erneut war es Kuhn mit einem „Big Save“, der die Führung verteidigte. Mit einem knappen 3:2 ging es in die zweite Pause, und die Spannung für den Schlussabschnitt war spürbar.
Leidenschaftlicher Kampf und Gaidel setzt den Akzent: Wichtiger Treffer des Youngsters
Das letzte Drittel begann mit einem Powerplay für den EC Bad Nauheim, doch die Eispiraten verteidigten ihre Unterzahl geschickt und ließen keine große Möglichkeit zu. Aber die Teufel blieben dran und wollten es jetzt wissen: In der 43. Minute stoppte Taylor Vause den Puck im gegnerischen Drittel, zog überraschend mit einem präzisen Handgelenkschuss ab und ließ Oleg Shilin keine Chance: 4:2! Ein perfekter Start in den Schlussabschnitt.
Dann die 46. Minute und die Eispiraten nutzen direkt ihr erstes Powerplay des Spiels. Nach einem hohen Pass vor das Tor wurde die Scheibe gleich doppelt abgefälscht: Zuerst durch Scott Feser, dann von Tobias Lindberg, ehe der Puck ins Netz trudelte. Trotz Videobeweis blieb das Tor bestehen – der schnelle Anschlusstreffer zum 3:4, der nochmal für Spannung in diesem hart umkämpften Spiel sorgte,
49. Minute: Während die Teufel eigentlich mitten im Wechsel waren, zeigte Taylor Vause großen Einsatz hinter dem gegnerischen Tor. Durch seinen Druck zwang er die Eispiraten zu einem Aufbaufehler. Youngster Rik Gaidel reagierte blitzschnell, eroberte die Scheibe und schloss direkt ab – 5:3 für Bad Nauheim! Ein immens wichtiger Treffer, der den Teufeln Sicherheit für die letzten Minuten gab.
In der 54. Minute bot sich den Eispiraten zwar noch einmal die Chance, im Powerplay den Anschluss zu erzielen. Doch die Defensive der Roten Teufel zeigte ein starkes Penalty-Killing und ließ keine gefährlichen Abschlüsse zu. Kurz nach Ablauf der Strafe hatte Tim Coffman die Vorentscheidung auf dem Schläger (57.). Nach einem schnellen Konter scheiterte er jedoch an Oleg Shilin, der mit einer starken Parade den Anschluss für sein Team am Leben hielt.
In den letzten Minuten setzten die Eispiraten alles auf eine Karte und nahmen ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch die Teufel verteidigten mit großer Leidenschaft, warfen sich in Schüsse und blockten zahlreiche Versuche der Gäste. Die Mannschaft kämpfte bis zur letzten Sekunde und belohnte sich mit einem verdienten Auswärtssieg.
Am kommenden Freitag, den 13.12.2024 kommt es um 19:30 Uhr zum direkten Rückspiel im Colonel-Knight-Stadion.
Eispiraten Crimmitschau – EC Bad Nauheim 3:5 (2:1; 0:2; 1:2)
Tore:
1:0 (07:11) Vincent Saponari
1:1 (13:22) Zach Kaiser (Brent Aubin, Taylor Vause) PP1
2:1 (18:34) Tobias Lindberg (Dominic Walsh)
2:2 (26:33) Tim Coffman
2:3 (30:11) Jordan Hickmott (Kevin Orendorz, Philipp Bidoul)
2:4 (42:39) Taylor Vause
3:4 (46:11) Tobias Lindberg (Scott Feser, Rayan Bettahar) PP1
3:5 (49:37) Rik Gaidel
Strafen: EPC 8 / ECN 4
Zuschauer:1.823
Aufstellungen:
Eispiraten Crimmitschau: Oleg Shilin (Christian Schneider) / Rayan Bettahar, Mario Scalzo, Denis Shevyrin, Gregory Kreutzer, Alexander Schmidt, Ole Olleff, / Thomas Reichel, Vincent Saponari, Ladislav Zikmund, Dominic Walsh, Tobias Lindberg, Scott Feser, Lois Spitzner, Lukas Wagner, Lucas Blöttcher, Alexander Vladelchtchikov, Tim Michel, Roman Zap
EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann) / Garret Pruden, Patrick Seifert, Philipp Bidoul, Christopher Fischer, Marius Erk, Bode Wilde, Tjark Kölsch/ Taylor Vause, Parker Bowles, Zach Kaiser, Pascal Steck, Julian Lautenschlager, Brent Aubin,Kevin Orendorz, Tim Coffman, Jordan Hickmott, Luigi Calce, Marc El-Sayed, Rik Gaidel
Schiedsrichter: HSR: Daniel Todam, Patrick Altmann / LSR: Markus Paulick, Michael Huber