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Κ-Θ
(1:0) - (5:1) - (0:3)
30.12.2022, 19:30 Uhr

4:6 Niederlage in Weißwasser

Wahnsinnsspiel bei den Lausitzer Füchsen

Þ30 Dezember 2022, 23:48
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badnauheim
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Wahnsinn in Weißwasser! Mit 4:6 (0:1, 1:5, 3:0) verloren die Roten Teufel am Freitag bei den Lausitzer Füchsen. Beim DEL2-Einstand von Nachwuchskeeper Leon Willerscheid lag der EC nach zwei Dritteln mit 1:6 im Hintertreffen, hatte vor allem einen völlig verkorksten Mittelabschnitt zu verkraften, um in den letzten 20 Minuten – am Ende vergeblich – zur Aufholjagd zu blasen. Die Sachsen profitierten von drei Treffern ihres Top-Scorers Hunter Garlent und von einer fragwürdigen Fünf-Minuten-Strafe gegen Michael Bartuli, die die Füchse zu zwei ihrer drei Powerplay-Tore nutzten. Jerry Pollastrone, Jordan Hickmott, Mick Köhler und Taylor Vause trafen vor 75 mitgereisten Teufel-Fans für die Kurstädter. Die Aufholjagd im letzten Punktspiel des Jahres 2022 kam zu spät.

„Das war zwei Drittel lang ein peinlicher Auftritt. Leon Willerscheid hat sehr gut gespielt und Schlimmeres verhindert. Bevor ich mich in Rage rede, wünsche ich allen ein guten Rutsch“, sagte ein sichtlich unzufriedener Trainer Harry Lange. „Die Kulisse war laut und hat uns den Push gegeben. Endlich hat unsere Überzahl wichtige Tore erzielt. Das letzte Drittel würde ich gerne wegradieren“, bilanzierte Weißwassers Coach Petteri Väkiparta.

Ohne Kapitän Marc El-Sayed (Unterarmbruch), dafür mit dem angeschlagenen Stammkeeper Felix Bick im Bus traten die Kurstädter die 536 Kilometer lange Fahrt an die polnische Grenze an. Das EC-Gehäuse hütete aber erstmals Nachwuchstalent Leon Willerscheid, etatmäßig DNL-U20-Goalie der Kölner Junghaie. Das kurzfristige Profi-Debüt für den 17-jährigen Linksfänger hatte sich abgezeichnet, weil Interims-Backup Niklas Lunemann, der ursprünglich bis zum 5. Januar den bei der U20-Weltmeisterschaft weilenden Rihards Babulis vertreten sollte, im DEL-Team der Rheinländer benötigt wird.

Mit Robin van Calster spielt aktuell ein weiterer Nauheimer Förderlizenz-Akteur in Kanada. Auch auf Seiten der Ostsachsen sind aktuell drei Akteure für die DEB-Auswahl abgestellt: Torwart Nikita Quapp, Verteidiger Julian Wäser und Stürmer Eric Hördler. Auf der Ausfall-Liste standen zudem der Kanadier Lane Scheidl, Steve Hanusch, Maximilian Heim und Kristian Blumenschein, der Neffe von EC-Idol Gordon Blumenschein.

Mit einem Auge blicken die Füchse-Verantwortliche momentan leicht zitternd zum DEL-Kooperationspartner nach Berlin. Die Eisbären schweben völlig überraschend in Abstiegsgefahr. Mehr als ein Dutzend Talente aus der Hauptstadt hat Weißwasser in der laufenden Saison bereits eingesetzt, die personelle Konzeption basiert auf einer engen Zusammenarbeit – die seit 2016 intensiv gelebt wird – mit dem neunfachen Deutschen Meister. Die jungen Cracks, die regelmäßig aus der Mercedes-Benz-Arena in die Oberlausitz pendeln, sind bei den Oberlausitzern mehr als nur Lückenfüller.

Seine erste Bewährungsprobe erledigte Willerscheid nach 31 Sekunden souverän. Die bis dato beste Chance der Gastgeber vereitelte der Youngster reaktionsschnell gegen Eric Valentin (8.). Ohne Abwehrmöglichkeit war der Kölner allerdings wenige Momente später. Roope Mäkitalo luchste Huba Sekesi hinter dem Tor die Scheibe ab, passte zu Hunter Garlent und der Top-Scorer der Füchse nahm die Einladung zu seinem Saisontreffer Nummer 16 dankend an – das 1:0 (9.) für den Tabellenzehnten.

Für die Roten Teufel ergaben sich im ersten Abschnitt Gelegenheiten für David Cerny (9./abgefälschter Schuss von Philipp Wachter), Patrick Seifert (12./Zuspiel Jerry Pollastrone) und Andreas Pauli (19./Pass Cerny). Bei dieser Aktion landete Bad Nauheims „Wühlbüffel“ unsanft mit dem Kopf am Torgestänge, konnte aber glücklicherweise weiterspielen. Glück für den EC, dass Mäkitalo (14.) einen Turnover Sekesis im eigenen Drittel nicht bestrafte und die beiden Breaks kurz vor der ersten Sirene durch Valentin (19.) und Garlent (20.) folgenlos blieben.

„Mehr Zug zum Tor und einen Zahn zulegen“, forderte Andy Pauli im Pauseninterview. EC-„Goldhelm“ Tim Coffman scheiterte zunächst aus spitzem Winkel an Ville Kolppanen (21.), dann vergab Füchse-Angreifer erst an Willerscheid (23.), anschließend landete sein Querpass punktgenau bei Tim Detig, der mühelos das 2:0 markierte. Im Gegenzug traf Taylor Vause nur den Pfosten. Der Anschlusstreffer ging auf das Konto von Jerry Pollastrone (25.), der Marco Baßlers Puckverlust gnadenlos bestrafte.

Nachdem Weißwassers Kapitän Clarke Breitkreuz (27.) den Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt hatte, wanderte zunächst Cerny in die „Kühlbox“. Das folgende Powerplay nutzte Garlent zum 4:1 (29.). Und es kam noch schlimmer für den EC. Nach einem Zweikampf mit Michael Bartuli verkantete Füchse-Verteidiger Jan Bednar unglücklich mit der Schlittschuhkufe im Eis, krachte in die Bande und blieb zunächst liegen.

Nach Videostudium belegten die Unparteiischen diese Aktion – höchst fragwürdig – mit einer Fünf-Minuten-Strafe. Erneut Breitkreuz (36.) und Garlent (37.) mit seinem dritten Treffer verwerteten die lange numerische Überlegenheit und schraubten das Resultat in die Höhe.

„Teufel geben niemals auf.“ Einmal mehr bewiesen die Mannen von Coach Harry Lange große Moral. Jordan Hickmott (43.) und Mick Köhler (44./nach Doppelpass mit Fabian Herrmann) verkürzten. Weißwasser war fast ausnahmslos mit Defensivarbeit beschäftigt. Als Vause auf 4:6 stellte, blieben noch knapp acht Minuten auf der Uhr. Pauli (56.) visierte den Außenpfosten an. 2:21 Minuten vor dem Ende nahm Harry Lange seinen Keeper vom Eis, aber auch diese Maßnahme brachte nichts mehr. Hickmott verpasste knapp, das war es.

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