Didi Hegen musste immer noch auf Stephen Schultz und Stefan Vajs verzichten und gab im Tor erneut Maximilian Sigl den Vorzug. Zudem lief der Südtiroler Martin Wenter aus dem DNL-Team als fünfter Ausländer auf. Die Gäste hatten bereits das erste Aufeinandertreffen in Kaufbeuren mit 6:2 gewonnen und waren auch an diesem Abend der eindeutige Favorit. Dementsprechend legten die Niederbayern von Beginn an ein hohes Tempo vor. Mehr als ein Pfostenschuss durch Maximilian Brandl sprang allerdings zunächst nicht heraus. Nach etwa fünf Minuten sahen die rot-gelben Fans die erste vielversprechende Kombination über Alexander Thiel auf Max Schmidle, der allerdings am aufmerksamen Landshuter Torhüter Stewart hängenblieb.
In der Folge verzeichneten die Gäste mit durchdachten Angriffen Chance um Chance, insbesondere Davidek verzweifelte nahezu an Torhüter Maximilian Sigl. Der Landshuter Führung ging allerdings ein Fehler im Kaufbeurer Spielaufbau voraus, Marc Schmidpeter war im Slot zum verdienten 0:1 erfolgreich. Selbst bei eigener Unterzahl waren die Gäste das gefährlichere Team, wohingegen die Joker Probleme hatten, klare Chancen heraus zu spielen. Durch weitere gute Möglichkeiten erneut durch Davidek, Armstrong und Ostwald hätten die Gäste Ihre Führung durchaus ausbauen können. Beinahe wäre vor der ersten Drittelpause aber dann doch noch der Ausgleich für die Joker gefallen, als Maury Edwards einen Abpraller allerdings nicht an Stewart vorbei brachte. Jetzt kam dann doch die Gästeabwehr einmal etwas ins Schwimmen.
Die Angriffe der Joker waren in der Folge zwingender, die Tore hingegen gelangen den Gästen. Nachdem die Kaufbeurer in Unterzahl die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel bekamen, bedankte sich Kronthaler mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zum 0:2. Mit guten Möglichkeiten von Körner und Edwards, die beide aber genau auf Torhüter Stewart zielten, hätte den Jokern der so wichtige Anschlusstreffer gelingen können. Die entscheidende Szene des Spiels sollte sich anschließend ereignen. Hegens Mannen waren bereits in Unterzahl, als Schiedsrichter Zehetleitner den Kaufbeurern einen Wechselfehler unterstellte, was den Gästen eine etwa 90 sekündige doppelte Überzahl einbrachte. In dieser entscheidenden Situation des Spiels schien sich Glücksgöttin Fortuna endgültig von den Gastgebern verabschiedet zu haben, als Alexander Thiel von einem harten Schlagschuss getroffen wurde und nur unter schlimmsten Schmerzen weiterspielen konnte. Diese Schwächung nutzten die Gäste eiskalt zum 0:3 durch Riley Armstrong aus.
Nur Sekunden später erhöhten die Gäste – immer noch in Überzahl – auf 0:4 durch Davidek, der damit den Arbeitstag von Maximilian Sigl beendete. Für ihn brachte Didi Hegen Johannes Wiedemann. In der Folge waren endlich auch einmal gute Torchancen der Joker durch Tähtinen, Firsanov und Thiel zu verzeichnen. Doch erst mit einem Mann mehr auf dem Eis klappte es endlich mit dem ersten Treffer für die Rot-Gelben. Maury Edwards verzögerte noch einmal und sah den freistehenden Hans Detsch, der keine Mühe hatte, um auf 1:4 zu verkürzen. Wenige Zeigerumdrehungen später wurde Torhüter Wiedemann gehörig durchgeschüttelt, als ihn ein Schlagschuss von Godfrey an der Maske traf. Zunächst war im Schlussdrittel für die Joker kaum ein Aufbäumen möglich, weil sie mit der Dominanz der Gäste in der Defensive alle Hände voll zu tun hatten. Doch urplötzlich klingelte es auf der anderen Seite, weil die Kaufbeurer ein Überzahlspiel sehenswert durch Maury Edwards zum 2:4 nutzten. Etwas turbulent wurde es fünf Minuten vor dem Ende. Nach einigen sehr seltsamen Schiedsrichterentscheidungen platzte Didi Hegen der Kragen, was seiner Mannschaft zwei Strafminuten einbrachte.
Deshalb musste eine etwaige Aufholjagd erst einmal verschoben werden. Zwei Minuten vor dem Ende hätte es doch noch einmal spannend werden können. Der glücklose Jakub Körner brachte die Scheibe aus guter Position allerdings nicht am Landshuter Torhüter vorbei, wodurch es beim 2:4 auch nach 60 Spielminuten blieb. Gästetrainer Jiri Ehrenberger hatte in der anschließenden Pressekonferenz ein Spiel mit hohem Tempo und perfekter Stimmung gesehen, das durch die Stärke beider Mannschaften im Powerplay gekennzeichnet war.
Didi Hegen haderte dagegen trotz der knappen Niederlage mit seiner Mannschaft, die mit individuellen Fehlern leichte Tore kassiert hatte. Zum Schiedsrichter wollte er dagegen mit dem Verweis auf fehlende finanzielle Möglichkeiten keine weitere Stellung mehr beziehen.
eishockey.net / PM Kaufbeuren