Nach zehn Tagen ohne Spiel durften die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend bei den Straubing Tigers endlich wieder um wichtige Punkte spielen. Marcus Weber kehrte ins Team zurück, dafür musste Blake Parlett mit muskulären Problemen aussetzen. Beide Teams agierten zunächst etwas abwartend, bei den Ice Tigers lag das vor allem am neuen, nicht mehr ganz so aggressiven Spielsystem unter Tom Rowe. Nach hinten spielten die Ice Tigers sicher und nutzten ihre erste echte Torchance in der 9. Minute direkt zur 1:0-Führung. Dane Fox leitete in der neutralen Zone schnell weiter und sorgte so für einen Zwei-auf-Eins-Konter. Charlie Jahnke kam über die linke Seite und blieb zunächst hängen, brachte die Scheibe aber noch aufs Tor. Sebastian Vogl musste abprallen lassen und Tim Fleischer bugsierte den Puck aus der Drehung mit der Rückhand über die Linie. Einen der wenigen Nürnberger Fehler nutzte Straubing in der 12. Minute zum Ausgleich. Nach einem missglückten Passversuch von Andrew Bodnarchuk ging Taylor Leier dazwischen, zog über die rechte Seite vors Tor und bezwang Niklas Treutle flach durch die Schoner zum 1:1.
Kurz nach Ablauf der ersten Straubinger Strafe im Spiel holten sich die Ice Tigers die Führung zurück. Chris Brown kam hinter dem Tor der Hausherren an die Scheibe und spielte mit der Rückhand nach vorne, wo Tyler Sheehy goldrichtig stand, direkt abzog und aufs lange Eck zum 2:1 traf (15.). Mit abgeklärtem Defensivverhalten überstanden die Ice Tigers eine doppelte Unterzahlsituation über das Drittelende hinaus und nutzten ihre erste Chance im Mittelabschnitt zum nächsten Treffer. Dane Fox löste sich im Angriffsdrittel geschickt von seinem Gegenspieler und bediente Tim Fleischer mit einem perfekten Rückhand-Querpass, Fleischer zog direkt ab und jagte die Scheibe zum 3:1 in die Maschen (23.). In der Folge mussten die Ice Tigers einige Unterzahlsituationen überstehen, schafften das aber mit Bravour und einem starken Niklas Treutle zwischen den Pfosten. Treutle war auch zur Stelle, als Sandro Schönberger bei seinem Alleingang auf die Fanghandseite schoss (30.). Als Dane Fox in der 39. Minute auf der Strafbank saß, kam Andreas Eder von der linken Seite zu einem Direktschuss, den Treutle festhalten konnte, so dass die Ice Tigers mit einer 3:1-Führung ins letzte Drittel starteten.
Ein Powerplay zu Beginn des Schlussabschnitts ließen die Ice Tigers ungenutzt und mussten in der 44. Minute den Anschlusstreffer hinnehmen. Nach einem Schuss von der blauen Linie blieb die Scheibe vor Niklas Treutle liegen, Sandro Schönberger reagierte am schnellsten und drückte den Puck zum 2:3 aus Straubinger Sicht über die Linie. Im Gegensatz zu vergangenen Spielen hatten die Ice Tigers diesmal allerdings das Glück auf ihrer Seite. In der 50. Minute schoss Tyler Sheehy einfach mal aus spitzem Winkel und überraschte Sebastian Vogl so sehr, dass der sich die Scheibe beinahe selbst ins Tor legte – 4:2 für Nürnberg. Nach Straubinger Dauerdruck wurde es in der 53. Minute allerdings noch einmal spannend. Mike Connolly brachte den Puck von hinter dem Tor nach vorne, Niklas Treutle parierte noch stark gegen Kael Mouillierat aus kurzer Distanz, war gegen den Nachschuss von Jason Akeson aber machtlos – nur noch 4:3 für Nürnberg. Aber auch diesmal gelang den Ice Tigers die passende Antwort. Gregor MacLeod setzte sich in der Rundung im Straubinger Drittel stark durch und spielte zurück zu Patrick Reimer, der direkt abzog und zum 5:3 ins lange Eck traf (58.). Straubing nahm daraufhin den Torhüter vom Eis und durfte nach einer Strafe gegen Dane Fox in 6:4-Überzahl agieren, die Ice Tigers ließen aber nichts mehr zu und durften sich über einen hart erarbeiteten 5:3-Derbysieg freuen.