Berlin gegen Mannheim. Mannheim gegen Berlin. Schwergewicht gegen Schwergewicht. Allein die vier Hauptrundenpartien zwischen den beiden Erzrivalen, die Jahr für Jahr gespielt werden, sind umkämpfte, prestigeträchtige Begegnungen. In den Playoffs gewinnt dieses Duell nochmals an Intensität. Wir schauen uns unseren Viertelfinalgegner etwas genauer an. Im Auge des Adlers.
Form: 102 Punkte aus 52 Hauptrundenpartien, Platz zwei in der Abschlusstabelle, mit 181 Treffern mit Abstand die meisten Tore erzielt, mit 134 Gegentoren die drittwenigsten kassiert, dazu mit 86,7 Prozent das drittbeste Unterzahl, das es beim Ligaspitzenwert von 616 Strafminuten aber auch braucht – die Eisbären haben zweifelsfrei eine starke Performance über die vergangenen sechs Monate gezeigt. Gegen die anderen Teams aus der oberen Tabellenregion setzte es aber zum Hauptrundenende einige Niederlagen. So ging das Duell um die Tabellenspitze gegen Bremerhaven am letzten Spieltag mit 1:2 verloren, in Straubing setzte es eine Woche zuvor ein 1:4, gegen Ingolstadt ein 2:3 nach Penaltyschießen, in Schwenningen Mitte Februar ein 0:3. Und dann ist da noch die viel diskutierte Frage, ob es besser ist, zwischen Hauptrundenende und Playoff-Start eine gute Woche pausieren zu können, oder ob ein nahtloser Übergang in die Schlussrunde von Vorteil ist.
Direkter Vergleich: Die Punkte aus den vier Hauptrundenvergleichen teilen sich Mannheim und Berlin fair auf – 6:6. Dabei gewann jede Mannschaft einmal auswärts und einmal zuhause. Mit 10:9 weisen die Adler das leicht bessere Torverhältnis auf. In Sachen Powerplayquote hat ebenfalls Mannheim die Nase vorne, verwertete drei ihrer 14 Überzahlmöglichkeiten (21,43 Prozent), während Berlin bei 15 Versuchen zweimal erfolgreich war (13,33 Prozent). Bei den Adlern trugen sich zehn verschiedene Torschützen ein, darunter mit John Gilmour und Tyler Gaudet zwei Akteure, die zudem zwei Assists verbuchten. Drei Scorerpunkte gegen die Eisbären sammelte auch Markus Hännikäinen (drei Vorlagen). Bei den Eisbären haben Frederik Tiffels und Yannick Veilleux doppelt gegen Mannheim getroffen. Letzterer steuerte zudem eine Vorlage bei. Mit drei Assists aus den vier Begegnungen ging auch Leo Pföderl hervor.
Im Fokus: Marcel Noebels führt die interne Scorerliste der Eisbären an. 13 Treffer und 34 Vorlagen gelangen dem 31 Jahre alten Angreifer, der nach seinen vier Jahren in Nordamerika seit 2014 ununterbrochen für die Eisbären auf dem Eis steht. Zach Boychuk hat sich indes mit 23 Toren den Titel des Schützenkönigs gesichert, dicht gefolgt von Tobias Eder mit 22 Treffern. Boychuk, inzwischen auch schon seit vier Jahren ein Eisbär, steuerte zudem 21 Assists bei. Gar nicht erst zum Schuss kommen lassen sollte man Patrice Cormier. Bei 45 Versuchen traf der 33-jährige Kanadier zwölfmal, was eine Erfolgsquote von 26,67 Prozent entspricht – Ligabestwert. Mit Jake Hildebrand verfügt das Team von Cheftrainer Serge Aubin zudem über einen sehr starken Schlussmann, der mit einer Fangquote von 91,74 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,34 zu überzeugen wusste.
Playoff-Historie: Siebenmal standen sich Mannheim und Berlin in der Schlussrunde bislang gegenüber, viermal behielten die Eisbären die Oberhand. Auffällig: Die vier jüngsten Serien holten sich die Hauptstädter. Insgesamt trugen beide Teams zwei Viertel- (2002, 2017), zwei Halb- (1999, 2022) und drei Finals (1998, 2005, 2012) aus.
Personal: Im abschließenden Hauptrundenspiel fehlten neben Ty Ronning (Aufbautraining nach Beinverletzung) und dem erkrankten Marcel Noebels auch die Stürmer Lean Bergmann, Tiffels und Cormier.