Zum letzten Hauptrundenspiel der Eishockey-Oberliga Süd traten die Starbulls Rosenheim am Sonntagabend auswärts gegen die Höchstadt Alligators an. In der für beide Seiten für die finale Tabellenplatzierung belanglosen Partie präsentierten sich die Starbulls vor allem in den ersten beiden Dritteln spielfreudig. Brad McGowan traf innerhalb von 31 Sekunden zwei Mal überaus sehenswert, die weiteren Tore zum 6:2-Auswärtssieg steuerten Travis Oleksuk, Stefan Reiter, Dominik Kolb und Marc Schmidpeter bei. Spannend war der Blick in die Oberliga Nord, wo sich zeitgleich die drei möglichen Achtelfinalgegner der Starbulls für die am 17. März beginnenden Playoffs herauskristallisierten. Wer es von den Icefighters Leipzig, den Duisburger Füchsen oder den Hammer Eisbären tatsächlich wird, steht aber frühestens am Freitag und spätestens am kommenden Sonntag fest.
Gegen den Tabellenfünften aus dem Aischgrund zeigten sich die Starbulls als feststehender Vizemeister der Oberliga Süd von Beginn an spielfreudig. Obwohl weiterhin Brad Snetsinger und Lukas Laub und zudem Topscorer Norman Hauner und Teamkapitän Dominik Daxlberger fehlten, war Höchstadts Torhüter Nico Zimmermann bei zahlreichen Rosenheimer Torchancen gefordert. Exakt mit der Schlusssirene des ersten Drittels fand die Scheibe aber doch noch den Weg ins Tornetz. Marius Möchel schlenzte aus zentraler Position von der blauen Linie, Tyler McNeely bremste den Schuss mit dem Schläger und der in den Slot einfahrende Travis Oleksuk traf per Rückhand via Innenpfosten (20.).
Der zweite Spielabschnitt begann turbulent. Zunächst traf Maximilian Miller per Abstauber zum 1:1, als Starbulls-Keeper Andreas Mechel einen Schrägschuss von Leon Schuster prallen ließ (23.). Eine Minute später drückte Stefen Reiter den Puck nach einem feinen Spielzug über Oleksuk und Manuel Strodel aus kurzer Distanz zur erneuten Rosenheimer Führung über die Torlinie (24). In der 25. Spielminute zeigte Brad McGowan mit gleich zwei Toren seine Klasse. Erst versenkte der 32-jährige Kanadier einen Rückpass von McNeely aus spitzem Winkel sehenswert unter das Tordach. 31 Sekunden später ließ McGowan Höchstadts Verteidiger Jake Fardoe aussteigen, wurde von diesem gehakt, bugsierte aber im Fallen die Scheibe unhaltbar ins rechte obere Toreck. Knapp zwei Minuten danach hielt Dominik Kolb seinen Schläger in einen Sahnepass von Marc Schmidpeter und erhöhte zum 5:1-Zwischenstand aus Sicht der Starbulls (27.). Die vier Rosenheimer Treffer fielen innerhalb von drei Minuten und 14 Sekunden.
Die letzten beiden Tore der Partie, in der gegen die Starbulls keine einzige und gegen die Hausherren lediglich eine kleine Strafe verhängt wurde, fielen erst in der Schlussphase. Zunächst machte Marc Schmidpeter das halbe Dutzend Rosenheimer Treffer voll. Von Michael Knaub eingesetzt, versenkte Schmidpeter frei auf Torwart Zimmermann zufahrend (54.). 19 Sekunden danach erzielte Klavs Planics nach einer Einzelleistung aus kurzer Distanz ins linke obere Eck den zweiten Treffer für die Gastgeber. Starbulls-Keeper Christopher Kolarz, der nach der Hälfte der Spielzeit wie geplant für Andreas Mechel übernahm, hatte keine Abwehrchance (54.).
„Beide Mannschaften haben versucht, schnelles Eishockey zu spielen. Im ersten Drittel war Höchstadts Torwart bester Spieler auf dem Eis, im zweiten Drittel hatten wir ein Momentum, das das Spiel entschieden hat. Im letzten Drittel haben wir nicht mehr so viel gemacht und die Heimmannschaft hat das Spiel übernommen. Beide meiner Torhüter waren sehr gut. Es war ein faires Spiel, das war sehr wichtig“, sagte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen, der sich besonders über die bemerkenswerte Unterstützung der Rosenheimer Fans unter den 791 Zuschauern auch in diesem letzten Hauptrundenspiel freute. Dass die Starbulls als Tabellenzweiter in die Playoffs gehen, stand ja bereits seit über zwei Wochen fest. In 48 Spielen haben die Grün-Weißen nun 112 Punkte erbeutet, 169 Tore geschossen und 83 Gegentreffer kassiert.
In der Eishockey-Oberliga Nord brachte der letzte Spieltag am Sonntagabend die Entscheidung, wie die Pre-Playoff-Paarungen aussehen. Um kurz nach 20 Uhr stand dann fest, dass im Ringen um die Achtelfinal-Teilnahme die Icefighters Leipzig als Tabellensiebter auf die zehntplatzierten Black Devils Erfurt treffen und sich die Duisburger Füchse als Tabellenachter mit den Hammer Eisbären um einen weiteren Achtelfinal-Startplatz duellieren. Wahrscheinlichster Rosenheimer Gegner im Achtelfinale ist demnach Leipzig. Sollten die Icefighters allerdings gegen Erfurt den Pre-Playoff-Kürzeren ziehen, dann treffen die Starbulls im Achtelfinale auf den Sieger der Vor-Playoff-Ausscheidung zwischen Duisburg und Hamm. Die Entscheidung fällt kommenden Freitag oder, wenn ein drittes Spiel nötig wird, am Sonntag.