Trotz klarer Überlegenheit der Zürcher bleiben die Punkte im Jura. Die Temperaturen sinken in den letzten Tagen und die Strassen sind zugeschneit oder haben sich bereits zu Glatteis verwandelt. Nicht selten gibt es in den Medien Rutschpartien zu bestaunen und so auch in der Ajoie am Freitagabend. Die ZSC Lions bewegen sich in der Raiffeisen Arena auf ganz dünnem Eis und werden ihrer Favoritenrollen zumindest auf der Anzeigetafel kaum gerecht. Den Lions droht wie bereits in der Vergangenheit ein Ausrutscher in der Kleinstadt Pruntrut.
Enttäuschung:
Die ZSC Lions werfen in den Schlussminuten dieses Spiels alles mögliche nach vorne. Die werden doch nicht etwa schon wieder in der Ajoie verlieren? Doch, tun sie… Der Zett geht als Leader in diese Partie, verliert beim Schlusslicht aus dem Jura und gibt den Platz an der Sonne in der Liga-Tabelle für den Moment ab. Hängende Köpfe sind keine Mangelware, als sich der Zett bei den mitgereisten Fans für den unermüdlichen Support bedankt. Der Blick auf die Statistiken ist zum Haare raufen. 41 (!) zu 16 Torschüsse zu Gunsten der Herren in Weiss. Dazu kommen noch 27 geblockte Schüsse der Jurassier. Es liegt also nicht daran, dass die Lions nicht gewinnen wollten. Aber es scheint so, als wolle das schwarze Runde nicht ins Eckige. Das Unvermögen vor dem Tor von Damiano Ciaccio kostet die Lions schliesslich einen möglichen Dreier in der Ajoie. Chris Baltisberger, Denis Malgin, Mikko Lehtonen oder auch Juho Lammikko scheitern aus besten Positionen am Goalkeeper. Teils ist der HCA-Schlussmann bereits bezwungen, aber der Hartgummi fliegt unerklärlich am Tor vorbei. Mal links daneben, mal zu fest recht oder auch Mal übers Tor. Das Tor des Hausherren scheint wie verhext für die Mannschaft von Marc Crawford.
Enge Kiste:
Chapeau an die Heimfans, die ihre Mannschaft zum Sieg pushen an diesem Abend. Nach der Schlusssirene wird es notabene der fünfte Erfolg aus den letzten sieben Spielen sein. Das scheint nicht nur ein Aufwärtstrend für Ajoie zu sein, sondern eine klare Leistungssteigerung in der Qualität und Siegermentalität. Für den Zett hingegen ist es nach dieser 1:2-Niederlage bereits die dritte in Folge (Lausanne und Davos zuvor). Hat die Nationalmannschaft den Stadtzürchern den Flow geraubt? Eigentlich starten die Limmatstädter gut in die Partie und drücken ihr den Stempel auf. Und doch ist es Julius Nättinen der in der 24. Minute den Score eröffnet und die Raiffeisen Arena in ein Tollhaus verwandelt. Nach zuvor 20 torlosen Minuten, bietet der zweite Abschnitt viel mehr Unterhaltung. Sven Andrighetto sorgt für den ZSC-Ausgleich mit einem sehenswerten Treffer zum 1:1. Doch auf den späteren Siegtreffer von Devos haben die Gäste keine Antwort mehr. Sie sind zwar drückend überlegen, schnüren die Heimmannschaft minutenlang ein, doch die Uhr tickt gleichzeitig gnadenlos weiter. Dann ertönt der Schlusspfiff und die Mannschaft inklusive Marc Crawford muss eine ungemütliche Heimreise ohne Punkte auf sich nehmen.