"Wir waren unverständlicherweise nervös nach dem 1:0, denn wir müssen nicht haushoch gewinnen. Aber das war dennoch ein wichtiges Spiel für unser Team", sagte EC-Coach Frank Carnevale nach dem Spiel. Am Freitag erwarten die Kurstädter nun die Kassel Huskies zum Spitzenspiel.
Der erste Abschnitt begann optimal für die Hausherren: nach einem gewonnenen Bully vollstreckte Mike Schreiber mit einem Blueliner nach nur 59 Sekunden zum 1:0 für die Gastgeber. In der Folgezeit entpuppten sich die Rheinländer aber als der erwartet schwere Gegner, der sein Hauptaugenmerk auf die Defensive hatte, was es den Kurstädtern merklich schwer machte. Kombinationen waren somit Mangelware, während die Rheinländer auf Konter warteten. Erst in der 9.Minute kamen die Seidenstädter zum ersten Torschuss, den Thomas Ower jedoch ohne Probleme vereitelte. Diese Szene war aber so etwas wie ein Weckruf für die Krefelder, die nun mehr Mut im Spiel nach vorne hatten, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Die Gastgeber blieben jedoch die gefährlichere Mannschaft und hatten sogar in Unterzahl durch Kujala und Strauch die besseren Möglichkeiten (14.), die Wendler im Kasten der Gäste beide entschärfte. Kurz vor der ersten Pause zog Daniel Ketter von der blauen Linie ab, der Ex-Teufel Marc Schaub rettete vor der Linie für seinen geschlagenen Goalie, so dass es trotz der klaren Spielanteilsverhältnisse mit einem knappen Resultat zum ersten Pausentee ging.
Auch im Mittelabschnitt dasselbe Bild: Bad Nauheim machte Druck, doch es sprangen kaum hochprozentige Möglichkeiten dabei heraus. Krefeld maxchte aus seinen Möglichkeiten das Beste und kam das ein oder andere Mal vor den Kasten von Thomas Ower. Doch auch hier blieben Großchancen Mangelware. Die Hessen hatten im Grunde genommen nur zwei aussichtsreiche Gelegenheiten gegen Mitte des Spiels, als Rinke knapp verzog (32.) und Oppolzer an Wendler scheiterte (33.). Nach einem gefühlten Schussverhältnis von 50:5 für die Gastgeber blieb es zunächst beim knappen Vorsprung für die Roten Teufel.
Im letzten Drittel machten es die Gastgeber besser und münzten die Torchancen nun endlich in Treffer um: in der 44.Spielminute traf Konstantin Firsanov aus der Halbdistanz mit einem Handgelenkschuss zum 2:0, dem Kapitän Chris Stanley nach einer schönen Kombination das 3:0 folgen ließ. Nun war die Moral der Gäste gebrochen, die durch Strauch den vierten und zugelich letzten Treffer hinnehmen mussten. Somit bleiben die Roten Teufel an diesem Wochenende ohne Gegentreffer und erwarten nun am kommenden Freitag die Kassel Huskies zum Spitzenspiel im Colonel-Knight-Stadion.
Unterdessen gaben die Verantwortlichen der EC RT Bad Nauheim im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Krefeld bekannt, dass ab Dienstag der Kanadier Martin Leezu einem vierwöchigen Probetraining bei den Roten Teufeln kommen wird. Der 1,91 Meter große und 91 Kilogramm schwere Verteidiger landet übermorgen in Frankfurt und wird am Abend bereits mit dem Team trainieren. "Ich kenne Martin sehr gut, er ist fast wie ein Sohn für mich. Er wird der Mannschaft auf jeden Fall weiterhelfen können. Zuletzt haben wir nur mit fünf nominellen Abwehrspielern gespielt, so dass ich hier den größten Handlungsbedarf gesehen habe", so EC-Coach Frank Carnevale. Lee absolvierte in dieser Spielzeit zwei Partien bei den San Francisco Bulls (Farmteam des NHL-Clubs San José Sharks) in der starken East Coast Hockey League (ECHL), nach dem NHL-Lockout gibt es allerdings einiges an Bewegung in die sogenannten Minor Leagues, so dass Lee am Montag mitgeteilt wurde, dass er ab sofort kein Bestandteil mehr des Teams sei. Somit nutzte der 23-Jährige seine Chance, nach Europa zu kommen, und freut sich auf die kommenden Aufgaben.
Wird am Dienstag in Bad Nauheim erwartet: Defenseman Martin Lee
EC Bad Nauheim - Krefelder EV 4:0 (1:0, 0:0, 3:0)
Tore:
1:0 (00:59) Schreiber (Strauch)
2:0 (43:57) Firsanov (Lange, Schreiber) SH 4-5
3:0 (49:18) Stanley (Rinke, Oppolzer)
4:0 (55:37) Strauch (Lange, Franz) PP 5-4
Strafminuten: ECN 6 / KEV 14
Zuschauer: 987
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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