In den Pre-Playoffs der Oberliga Nord ging es in der Serie zwischen Rostock und den Saale Bulls aus Halle über die volle Distanz von drei Spielen. Am Ende sicherten sich die Hallenser mit einem 5:2-Auswärtssieg den Einzug in die Playoffs und dass, obwohl sie das erste Spiel noch mit 0:8 verloren.
Ein klein wenig Erleichterung im Bietigheimer Lager herrschte gestern Abend um kurz nach 22 Uhr schon, als das Spiel in Rostock vorbei war. Am Dienstag muss man sich nicht auf die lange Reise an die Ostsee machen. Zwar ist Halle mit ca. 450 km nicht gerade einen Katzensprung entfernt, jedoch weitaus angenehmer zu bewältigen. Beheimatet sind die Sachsen-Anhalter im Sparkassen-Eisdom, der jedoch umgebaut wird. Die Heimspiele finden im Sparkassen-Eiszelt statt, welches ein Fassungsvermögen von 1.450 Zuschauern hat. Los geht die „Best of 5“-Serie am morgigen Sonntag um 17 Uhr mit dem Heimspiel in der EgeTrans Arena. Am Dienstag gastieren wir zu Spiel 2 um 19 Uhr in Sachsen-Anhalt. Spiel 3 steigt dann wieder am Freitag im Ellental um 19:30 Uhr.
Die Bulls zeigten in der Serie gegen Rostock eine tolle Moral und siegten nach der 0:8-Auftaktklatsche zuhause mit 4:3 und auswärts mit 5:2. Ein Garant für den Seriensieg war Torhüter Kai Kristian. Der 34-jährige Routinier bringt die Erfahrung von über 450 Oberligaspielen mit. In der zweiten Liga bzw. der DEL2 lief der Augsburger 19-Mal für Dresden, Kassel und Schwenningen auf. Vor 19 Jahren spielte der Goalie dreimal gemeinsam mit Tim Schüle für die U18 des SC Bietigheim in der DNL. In der Hauptrunde spielte er in 30 Partien und fing 89,2% aller Schüsse. 3,55 Gegentore kassierte er im Schnitt.
Trainer der Bulls ist der 45-jährige Finne Marko Raita, der drei Jahre in Frankfurt arbeitete. Zwei davon als Assistenztrainer, eines als Headcoach in der DEL2. Über Füssen in der Oberliga und Kaufbeuren in der DEL2, führte ihn sein Weg seit dieser Saison zu den Hallensern. Am Ende der Hauptrunde reichte es mit 53 Punkten für Platz 9. Top Scorer der Bulls ist ebenfalls ein Finne – Eetu Elo. 26 Tore und 24 Assists gelangen dem 28-jährigen, der viele Jahre in der zweiten Liga seines Heimatlandes spielte. In den PPO waren es zwei Treffer. Auch die beiden anderen Kontingentspieler sind aus Finnland. Tomi Wilenius brachte es in 31 Spielen auf 15 Treffer und 24 Vorlagen (1T/1A in den PPO). Der dritte im Bunde ist Eppu Karuvaara, der 30 Punkte (13 Tore) beisteuerte. Gegen Rostock war es eine Vorlage. In den PPO glänzte Patrick Schmid mit drei Toren. Mit diesen traf er insgesamt zwölfmal und gab 24 Vorlagen in nur 32 Spielen. Im Jahr 2012 gewann der 36-jährige mit den Steelers den DEB-Pokal und steuerte im Finale gegen Landshut einen Assist bei. Der Deutsch-Pole Adam Domogala scorte in 38 Spielen 38 Punkte und traf in den PPO einmal. Er trifft auf seine ehemaligen polnischen Nationalmannschaftskollegen Pawel Dronia und David Zabolotny. Timo Gams ist ein torgefährlicher Angreifer mit der Erfahrung aus über 270 Spielen in der DEL2. Aufgrund eines Stockstichs ist er jedoch noch in Spiel 1 gesperrt. Schwer wiegt der Ausfall von Kapitän Thomas Merl, der mit Kassel und Ravensburg zweimal die DEL2-Meisterschaft gewann (mit Sören Sturm in Kassel und Pawel Dronia in Ravensburg). Fehlen wird ebenfalls Robert Hechtl, der bis zum Ausfall stark aufspielte. Mit Sergej Stas hat man einen weiteren ehemaligen DEL2-Champion (Bremerhaven 2014) im Kader, der viel Erfahrung hat. Mit 158 Toren schoss man die viertmeisten der Oberliga Nord.
In der Defensive hat man mit Erik Gollenbeck, Moritz Schug und Erik Hoffmann drei Ex-DEL2 Verteidiger im Aufgebot, die vorangehen können. Vojtech Suchomer traf in der Serie gegen Rostock zweimal. Erek Virch, Bryan Heinicke und Alexander Vladelchtchikov komplettieren die Verteidigung, die 166 Gegentore in der Hauptrunde und 13 gegen Rostock kassierten.
Bei den Specialteams war das Powerplay mit einer Quote von 20,4% im Mittelfeld der Liga angesiedelt. In den PPO lief es mit 28,6% weitaus besser. Übergreifend musste man auch schon zehn Gegentore bei eigener Überzahl schlucken. In Unterzahl war mit 73,5% das zweitschlechteste Team der Liga. Auch gegen Rostock kam man lediglich auf eine Quote von 66,7%. Die Mannschaft wird alles geben, um mit einem Sieg in die Serie zu starten!
Wir alle freuen uns, dass es morgen mit der geilsten Zeit im Eishockey losgeht!