Die Krefeld Pinguine verlieren ihr erstes Heimspiel glatt mit 1:3 (1:1; 0:1; 0:1) gegen die Eisbären Berlin. Die Fans feiern ihr Team trotzdem mit minutenlangen Standing Ovations.
60 Minuten Kampf, zwei Teams, die um jeden Zentimeter Eis kämpfen und zwei großartige Torhüter – im KönigPalast wurde am Freitag einiges geboten. KEV-Neuzugang Torsten Ankert lief in seinem ersten Spiel für die Pinguine an der Seite von Phillip Bruggisser auf und fand sich auf Anhieb gut ein. Patrick Klein stand im Tor.
In den Anfangsminuten hatte das Spiel zwar viel Tempo, gefährliche Chancen gab es aber nicht. In der fünften Minute brachte die erste Strafzeit der Partie auch das erste Tor. Auf Zuspiel von Phillip Bruggisser musste Jacob Berglund den Puck nur noch über die Linie schieben. Wieder zeigten die Pinguine, dass sie im Powerplay unter Brandon Reid deutlich gefährlicher sind als in den Jahren zuvor. Die Pinguine bestimmten das Spiel und ließen bis zur 14. Minute keinen einzigen Schuss der Berliner zu – der erste Schuss saß dann aber gleich. Aus dem rechten Bullykreis ließ Aubry Patrick Klein keine Chance. Berlin kam nach dem Ausgleich etwas besser ins Spiel, dennoch kam durch das Gegentor kein Bruch ins Spiel der Pinguine. Die größte Torchance des ersten Drittels hatte Garrett Noonan. In der 17. Minute verhinderte der Schlittschuh eines Berliner Verteidigers die erneute Krefelder Führung. Auch Patrick Klein hatte in der Schlussphase des Startdrittels reichlich Arbeit. Der KEV leistete sich zwei Strafzeiten – Trivellato und Berglund wanderten auf die Strafbank – aber Klein ließ keinen Treffer zu und so ging es mit einem aus Berliner Sicht etwas glücklichen 1:1 in die Pause.
Das Mitteldrittel begann mit 48 Sekunden doppelter Unterzahl der Krefelder und einem hellwachen Patrick Klein. Zuerst parierte er einen Schlagschuss von MacQueen und stach dann einen scharfen Passversuch durch den Torraum weg. Die Pinguine überstanden das 3-gegen-5 unbeschadet. In der 29. Minute glänzte erneut Klein mit einer Parade für die Top 10 der besten Saves wieder gegen MacQueen. Auf der anderen Seite lenkte Goalie Poulin den Puck nach einem 2-auf-1-Konter von Caron und Costello noch so eben am Tor vorbei. Wieder etwas überraschend gingen die Gäste dann in Führung. Ranford bekam den Pass in den Slot, zog trocken ab und von der Latte prallte die Scheibe am machtlosen Klein vorbei ins Tor. Danach zogen sich die Schiedsrichter den Unmut der schwarz-gelben Fans zu, als sie kurz nacheinander Phillip Bruggisser und Martin Schymainski für je zwei Minuten hinaus stellten – beide Entscheidungen sorgten für laute Pfiffe. Krefeld verteidigte weiter stark in Unterzahl, bis sich Eisbär Backman ebenfalls zwei Strafminuten abholte. In der 36. Minute landete der Puck dann zwar im Berliner Tor, nach langem Studium des Videos entschieden die Unparteiischen jedoch auf „kein Tor“. Die strittige Szene: nach einem Schuss prallte die Scheibe hoch in die Luft, Kabanov setzte mit hohem Stock nach und plötzlich trudelte die Scheibe über die Linie. Die Schiedsrichter blieben bei ihrer ersten Entscheidung und gaben den Treffer nicht.
Krefeld kam mit viel Dampf aus der Kabine und setzte sich teilweise im Berliner Drittel fest, wirklich zwingende Torszenen gab es aber nicht. Dass manchmal auch ein leeres Tor nicht leer genug ist, zeigte Marcel Noebels in der 44. Minute. Patrick Klein war nach dem ersten Schuss schon geschlagen, Noebels gelang es dennoch nicht zu treffen – die bei Weitem schwierigere Aufgabe. Vor 4.629 Zuschauern blieb es ein Spiel der Torhüter: nicht nur Klein, sondern auch Berlins Kevin Poulin zeigten phantastische Paraden. Poulin entschärfte in der 50. Minute einen Schuss von Bettauer, kurz danach rettete er gegen Pinguin Miller. Und es blieb auch ein Spiel der strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. In der 51. Minute wanderte Greger Hanson auf die Strafbank. Während des Powerplays war eine weitere Strafe gegen die Pinguine angezeigt – in dieser Situation erzielte Sean Backman das 1:3 und die Strafe entfiel. 2:20 Minuten vor Schluss nahm KEV-Trainer Reid eine Auszeit, holte Patrick Klein für einen sechsten Angreifer vom Eis, aber es sollte nicht mehr reichen. 1:3 gegen starke Eisbären. Doch die Fans honorierten die starke Leistung ihrer Pinguine und feierten das Team noch Minuten nach dem Ende lautstark mit stehenden Ovationen. So eine Stimmung gab es an der Westparkstraße lange nicht mehr.
Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig: Pinguine und Eisbären haben Topleistungen gezeigt, beide Torhüter waren bockstark und die Fans sahen ein Riesenspiel. KEV-Trainer Brandon Reid:“Wir haben Charakter gezeigt, wir haben sowohl in Überzahl als auch im Penalty Killing Fortschritte gemacht und Patrick hat seine Motivation für eine tolle Leistung genutzt. Ich bin stolz auf meinen Goalie.“
Tore:
1:0 Berglund (Costello + Bruggisser) 04:50 PP1
1:1 Aubry (Noebels + DuPont) 13:27
1:2 Ranfort (Busch + Richmond) 30:51
1:3 Backman 50:43 PP1
Strafen:
Krefeld: 24
Berlin: 18