Kampfstarke Roosters können sich durch Dal Colle für ihre Spielweise verdient belohnen und führen nach 20 Minuten mit 1:0. Im Mittelabschnitt sieht die ausverkaufte Balzer Zinn Arena eine physisch intensive und ausgeglichene Partie, ein Tor fällt für keines der beiden Teams. Es bleibt also nach 40 Minuten beim 1:0 für die Iserlohner. Auch im Schlussdrittel bleibt die Partie insgesamt ausgeglichen. Köln hat mehr vom Spiel, die Roosters verteidigen mit viel Herz und Engagement die knappe Führung, verpassen aber den durchaus möglichen zweiten Treffer. So kommt der druckvolle KEC zum späten Ausgleich durch Currie. Im Penaltyschießen treffen Boland und Dal Colle für die Roosters, während für die Gäste nur Kammerer netzt, sodass der Extrapunkt in Iserlohn bleibt und sich die Roosters den ersten Heimsieg der Saison sichern können.
Erschwert von zwei frühen Strafen gegen sich hatten die Roosters einen schwierigen Start in die Partie, doch mit Disziplin und Laufstärke sowie einem von Beginn an glänzend aufgelegten Andy Jenike im Kasten gelang es den Hausherren, sich beide Male schadlos gegen die Kölner Haie zu halten. Erst Troock, der jedoch im Slot einen Schuss nicht mehr entscheidend abfälschen konnte, sandte das erste offensive Lebenszeichen der Waldstädter (8.). Das erste Roosters-Powerplay des Nachmittags lief vielversprechend, doch sowohl Dal Colle, als auch kurz darauf Jentzsch verzogen ihre Abschlüsse (11.). Wenig später musste Jenike bei zwei aussichtsreichen Kölner Chancen sein Können nachweisen (14. und 16.). Auf der Gegenseite versprang Troock nach einem gut ausgespielten Konter über Gersichdie Scheibe im letzten Moment (17.). Zum Ende des ersten Spielabschnittes erarbeiten sich die Gäste aus der Domstadt eine leichte optische Überlegenheit, dennoch war es dem Shedden-Team vorbehalten, sich für die kampfstarke Leistung zu belohnen: Die Kölner Defensive bekam eine Scheibe nicht sauber geklärt, Cornel klaute den Puck und arbeitete diesen zu Dal Colle, der sich nicht lange bitten ließ und zur Führung einnetzte (18:22). Kurz vor der Pause hatte Ziegler von Labrie bedient im Slot alle Freiheiten, aber Julius Hudacek im Kölner Kasten rettete stark.
Wie schon im ersten Drittel brachten sich die Roosters durch zwei frühe Strafen auch zu Beginn des Mittelabschnittes um die Möglichkeit in der Offensive für Akzente zu setzen. Das Iserlohner Penalty-Killing funktionierte jedoch einwandfrei und was seine Vorderleute an Abschlüssen nicht verhindern konnten, entschärfte Jenike gewohnt unaufgeregt. Zach Osburn hatte dann die erste gute Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, als er zentral von der blauen Linie abzog, doch Hudacek war auf dem Posten (25.). Um die bis dahin größte Chance der Kölner abzuwehren bedurfte es nicht nur eines weiteren grandiosen Jenike-Save, sondern auch eines Blocks von Jobke, der sich für seinen geschlagenen Goalie in einen Schuss der Haie warf und diesen so abwehren konnte (28.). Die Partie war weiter von einer gewissen Nickeligkeit geprägt, sodass es nun die Domstädter waren, die eine Unterzahlsituation zu überstehen hatten, doch auch dieses Mal gelang es den Gastgebern nicht, den numerischen Vorteil zu nutzen. Beide Teams hatten zum Ende des Drittels weiter ihre Abschlüsse, es fiel jedoch kein weiteres Tor und es blieb auch nach 40 Minuten bei der 1:0-Führung der Roosters.
Zwei frühe Chancen markierten den Beginn des letzten Drittels, doch sowohl Ex-Rooster Grenier, der aus aussichtsreicher Position verzog (42.), als auch auf der Gegenseite Cornel, der im Slot den Puck nicht entscheidend abfälschen konnte (43.), kverpassten einen Treffer. Köln war bemüht, Druck und Tempo zu erhöhen, doch die Blau-Weißen blieben in den Zweikämpfen weiter griffig und suchten ihre Chancen durch Konter, die sich vor allem dann ergaben, wenn Köln im Aufbau zu unkonzentriert agierte, was auch an einem starken Iserlohner Forechecking lag. Dank dieser Zweikampfstärke wirkten die Sauerländer in einer insgesamt ausgeglichenen Partie sehr stabil. Bei etwas konsequenterer Spielweise in der Offensive wäre auch eine höhere Führung drin gewesen. Exemplarisch dafür die bis dahin beste Möglichkeit für Gersich in der 51. Minute: Erst spielt er sich durch die Kölner Abwehr, steht dann relativ frei und unbedrängt, nur um dann etwas zu überhastet abzuschließen, sodass Hudacek keine Mühe hat, die Scheibe weg zu fischen. Die Haie suchten zwar weiter nach Möglichkeiten, um die Scheibe in das Netz zu bringen, doch die Roosters kämpften weiter aufopferungsvoll, warfen sich angepeitscht von der einmal mehr überragenden Kulisse in der Balver Zinn Arena in Zweikämpfe und Schüsse und versuchten ihre Angriffe überlegt zu spielen, das erlösende und möglicherweise vorentscheidene zweite Tor wollte jedoch nicht fallen. Zum Ende der Partie gelang es den Haien dann nochmal, sich in der Offensivzone festzusetzen. Mit gezogenem Goalie gelang den Domstädtern dann der keineswegs unverdiente Ausgleich (57:37). Die Punkteteilung nach 60 Minuten ging insgesamt in Ordnung.
In der Overtime verpassten zunächst Boland und auf der Gegenseite zweimal MacLeod die Entscheidung, ehe eine ganz wilde Sequenz folgte: Auf der einen Seite standen Troock und Labrie völlig frei vor Hudecek, waren jedoch zu verspielt, im direkten Gegenzug krönte Jenike dann seine überragende Leistung, als er ein 2 auf 0 wegnahm und die Scheibe in seiner Achselhöhle verschwinden ließ. So ging es ins Penaltyschießen, wo zunächst Dal Colle und Kammerer trafen. Boland legte für den IEC nach, während MacLeod an Jenike scheiterte – das Privatduell der beiden ging ganz klar an die Nummer 92 der Roosters. Troock vergab zwar auf der anderen Seite, aber Jenike hielt auch gegen Storm und sicherte seinem Team somit den umjubelten und aufgrund des großartigen Kampfes auch keinesfalls unverdienten ersten Heimsieg in dieser Saison.