Mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) verlieren die Roten Teufel ein temporeiches und intensives Spiel gegen die Eislöwen aus Dresden, die ganz im Stil eines Top-Four-Teams den Sieg mit nach Hause nehmen. "Kein Vorwurf an mein Team, das einige Chancen kreiert hat. Wir haben nie die Köpfe hängen lassen und tolle Moral gezeigt. Sicherlich wäre ein Punkt verdient gewesen, aber Brett Jaeger hatte etwas dagegen", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel.
Es war ein rassiges erstes Drittel mit hohem Tempo und vielen Torszenen. Zunächst hatten die ersatzgeschwächten Hausherren die größeren Spielanteile, ohne jedoch den ganz großen Druck zu entwickeln. Besser machten es die Eislöwen, die durch Grafenthin in der 4. Minute zur ersten dicken Chance kam, die Mikko Rämö in bekannter Manier vereitelte. Aber auch die Roten Teufel erspielten sich ihre Gelegenheiten, als Laurila und Frosch zwei Mal Brett Jaeger nach sechs Spielminuten prüften. Es sollte erst eine Strafe gegen die Hessen sein, der den Dresdnern die Führung ermöglichte: zuvor abseitsverdächtig ins Drittel gespielt, schloss Ex-Teufel Max Campbell zum 0:1 ab, als Rämö die Sicht durch mehrere Akteure versperrt war. Die Gäste hatten nun eine kurze Drangphase, aus der sich die Kurstädter aber schnell wieder befreiten - auch Dank der lautstarken Anfeuerung des Publikums. Frosch und Cameron machten Druck auf Jaeger, der jedoch genauso sicher agierte wie sein Pendant. Und auch hier war es eine Strafe, die für Platz und damit für Chancen sorgte - diesmal auf der anderen Seite: nach feinem Pass von Harry Lange vollstreckte Joel Keussen, der aus dem Rückraum mit nach vorne lief, zum Ausgleich. Nun waren die Roten Teufel endgültig im Spiel und bekamen Gelegenheiten gar zu weiteren Treffern. Frosch im Powerplay sowie Dineen nach einem Konter scheiterten jedoch an Jaeger, so dass der Ausgleich mehr als verdient war für die Gastgeber, die aufgrund der Ausfälle genau drei Blöcke zur Verfügung hatten, nachdem sich Deion Müller auch noch erkrankt abgemeldet hatte.
Die Kurstädter knüpften im zweiten Drittel dort an, wo sie nach 20 Minuten aufgehört hatten: Jonas Gerstung stand in der 23. Minute ganz frei im Slot, scheiterte aber an Jaeger. Die Hausherren bestimmten die Partie und kamen auch spielerisch sehr gut von hinten heraus, was phasenweise sogar Szenenapplaus von den Rängen ob der ansprechenden Spielzüge gab. Diese Spielweise mündete in weitere Möglichkeiten durch Frosch und Dineen, doch wieder war es Brett Jaeger, der zur Stelle war. Das 1:2 kam da wie aus dem Nichts: Dresden hatte eine aussichtsreiche Gelegenheit, die Macholda mit einem strammen Schuss auch gleich zur erneuten Gäste-Führung verwertete. Bad Nauheim war aber nur kurz geschockt und kämpfte sich zurück ins Spiel: Laurila mit einem strammen Schuss sowie Frosch im Slot stehend konnten das Hartgummi jedoch nicht unterbringen, so dass es mit dem knappen Rückstand in die zweite Pause ging.
Im letzten Abschnitt spielten es die Sachsen clever herunter und hielten die Hessen fern vom eigenen Tor. Als das 1:3 durch Campbell in der 49. Minute fiel, schien der Drops gelutscht, doch die Roten Teufel zeigten eine tolle Moral und wollten sich noch lange nicht geschlagen geben. Lohn war der erneute Anschluss durch Daniel Ketter, der noch einmal für Euphorie beim Team und den Fans sorgte. Aufregung dann in der 52. Minute: ein Schuss von Andreas Pauli schien bereits über der Linie gewesen zu sein, doch der Unparteiische zeigte auf Weiterspielen. Hier drehte es sich nur um Millimeter, doch auch der Aufschrei der Fans sollte die Meinung des Mannes in Schwarz nicht ändern. Bad Nauheim versuchte noch einmal alles und nahm seinen Torhüter vom Eis. Dresden spielte es aber souverän herunter und feiert am Ende drei glückliche, aber nicht unverdiente Zähler im Stil einer Spitzenmannschaft. "Bad Nauheim hat defensiv gut gestanden, während wir zuviele Konter zugelassen haben. Wir können uns bei unserem Torhüter bedanken, dass das Resultat immer gut für uns aussah. Wir haben einfach in den richtigen Momenten die Tore geschossen", so Dresdens Trainer Thomas Popiesch nach Spielende.
Nun geht es also in die Deutschlandcup-Pause, nach der einige der heute noch verletzten und kranken Spieler zurückerwartet werden. Danach geht es am Freitag, den 13.11. weiter mit dem Auswärtsspiel in Crimmitschau, zwei Tage später kommen die Kassel Huskies nach Bad Nauheim.
EC Bad Nauheim - Eislöwen Dresden 2:3 (1:1, 0:1, 1:1)
Tore:
0:1 (09:56) Campbell (Reed, Filin) PP1
1:1 (14:54) Keussen (Lange) PP1
1:2 (33:46) Macholda (Cullen, D.Rodman)
1:3 (48:12) Campbell (Filin, Reed)
2:3 (50:14) Ketter (Pauli, Helms)
Strafminuten: ECN 6 / ELD 8
Zuschauer: 2.276
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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