Die bisherigen Oberbayernderbys in dieser Saison zeigten, dass der Heimvorteil nicht immer hilfreich ist, eher eine Last oder gar ein schwerer Rucksack für die Mannschaften, die daheim spielten. Während die Garmisch-Partenkirchner zweimal in Bad Tölz als Sieger das Eis verlassen konnten (6:1 und 5:2), konnten die Schwarz-Gelben aus dem Nachbarlandkreis in Garmisch-Partenkirchen beim letzten Spiel das Eis als Gewinner verlassen. Und auch dieses Mal war es für den SCR, der das Heimrecht innehatte, zunächst kein leichtes Unterfangen. Die Gäste aus Bad Tölz, vor dem Spiel auf Platz 9 des Tableaus, wollten die Serie der Oberlandderby Auswärtssiege aufrechterhalten. Allerdings gehörte die Anfangsphase eindeutig den Werdenfelsern. Simon Mayr zimmert nach nicht einmal zwei gespielten Minuten den Puck an den Pfosten, danach ging es mit hoher Schlagzahl weiter. Lubor Dibelka spielte seinen kongenialen Sturmpartner Robin Soudek in Mittelstürmerposition frei und der Torjäger drosch den Puck mit gefühlt 150Km/h in die Maschen des Löwentores zum 1:0. Wie schnell es im Eishockey dann gehen kann, das wurde in der 9. Minute den 4.111 Zuschauern deutlich vor Augen geführt. Zunächst hatte Alex Höller noch in Überzahl die große Chance zum 2:0 auf dem Schläger - im direkten Gegenzug war plötzlich der Tölzer Toptorjäger Nirschl auf und davon. Nur durch zwei Fouls konnte der schnelle Stürmer gestoppt werden, dafür wanderten aber Uli Maurer und auch Jan Pietsch auf die Strafbank. Die Konsequenz – der 1:1 Ausgleich bei doppelter Überzahl aus spitzem Winkel durch Nick Huard. Allerdings verstehen sich die Weiß-Blauen auch darauf, die passende Antwort zu finden. Die Werdenfelser waren gerade wieder vier Sekunden vollzählig, dann steuerte Robin Soudek auf das Löwengehäuse zu und der Torjäger tanzte den Tölzer Schlußmann Salvarini zum 2:1 aus.
Im Mittelabschnitt dann ein ähnliches Bild, allerdings drängten die Gäste aus Bad Tölz auf den Ausgleich. Es ging rauf und runter und es mangelte nicht an Torszenen. Eine davon nutzte Kevin Slezak mit einem klassischen Abstauber zum 3:1. Die Führung hätte vor der Pausensirene sogar noch ausgebaut werden können, Uli Maurer und Marlon Wolf scheiterten an Salvarini und Lubor Dibelka traf nur den Pfosten. 3:1 nach 40 Minuten, den zahlreichen Zuschauern wurde ein hochklassiges Oberligaspiel geboten.
Im Schlussabschnitt kontrollierten die Garmischer weitestgehend das Geschehen, Kevin Slezak krönte mit einem weiteren Treffer seine Leistung zum 4:1 Endstand. Damit steht es in der ewigen Derbystatistik (265.Spiele) 122 Siege für Weiß-Blau, 117 Siege für Bad Tölz und die restlichen Spiele endeten Unentschieden.