Für dieses Spiel gewinnt der EV Landshut zwar keinen Schönheitspreis, aber immerhin zwei ganz wichtige Punkte. Nach einem 0:2-Rückstand gegen die Eispiraten Crimmitschau kamen die Niederbayern vor 2802 Zuschauern noch einmal zurück und erkämpften sich mit großer Moral und Teamgeist einen 3:2-Erfolg nach Verlängerung. Den umjubelten Siegtreffer erzielte Alexander Ehl.
„Ich habe gewusst, dass es heute ein sehr schweres Spiel wird. Wir sind durch die zwei Strafzeiten nicht gut ins Laufen gekommen. So wie das Spiel gelaufen ist, sind wir mit den zwei Punkten zufrieden. Wir haben wenig Selbstvertrauen gespielt, waren in den Zweikämpfen nicht so hartnäckig. Nachdem wir zuletzt immer recht gut gespielt haben, konnten wir es heute nicht richtig umsetzen“, bilanzierte EVL-Trainer Axel Kammerer nach einer zweikampfbetonten und spielerisch zerfahrenen DEL2-Begegnung.
Landshut hatte gegen den Tabellenletzten erhebliche Mühe ins Spiel zu finden. Schon in den ersten fünf Minuten hatten die Hausherren zwei Strafzeiten zu überstehen. Und auch in der Folge waren die Rot-Weißen vor allem damit beschäftigt, im eigenen Drittel aufzuräumen. Richtig gefährlich wurde es vor dem Tor der Eispiraten erst nach elf Minuten als Alexander Ehl freistehend knapp verzog. Gegen quirlige und zweikampfstarke Eispiraten fehlte den Niederbayern ansonsten die nötige Passgenauigkeit, um mehr Zug zum Tor zu entwickeln. So war Crimmitschau in den ersten 20 Minuten die etwas zielstrebigere Mannschaft, scheiterten aber mehrfach an Jaroslav Hübl.
Erst in einem Powerplay zu Beginn des Mittelabschnitts entwickelten die Landshuter mehr Offensivpower und trafen gleich zweimal das Torgestänge, liefen aber kurz darauf doch einem Rückstand hinterher. Nach einem Abspielfehler im Aufbau besorgte Eispiraten-Topscorer Austin Fyten in Unterzahl die Gäste-Führung (25.). Und damit wollte sich der Tabellenletzte nicht begnügen: In Überzahl sattelte ausgerechnet der Ex-Landshuter Lukas Vantuch das 0:2 (30.) drauf. Dank einer gelungenen Einzelaktion seines Kapitäns erwachte der EVL wieder zum Leben: Max Forster fasste sich nach Zuspiel von Nicolas Geitner ein Herz und holte seine Mannschaft ins Spiel zurück (38.). Und die gab zu Beginn des Schlussschnitts dann richtig Vollgas. Alleine in den ersten beiden Minuten hatten die Landshuter so viele Chancen wie zuvor im ganzen Spiel nicht. So nahm Eispiraten-Coach Daniel Naud bereits nach 129 Sekunden eine Auszeit, und ließ seine Mannschaft wieder etwas durchatmen. Aber drei Minuten später durften die EVL-Fans dennoch jubeln! Eispiraten-Schlussmann Michael Bitzer konnte einen Schuss von Stephan Kronthaler nur abprallen lassen und Max Forster staubte knochentrocken ab – 2:2 (46.). Nur wirklich beflügeln konnte den EVL der Treffer nicht. Vielmehr fand Crimmitschau zu alter Stabilität zurück und schnupperte in Überzahl an der neuerlichen Führung, traf aber nur die Querlatte oder scheiterte an Jaroslav Hübl. 196 Sekunden vor dem Ende nahm Axel Kammerer seine Auszeit um sein Team für die Schlussphase einzuschwören, doch nach 60 Minuten blieb es beim 2:2-Unentschieden. In der Verlängerung hatten dann die Landshuter nach 48 Sekunden das bessere Ende für sich. Stephan Kronthaler schoss erst neben das Tor, doch Alexander Ehl versenkte den Abpraller und riss die EVL-Fans von ihren Sitzen.
Nach dem wichtigen Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht macht der EVL nun Jagd auf den ersten Auswärtsdreier der Saison. Am Sonntag (17 Uhr/Eisstadion Bayreuth) gastieren die Dreihelmenstädter zum bayerischen Derby bei den Bayreuth Tigers.
Tore:
0:1 (25.) Fyten (Vantuch/Schietzold) (SH1)
0:2 (30.) Grygiel (Vantuch/Wideman) (PP1)
1:2 (38.) Forster (Geitner)
2:2 (46.) Forster (Kronthaler/Zimmermann)
3:2 (61.) Ehl (Kronthaler/Hofbauer).
Strafminuten: Landshut: 10, Crimmitschau: 6.
Schiedsrichter: Bastian Haupt/Michael Klein
Zuschauer: 2802