Trendwende geschafft: Mit einem 5:4 (1:2, 3:1, 1:1)-Auswärtssieg holen sich die Roten Teufel bei den Heilbronner Falken heute Abend drei wichtige Punkte nach zuletzt vier Niederlagen in Folge. Vitalij Aab traf doppelt und legte ein weiteres Tor vor gegen die Falken, die nach zwei Siegen in Serie zunächst einmal einen Rückschlag hinnehmen müssen.
Bei den Gästen fehlten neben den Langzeitverletzten Joel Johansson und Diego Hofland auch die erkrankten Andreas Pauli und Hagen Kaisler, während Maximilian Spöttel, Goran Pantic sowie Deion Müller beim Oberliga-Kooperationspartner zum Einsatz kamen. Dustin Cameron war nach seiner dritten Zehminutenstrafe zudem gesperrt, so dass Petri Kujala auf sechs Verteidiger und elf Stürmer zurückgreifen konnte. Somit musste der Finne seine Sturmreihen umbauen: Maximilian Kammerer rutschte für Cameron in den ersten Sturm, während Eugen Alanov zu Vitalij Aab und Harry Lange in den zweiten Block rückte. Kyle Helms, Tim May und Patrick Strauch bildeten die dritte Formation, Dominik Lascheit und Leon Niederberger spielten mit Helms oder May als Center, die sich dort abwechselten. Im Tor begann Felix Bick, der seit Mittwoch aus Düsseldorf bei den Hessen weilt.
Die Gäste benötigten einige Minuten, um mit den neuen Formationen ins Match zu finden. Die Falken, die mit Rückenwind nach zwei Siegen in Serie in das Match gingen, nutzten dies mit einem Konter in der 3. Minute durch Thomas Gödtel zur frühen Heilbronner Führung, als die Zuordnung bei den Hessen nicht hundertprozentig passte. Die Roten Teufel fanden sich aber hinein in die Partie und hatten durch Helms (6.) und Frosch (9.) zwei hochkarätige Einschussmöglichkeiten, eine ging über das Gehäuse und die zweite fand in HEC-Goalie Hartzell ihren Meister. Das Tor lag in der Luft und sollte auch fallen: nach einem Außenpfosten-Schuss von Kammerer reagierte Dusan Frosch am schnellsten und bediente den vor das Tor geeilten Düsseldorfer Förderlizenzspieler, der zum 1:1-Ausgleich einnetzen konnte. In der Folgezeit gingen die Kurstädter allerdings drei Mal in die Kühlbox und mussten gar 78 Sekunden mit zwei Mann weniger überstehen. Dank großen Einsatzes mit einigen geblockten Schlagschüssen überstanden die Roten Teufel zwar diese Szene, mussten dennoch in Unterzahl das 2:1 erneut durch Gödtel hinnehmen, der mit einem platzierten Schuss die Heilbronner Führung markierte. Bei numerischen Gleichstand an Spielern hatten die Gäste anschließend erneut die größeren Spielanteile, die bis zur ersten Pause jedoch (noch) nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden konnten.
Umso besser lief es für die Hessen im Mittelabschnitt: Vitalij Aab besorgte in der 27. Minute den hochverdienten Ausgleich für sein Team, das den Druck sukzessive erhöhte. Heilbronn musste seinerseits ob des gesteigerten Tempos nun Strafzeiten hinnehmen, was die Gäste mit viel Power in Richtung Hartzell ausspielten. Folge war die erstmalige EC-Führung durch Henri Laurila, der mit einem Hammer-Schlagschuss von der blauen Linie in Überzahl erfolgreich war (31.). Die Roten Teufel setzten nach und suchten den nächsten Treffer. Zunächst scheiterte Harry Lange knapp an Hartzell, dann besorgte Dusan Frosch mit einem tollen Move gegen zwei Heilbronner Abwehrspieler das 4:2 für die Kurstädter über die Fanghand vom Goalie hinweg (36.). Man wähnte sich schon mit einer komfortablen Zwei-Tore-Führung in der zweiten Pause, da kassierte Joel Keussen an der Bande eine Strafzeit, die Marvin Krüger nach einem Gödtel-Schuss und einem Rebound zum 3:4 nach 40 Minuten nutzen konnte, womit die Falken natürlich noch einmal Morgenluft vor dem letzten Abschnitt witterten.
Und diese wussten sie zu nutzen: es waren drei Minuten im letzten Drittel gespielt, da traf Brad Schell für die Käthchenstädter mit einem platzierten Schuss in den Winkel zum 4:4-Ausgleich. Es war nun ein offener Schlagabtausch beider Teams, der für einiges an Spannung sorgte. Das bessere Moment hatten hierbei aber die konzentriert spielenden Roten Teufel, die durch Aab in der 49.Minute nach einem Alanov-Schuss, der eine starke Partie ablieferte, die erneute Bad Nauheimer Führung unter dem Jubel der lautstark supportenden EC-Fans erzielten. Die Gäste spielten nun sehr geschickt und ließen hinten nichts anbrennen. Heilbronn rannte an und stemmte sich gegen die Niederlage, doch die Roten Teufel agierten clever und brachten das Match auch trotz einer Fehlentscheidung der Linesmen in der letzten Minute, die ein Hybrid-Icing auspfiffen, obwohl der schnellere Alanov bei empty net den Sack hätte frühzeitig zumachen können, über die 60-Minuten-Marke und fahren nach vier Niederlagen in Folge somit wieder einen "Dreier" ein. Am Sonntag gastieren die Löwen Frankfurt im Colonel-Knight-Stadion (Spielbeginn 18.30 Uhr), für diese Partie sind nach wie vor Tickets erhältlich. Das Video der heutigen Pressekonferenz mit den Stimmen beider Trainer folgt in Kürze.
Heilbronner Falken - EC Bad Nauheim 4:5 (2:1, 1:3, 1:1)
Tore:
1:0 (02:56) Gödtel (Brace, Schmid)
1:1 (08:28) Kammerer (Frosch, Dineen)
2:1 (14:31) Gödtel (Schell, Brace) PP1
2:2 (26:35) Aab (Alanov, Lange)
2:3 (30:54) Laurila (Kammerer, Aab) PP1
2:4 (35:23) Frosch (Kohl, Dineen)
3:4 (39:35) Krüger (Gödtel, Schmid) PP1
4:4 (43:00) Schell (Brace)
4:5 (48:51) Aab (Lange, Alanov)
Strafminuten: HEC 12 / ECN 14
Zuschauer: 1.278
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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