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Mit einer weitestgehend eingespielten Mannschaft und einem komplett neuen Trainerteam nehmen die Kölner Haie zum 23. Mal Anlauf. Anlauf auf die Meisterschaft, um der Leidenszeit ein Ende zu bereiten. Seit 2002 warten die Domstädter, die mit Matthias Baldys erstmals seit Jahren einen Sportdirektor installiert haben, auf den Titel. In unserem Teamcheck schauen wir, was sich bei den Haien im Sommer getan hat.
Nach einer über weite Strecken abermals enttäuschenden Saison endete nach dem frühen Aus in der 1. Playoff-Runde die Zusammenarbeit mit Coach Uwe Krupp. Mit Ausnahme von Thomas Brandl musste auch der Rest des Trainerstabs die Posten räumen. Der neue starke Mann hinter der Bande ist Kari Jalonen, ein hoch dekorierter und erfahrener finnischer Trainer. Assistiert wird der 64-Jährige von Manuel Kofler, zuletzt Co-Trainer von Tom Rowe in Nürnberg, sowie Fredrik Norrena, ein ehemaliger finnischer Torwart mit NHL-Erfahrung.
Vermutlich bedingt durch teils langfristige Verträge hatte das neue Trio bei der Zusammenstellung des Kaders nur wenig Handlungsspielraum – die Neuzugänge können sich aber Großteils sehen lassen. Auf der Torhüterposition ist jedoch alles beim Alten geblieben. Tobias Ancicka und Mirko Pantkowski bilden wie auch in der Spielzeit 2023/24 das Tandem zwischen den Pfosten.
Punktuelle Verbesserungen
In der Defensive verließen mit Stanislav Dietz, Andrej Sustr, Nick Aichinger und Patrick Sieloff vier teils robuste Verteidiger den Club. Um die hinterlassen Lücken zu füllen, setzten die Haie primär auf Erfahrung. Der 34-jährige Finne Veli-Matti Vittasmäki hat in seiner Karriere einiges erlebt, gewann in der zurückliegenden Spielzeit mit Tappara Tampere zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft. Aus München wechselte der Schwede Adam Almquist in die Domstadt. Die beiden Skandinavier sollen die Haie-Abwehr stabilisieren. Von Nick Bailen erhoffen sich die Verantwortlichen, dass der spielstarke Verteidiger nach einer enttäuschenden Saison zu alter Stärke zurückfindet. Komplettiert wird die Defensive von Jan Luca Sennhenn, Maximilian Glötzl, Brady Austin, Edwin Topmann und Urgestein Moritz Müller.
Der ohnehin gut besetzte Angriff wurde nur punktuell verstärkt. Nach den Abgängen von Jason Bast, David McIntyre, Mark Olver und Carter Proft lotste die Sportliche Führung mit Ex-Straubinger Parker Tuomie, Juhani Tyrväinen und Josh Currie drei erfahrene und spielstarke Stürmer an den Rhein. „Juhani ist ein verlässlicher, zweikampfstarker Stürmer und Josh spielt mit viel Herz und Leidenschaft“, wird Sportdirektor Matthias Baldys im Sonderheft der Eishockey NEWS zitiert. Weiterhin für die Haie stürmen Justin Schütz, Topscorer der vergangenen Spielzeit, Maxi Kammerer, Gregor MacLeod, Louis-Marc Aubry und Alexandre Grenier, die in der Saison 2023/24 zu den verlässlichen Punktesammlern im Trikot der Kölner zählten. Hinzukommt Frederik Storm, von dem die Haie wesentlich mehr erwarten, sowie die junge Garde um Robin van Calster, Hakon Hänelt, Elias Lindner und Tim Wohlgemuth. Wann Andreas Thuresson wieder für die Haie auf Torejagd gehen kann, ist derzeit noch ungewiss. Der Schwede hat noch mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen.
Der Haie-Kader liest sich auf dem Papier recht ordentlich. Gelingt es Jalonen, aus den Spielern eine Einheit zu formen, die seine Ideen konstant umsetzt, könnte die Leidenszeit nach 23 langen Jahren tatsächlich ein Ende haben.
