Mit 5:2 (0:1, 3:0, 2:1) gewinnen die Roten Teufel ihr Auswärtsspiel bei den Wölfen Freiburg und sichern damit das nächste Sechs-Punkte-Wochenende in der DEL2. Durch diesen Erfolg festigen die Hessen ihren hervorragenden fünften Tabellenplatz und ziehen mit dem Vierten Towerstars Ravensburg gleich (ebenfalls 70 Punkte), der heute Abend in Frankfurt mit 1:5 unterlag. "Es ist immer schön, mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Wir haben sehr diszipliniert gespielt und Freiburg nur wenig Chancen ermöglicht. Im letzten Drittel war es klar, dass Freiburg nochmal kommt, aber wir haben nur Schüsse von außen zugelassen und die hat Mikko Rämö stets sicher", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel. "Ich gratuliere Bad Nauheim zu diesem Sieg. Man hat gesehen, warum sie dort oben mitmischen, denn sie haben hier ganz einfach clever agiert. Zudem hat ihr Torhüter einen Sahnetag erwischt gehabt", so Freiburgs Trainer Leos Sulaks Kommentar zum Spiel.
Die Gäste begannen druckvoll und hatten nach fünf Spielminuten bereits zwei gute Einschussgelegenheiten durch Dineen und Pauli vorzuweisen. Die Hausherren versuchten, dagegen zu halten und hatten durch Linsenmaier in der 4. Spielminute ihre erste aussichtsreiche Chance, die Henri Laurila in letzter Sekunde noch verhindern konnte. Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem es hin und her ging, ehe Hagen Kaisler wegen einer Nichtigkeit auf die Strafbank geschickt wurde. Freiburg erspielte sich zwar ein bis zwei gute Möglichkeiten, doch die Roten Teufel, deren Unterzahlspiel zuletzt stark funktionierte, überstanden auch diese Situation. Gerade wieder komplett hatte Dominik Lascheit eine große Gelegenheit auf die Führung, wurde aber am Abschluss des letzten Freiburger Mannes gehindert. Die Gäste vesuchten, das Heft endgültig an sich zu reißen, doch sie wurden durch zwei weitere Strafzeiten zurückgepfiffen. Wurde die erste noch schadlos überstanden, war es die zweite, die Kunz in der 15. Minute zum 1:0-Pausenstand verwerten konnte.
Glück hatten die Kurstädter gleich zu Beginn des Mittelabschnitts, als Daniel Ketter die Scheibe vor dem eigenen Tor versprang, Tobias Bräuner aber kein Kapital daraus schlagen konnte und am erneut stark haltenden Mikko Rämö scheiterte. Die Hessen kamen nun sukzessive druckvoller vor den Kasten von Freiburgs Goalie Jonathan Boutin, der gleich drei Mal gegen Cameron, Frosch und Dineen abwehren musste. Der Ausgleich lag also in der Luft, den Vitalij Aab bereits auf dem Schläger hatte, doch Boutin rettete mit der Schulter (26.). Knapp eine Minute später war es dann aber soweit: nach einem Dineen-Pass zog Dusan Frosch vor das Tor, es enstand ein Gewühl vor Boutin, in dem Joel Keussen das Hartgummi zum längst fälligen 1:1 über die Linie drückte. Nur 20 Sekunden später klingelte es schon wieder im Kasten der Wölfe: Boutin ließ einen Alanov-Schuss nach vorne abprallen, Andreas Pauli war der Nutznießer: 2:1-Führung für den EC. Freiburg nahm daraufhin eine Auszeit, um sich nach diesem Doppelschlag zu sammeln. Als Marc Kohl bei den Gästen in der 33. Minute auf der Strafbank Platz nahm, hatten die Hausherren durch Wittfoth die große Gelegenheit auf das 2:2, der Stürmer wurde von Kyle Helms als letzten Mann jedoch regelwidrig gefoult: Penalty für die Breisgauer. Der Schütze scheiterte an Rämö, der seinem Team somit die Führung hielt. Kurz vor der zweiten Pause erhielten die Gäste nach zunächst fünf Strafzeiten gegen sie erstmals die Chancen zum Powerplay, was Andreas Pauli mit seinem zweiten Treffer des Abends zehn Sekunden vor der zweiten Sirene zum wichtigen 3:1 nutzen konnte.
Mit Beginn des letzten Abschnitts war es klar, dass Freiburg, die zuletzt fünf Siege aus sechs Spielen einfahren konnten, nochmal Druck machen würden. Die Kurstädter hielten aber gut dagegen und stoppten weitestgehend die Angriffsbemühungen der Schwarzwälder. Es war vor allem immer wieder die erste Formation der Wölfe, die sich in Szene setzen konnte. So auch in der 47. Minute, als Linsenmaier und Haluza Mikko Rämö prüften, der wie gewohnt souverän die Situationen entschärfte. Dennoch waren die Hausherren nun am Drücker und als beide Seiten jeweils einen Spieler in der Kühlbox hatten, war es Marc Wittfoth, der den 2:3-Anschlusstreffer besorgen konnte (49.). Nun wurde es noch einmal hektisch: die Gäste kassierten eine weitere Strafzeit, in der Freiburg auf den Ausgleich drängte. Nick Dineen konnte in der 53. Minute aber befreien, was Dustin Cameron mit einem Solo und einem Shorthander zum vorentscheidenden 2:4 verwerten konnte. Aber noch war das Match nicht zu Ende: Hagen Kaisler kassierte eine weitere Strafe, die Gastgeber legten alles in dieses Powerplay, doch Mikko Rämö, der nach dem Schlusspfiff zum besten Gäste-Spieler gewählt wurde, war der Fels in der Brandung und hielt seinem Team den Spielstand. Exakt 135 Sekunden vor dem Ende nahm Freiburgs Coach seinen Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, Joel Keussen versuchte dies zu nutzen, doch sein Schuss in Richtung leeres Tor landete zunächst am Pfosten. Mit einer Strafe gegen Freiburgs Haluza in der 59. Minute war die Partie im Grunde genommen entschieden, Dusan Frosch nutzte die Situation mit einem sehenswerten Treffer zum 5:2-Endstand für clever agierende Teufel.
Am kommenden Freitag kommt es im heimischen Colonel-Knight-Stadion zum Hessenderby gegen den Tabellendritten Kassel Huskies, gegen den man mit einem Sieg nach regulärer Spielzeit nach Punkten gleichziehen könnte. Tickets für dieses Match sind noch erhältlich, der Online-Shop steht den Fans jederzeit zur Verfügung. Zugreifen heißt es also, um das Team bei diesem sicherlich wieder interessanten Match zu unterstützen.
Wölfe Freiburg - EC Bad Nauheim 2:5 (1:0, 0:3, 1:2)
Tore:
1:0 (14:56) Kunz (Brückmann, Linsenmaier) PP1
1:1 (26:57) Keussen (Frosch, Dineen)
1:2 (27:17) Pauli (Alanov, Lange)
1:3 (39:50) Pauli (Keussen, Lange) PP1
2:3 (48:26) Wittfoth (Kästle, Meyer)
2:4 (52:41) Cameron (Gerstung, Dineen) SH1
2:5 (59:38) Frosch (Cameron) PP1
Strafminuten: EHC 6 / ECN 14 + 10 (Kaisler)
Zuschauer: 2.251
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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