Alle Zweifel sind ausgeräumt: Sidney Crosby kann beim 4 Nations Face-Off für Kanada auflaufen. Am Montag absolvierte er das Mannschaftstraining ohne jede Einschränkung. Der 37 Jahre alte Center bildete dabei eine Angriffsformation mit Mark Stone und Nathan MacKinnon. Bis zuletzt hatte es Befürchtungen gegeben, dass der angeschlagene Crosby unter Umständen nicht bis zum ersten Spiel der Kanadier gegen Schweden am Mittwoch im Bell Centre in Montreal (8 p.m. ET; Do. 2 Uhr MEZ; Sky Sport) fit wird. Diese Sorgen zerstreute der Teamkapitän jetzt höchstpersönlich.
„Ich freue mich, dass ich hier bin und es bald losgeht. Es hat mir viel Spaß gemacht, zum ersten Mal mit der Gruppe zu skaten und die Abläufe einzustudieren“, sagte Crosby im Anschluss an die Übungseinheit. Nach seinen Angaben ließ er sich in der vergangenen Woche intensiv behandeln, damit seinem Einsatz beim 4 Nations Face-Off nichts im Wege steht. Auf die letzten beiden NHL-Spiele vor dem Turnier hatte der Stürmerstar der Pittsburgh Penguins verzichtet, um sich von einer am 4. Februar in der Begegnung mit den New Jersey Devils erlittenen Oberkörperblessur zu erholen. Die hatte sich bei einer Kollision mit Luke Hughes und Erik Haula zugezogen.
Auf die bevorstehenden Duelle mit Schweden, den USA und Finnland ist Crosby gespannt. Seiner Mannschaft traut er eine Menge zu. „Unser Kader ist mit viel Talent gesegnet. Die Herausforderung wird sein, dass wir eine erfolgreiche Einheit formen und uns heiß machen auf die Spiele. Heute haben wir den ersten Schritt dazu gemacht und es ist toll zu sehen, wie viel Qualität und Schnelligkeit bei uns vorhanden ist“, erklärte der Stürmerstar.
Das Knistern vor dem Premierenauftritt verspürt Crosby bereits. „Die Vorfreude bei allen Spielern ist riesig, völlig unabhängig für welches Land sie antreten. So eine Veranstaltung hat es schließlich schon lange nicht mehr gegeben. Das Niveau ist enorm und die Fans dürfen sich mit Fug und Recht auf eine Ansammlung der besten Akteure der Welt freuen“, verdeutlichte er. Es sei jedes Mal eine große Ehre, wenn man sich das kanadische Trikot überstreife. Besonders in Montreal erwarte er eine begeisternde Atmosphäre.
Sein Reihenkollege MacKinnon hat fest damit gerechnet, dass Crosby beim Auftaktmatch gegen die Schweden dabei sein wird. „Er ist ein zäher Bursche“, betonte der Sturmführer der Colorado Avalanche, der im Moment die NHL-Scorerwertung mit 87 Punkten (21 Tore, 46 Assists) anführt. Für Crosby sind 58 Zähler (17 Tore, 41 Assists) in der laufenden Saison registriert. Stone, der Dritte im Bunde, hat 49 Punkte (14 Tore, 35 Assists) vorzuweisen. Im Gegensatz zu Crosby und MacKinnon, die beide 55 Partien bestritten haben, kam der Rechtsaußen der Vegas Golden Knights jedoch wegen Verletzungsproblemen nur zu 42 Auftritten in der Liga. Von Crosby spricht er in den höchsten Tönen. „Es ist beeindruckend, was er trotz seines fortgeschrittenen Alters leistet. Er ist immer noch für eine 100-Punkte-Saison gut und spielt auch sonst auf einem beachtlichen Level“, betonte Stone. Für das kanadische Team sei Crosby das Aushängeschild schlechthin.
Kanadas Trainer Jon Cooper zeigte sich erleichtert, dass sich der Mannschaftsführer einsatzbereit erklärt hat. „Er will unbedingt ran. Das spürt man. Ich habe ihm aber auch signalisiert, dass ich nichts unternehmen werde, um seine Gesundheit in irgendeiner Form zu gefährden“, teilte der Coach mit.
Mitchell Marner unterstrich die Bedeutung, die Crosby für die Mannschaft hat. „Es ist unheimlich wichtig für uns, wenn der Kapitän dabei ist und uns Beine macht. Allein deswegen ist es klasse gewesen, dass er heute mit uns auf dem Eis gestanden hat. Ich finde, dass er beim Training recht gut ausgesehen hat“, sagte der Angreifer der Toronto Maple Leafs.
Die Partie gegen Schweden werde alles andere als einfach, mutmaßte Marner. Zumal vor dem Aufeinandertreffen nur wenig Zeit zum Trainieren bleibe. „Wir müssen eben viel miteinander kommunizieren. Dies wird einer der Schlüssel sein, wenn wir Erfolg haben wollen.“
Brad Marchand ist ebenfalls überzeugt davon, dass Crosbys Präsenz der kanadischen Auswahl einen Schub verleiht. „Er ist unser Anführer auf dem Spielfeld und in der Kabine. Das hilft uns und bringt uns voran“, lautete die Einschätzung des Linksaußen der Boston Bruins.