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Acht Sekunden fehlen zum Sieg

Shootout in Klagenfurt

Þ30 September 2023, 11:23
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EHC Black Wings Linz

Die Steinbach Black Wings drehen in Klagenfurt einen Zwei-Tore-Rückstand im Schlussabschnitt, kassieren aber acht Sekunden vor dem Ende den Ausgleich. Im Shootout sicheren sich die Rotjacken den Extrapunkt und verwehren den Oberösterreichern so erneut den befreienden Erfolg.

EC KAC – Steinbach Black Wings Linz 5:4 n.P. (2:1, 1:1, 1:2, 0:0, 1:0)

Tore: 1:0 Nick Petersen (8. Min), 2:1 Nikolaus Kraus (17. Min), 3:1 Lukas Haudum (23. Min / PP1) 4:4 Lukas Haudum (60. Min / PP1), 5:4 Manuel Ganahl (entscheidender Penalty) bzw. 1:1 Nico Feldner (14. Min), 3:2 Brian Lebler (31. Min), 3:3 Shawn St-Amant (46. Min), 3:4 Logan Roe (56. Min)

Ein drittes und vorerst letztes Mal in Folge gingen die Steinbach Black Wings an einem Freitagabend auswärts auf das Eis in der noch jungen Saison in der win2day ICE Hockey League. Nach Laibach und Feldkirch stand Klagenfurt dieses Mal als Reiseziel auf dem Plan der Linzer. Beim ersten Duell mit dem KAC mussten die Stahlstädter neben Stefan Gaffal, der zur großen Erleichterung am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte, auch Andreas Kristler und Rasmus Tirronen vorgeben. Auf der Habenseite gingen die Oberösterreicher mit Thomas Höneckl im Tor und mit Gerd Kragl, der nach seinem Kreuzbandriss im November 2022 sein Comeback feierte, in das Match gegen den Rekordmeister. Auch die Kärntner mussten in der ersten Begegnung der neuen Meisterschaft auf einige Kräfte verzichten und so erfolgte der Start ins Spiel von beiden Teams eher zurückhaltend. Es dauerte bis zur fünften Minute, bis die Partie erstmals in Richtung Offensive verlagert wurde. Verantwortlich dafür war eine erste Strafe, als Marco Brucker aus guter Position regelwidrig am Schuss gehindert wurde.

Nachdem sich die Gäste vom Bully weg festsetzen konnten, brachte Matt MacKenzie die Scheibe auf Torhüter Vorauer. Collins versuchte in der Mitte noch abzufälschen, verpasste die Deflection aber knapp. Im zweiten Anlauf, wenige Augenblicke später, wurde es dann deutlich gefährlicher: Die Oberösterreicher verstellten dem Schlussmann die Sicht gut und feuerten erneut durch MacKenzie den Schuss ab. St-Amant und Lebler bekamen daraufhin die Chance auf den Rebound, kamen damit aber nicht an Vorauer vorbei (7. Minute). So mussten die Linzer weiterhin erfolglos auf einen Treffer in Überzahl warten und bekamen praktisch im Gegenzug die Rechnung dafür präsentiert. Nick Petersen fuhr mit Tempo durch die Mitte in den Angriff, bekam das Zuspiel, zog ansatzlos ab und erzielte mit der ersten richtigen Möglichkeit des Spiels das 1:0 für den KAC (8. Minute).


Es war wieder einmal ein Dämpfer für die Steinbach Black Wings, doch die Mannschaft von Head Coach Philipp Lukas lieferte die perfekte Antwort. Nico Feldner entwischte der Verteidigung der Kärntner, bekam das Zuspiel von Collins und verwertete im Alleingang zum 1:1 Ausgleich. Doch die Linzer durften wieder einmal nur kurz Selbstvertrauen tanken, denn noch vor der ersten Pause legten die Rotjacken neuerlich vor. Nach einem Stellungsfehler der Oberösterreicher in der Rückwärtsbewegung bekam Niki Kraus viel zu viel Platz und zog auf und davon. Auch sein Breakaway war für Höneckl nicht zu entschärfen und so lagen die Gäste wieder mit 1:2 in Rückstand (17.Minute).

Black Wings bleiben dran

Mit diesem Fazit nach den ersten 20 Minuten ging es in den Mittelabschnitt. In diesem fanden sich die Steinbach Black Wings in einer weiteren Unterzahl wieder und wurden dafür sofort bestraft. Lukas Haudum kam am linken Bullykreis zum Schuss und setzte diesen an allen vorbei zum 3:1 für den KAC (23. Minute). Auf der Gegenseite kamen die Linzer wenige Augenblicke später erneut durch Nico Feldner zur guten Möglichkeit auf den Anschlusstreffer. Der Tiroler, der den Spot in der ersten Linie übernahm, zog im Slot mit einem wuchtigen Onetimer ab, konnte die Schoner von Vorauer damit aber nicht überwinden. Während die Oberösterreicher im eigenen Drittel damit weiterhin zu leicht ihre Treffer kassierten, taten sie sich im Angriff schwer ihre wenigen Chancen zu verwerten. Symptomatisch für die aktuelle Situation legten die Oberösterreicher dem KAC kurz vor der Halbzeit des Spiels beinahe den vierten Treffer vor die Füße. Im eigenen Drittel verloren die Gäste die Scheibe und mussten sich bei Höneckl bedanken, dass er im letzten Moment gegen Kraus rettete.

Die Rotjacken kontrollierten das Match, doch aus dem Nichts schlugen die Steinbach Black Wings plötzlich zu. Bei angezeigter Strafe legte St-Amant auf der linken Seite schön zurück auf Brian Lebler. Der Kapitän hämmerte drauf und versenkte aus dem hohen Slot zum 2:3 Anschlusstreffer für die Gäste (31. Minute). Es war ein Hoffnungsschimmer für die Linzer, denn daraufhin kämpften sich Brodi Stuart und Co. erfolgreich durch eine weitere Strafzeit. Auf der Gegenseite bekamen auch die Stahlstädter in den letzten beiden Minute vor der Pause die Möglichkeit in Überzahl. Ohne Erfolg mussten die Gäste aber abdrehen und mit dem knappen Rückstand ein letztes Mal in die Kabine.

Linzer Kampfgeist bleibt erneut unbelohnt

Trotz der vielen Rückschläge der jüngsten Vergangenheit immer noch in Reichweite gegen den Rekordmeister, rackerten die Steinbach Black Wings hart. So überstanden die Oberösterreicher nach Wiederbeginn ein Unterzahlspiel schadlos und durften sich Augenblicke später für diese Mühen endlich belohnen. Nach dem Romig aus kurzer Distanz zweimal mit seinen Versuchen scheiterte, bekam Shawn St-Amant den Rebound am linken Pfosten und versenkte diesen aus spitzem Winkel zum 3:3 Ausgleich (46. Minute). Ein Ruck ging durch die Linzer und die Gäste attackierten. Das Spiel wurde wieder schnell und auch der KAC kam zehn Minuten vor dem Ende wieder gefährlich vor Höneckl. Matt Fraser kam im Slot zur großen Chance, doch Höneckl rettete gegen seinen Onetimer. Auf der anderen Seite ließ St-Amant in der 53. Minute die Außenstange wackeln, während sich in der eigenen Zone Julian Pusnik engagiert in einen Klagenfurter Schuss warf. Plötzlich war er da, der Kampfgeist der Steinbach Black Wings und die Gäste legten erstmals vor: Logan Roe zog bei einem Konter mit in den Angriff, nahm den Schuss und bezwang Vorauer zum 4:3 für die Linzer (56. Minute).

Es war ein Kraftakt der Oberösterreicher, den sie bis in die Schlusssekunden hin lieferten. In diesen schwächten sich die Mannen von Head Coach Philipp Lukas aber selbst mit einer Strafe. Zwar warfen sich Pusnik, Kragl und Co. beherzt in die Schüsse, acht Sekunden vor der befreienden Sirene bekamen die Stahlstädter aber wieder den Rückschlag. Ausgerechnet Lukas Haudum hatte auf der linken Seite das leere Tor vor sich und ließ sich dies zum 4:4 nicht nehmen (60. Minute).

Mit dem sprichwörtlichen Stich ins Herz in letzter Sekunde mussten die Steinbach Black Wings in die Overtime. Dort erlebte die Heidi Horten Arena ein spektakuläres drei gegen drei, in welchem beide Teams mehrere Riesenchancen auf die Entscheidung ausließen. St-Amant und Collins für die Linzer, sowie die Klagenfurter im Zwei-gegen-Null Konter scheiterten aber. So gingen beide Teams bis ans Limit und bis in ein Penaltyschießen. In diesem traf Manuel Ganahl als einziger Schütze und verpasste damit den Steinbach Black Wings die vierte Niederlage in Serie.

Am kommenden Sonntag versuchen die Oberösterreicher im Heimspiel gegen Asiago das nächste Mal ihren Negativlauf endlich zu stoppen.

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