Die Starbulls Rosenheim haben auch das zweite Heimspiel im Playoff-Achtelfinale gegen die Hannover Indians gewonnen. 2.301 Zuschauer sahen im Rosenheimer emilo-Stadion ein lange Zeit von der Taktik geprägtes Spiel, das an die beiden vergangenen Vergleiche beider Teams am Sonntag und am Freitag erinnerte. Ab Mitte des zweiten Drittels zogen die Starbulls die Partie dann aber nachhaltig an sich und feierten am Ende einen verdienten 5:1-Erfolg. Die ins Team zurückgekehrten Petri Lammassari und Thomas Reichel überzeugten mit guten Leistungen und konnten sich je einmal in die Torschützenliste eintragen. Damit gehen die Starbulls-Rosenheim in der Serie mit 2:1 in Führung und könnten mit einem Sieg am Freitag in Hannover den Viertelfinal-Einzug perfekt machen. Spielbeginn im Stadion am Pferdeturm ist dann um 20 Uhr.
Starbulls-Trainer Manuel Kofler konnte erstmals in dieser Playoff-Serie mit vier Sturmreihen agieren. Die vierte Offensivformation setzte sich dabei mit Christoph Gottwald und Andreas Nowak aber aus zwei Verteidigern und dem nach krankheitsbedingten Ausfall zurückgekehrten Thomas Reichel zusammen. Anstelle des Kanadiers Chase Witala kam nach zwei Monaten Pause Finne Petri Lammassaari zum Zug, der in einer Reihe mit Fabian Zick und Daniel Bucheli stürmte. Effektiv gestaltete sich das Rosenheimer Offensivspiel aber zunächst nicht. Erst mit Anbruch der siebten Spielminute hatte Verteidiger Maximilian Vollmayer die erste Torchance der Partie, Gästekeeper Sebastian Albrecht entschärfte den verdeckten Schuss per Reflex mit der Beinschiene.
Die Gäste aus Hannover überzeugten von Beginn an wie in den ersten beiden Spielen mit hartem Körper- und diszipliniertem Defensivspiel. Es dauerte lange, bis Rosenheims Keeper Lukas Steinhauer entscheidend eingreifen musste. Die Chance von Mark Ledlin nach gewonnenem Bully aus kurzer Distanz war aber gleich ein Hochkaräter (14.). Zwei Minuten später gingen die Hausherren glücklich in Führung. In Überzahl spielte Michael Fröhlich die Scheibe in den Slot, von wo aus sie vom Schlittschuh eines Gästespielers ins eigene Tor abgelenkt wurde – 1:0 (16.). Zuvor waren bereits zwei zweiminütige Rosenheimer Überzahlspiele ohne jeden gefährlichen Torabschluss geblieben. Fast hätten die Indians noch vor der ersten Pause ausgeglichen. Nach einem satten Schlagschuss von Nicolas Turnwald brannte es vor dem Rosenheimer Tor lichterloh, bis Lukas Steinhauer die Scheibe unter sich begraben konnte (19.).
Das zweite Drittel sollte dann wesentlich spektakulärer und deutlich reicher an Höhepunkten sein, als der von viel Taktik geprägte erste Durchgang. Schon nach wenigen Sekunden spielte sich Michael Baindl durch die jetzt überraschend passive Defensive der Gäste, umkurvte auch noch Torwart Albrecht, wurde dann im letzten Moment vor dem Einschieben ins leere Tor aber noch entscheidend gestört. Danach zelebrierten die Indians fast vier Minuten am Stück ihr vom Freitag bekanntes zielstrebiges Powerplay, und Lukas Steinhauer im Rosenheimer Tor hatte einiges zu tun, den Ausgleich zu verhindern. Wieder komplett, zogen die Hausherren die Partie nun aber klar auf ihre Seite. Die Grün-Weißen entfachten viel Druck, die Gäste von der Leine verloren immer öfter die Ordnung. Der Treffer zum 2:0 in der 30. Spielminute war folgerichtig, aber nicht unumstritten. Bei bereits angezeigter Strafe wurde Vitezslav Bilek von einem gegnerischen Spieler in den Indians-Torraum geschoben und behinderte Torwart Albrecht leicht, aber so entscheidend, dass das kurze Eck offen blieb und Bilek die Scheibe dort unter das Tordach hebeln konnte.
Die Gastgeber hatten nun Oberwasser, machten viel Druck und hatten Chancen zum 3:0. Das Tor fiel aber aus heiterem Himmel auf der anderen Seite. Rosenheims Verteidiger Matthias Bergmann ließ sich hinter dem eigenen Tor die Scheibe abluchsen, so dass Andreas Morcinietz in den Slot fahren und zum 2:1 verwerten konnte (33.). Allerdings änderte der Anschlusstreffer nichts am Spielcharakter. Die Hausherren dominierten weiter und schlugen schnell zurück. Der Gästekeeper konnte einen Schuss von Andreas Nowak nur unorthodox abprallen lassen und Thomas Reichel staubte ab zum 3:1 (34.). Michael Baindl hätte fast nachgelegt, doch die Schlittschuhkufe von Lasse Uusivirta rettete gegen den schon geschlagenen Torwart Albrecht (37.). Das 4:1 fiel Sekunden vor der zweiten Pause aber doch noch. Petri Lammassari reagierte nach einem Getümmel am schnellsten und hob die Scheibe per Rückhand hoch und unhaltbar ins Netz (40.).
Im letzten Spielabschnitt lieferten sich die Mannschaften einen offener Schlagabtausch, bei dem sich beide Torhüter noch mehrfach und teils spektakulär auszeichnen konnten. Vor allem die Gäste ließen einige hochkarätige Chancen ungenutzt. In der Schlussphase stellte Maximilian Vollmayer dann den 5:1-Endstand her. Bei Rosenheimer Überzahl traf er nach einem überlegten Spielzug aus dem linken Anspielkreis hoch ins rechte Eck (57.).
Die Starbulls gehen dank des zweiten Heimsiegs zum zweiten Mal in der „Best-of-five-Serie“ des Playoff-Achtelfinales gegen die Hannover Indians in Führung. Spiel Nummer vier findet am Freitag in Hannover statt. Spielbeginn im Stadion am Pferdeturm ist um 19 Uhr. Ein notwendiges fünftes Spiel, falls es nach vier Spielen in der Serie 2:2-Unentschieden stehen sollte, ist für Sonntag um 17 Uhr im Rosenheimer emilo-Stadion terminiert.
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