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Als der Tigerkäfig erbebte

Þ18 Oktober 2015, 22:55
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1 819 Zuschauer

Strafen: BT: 6 Min R: 12 Min

Powerplay: BT: 0/6 R: 1/3

Bayreuth: Wiedemann, Bädermann – Wolsch, Peleikis, Stettmer, Sevo, Kasten, Franz, Potac, Mayer – Marsall, Kolupaylo (2), Pavlu, Busch, Geigenmüller, Kolozvary, Thielsch (4), Bartosch, Kuhn, Becker, Reiter, Feuerpfeil

Regensburg: Brenner, Ower – Schmitt, Gulda (2), Vogel (2), Pielmeier (2), Stiefenhofer (2), Noe (2) – Welter, Stöber, Flache, Böhm, Heger, Trew (2), Komnik, Drews, Gajovsky, Stähle, Huber, Smith

Tore: 1:0 (42) Kolozvary (Potac, Reiter); 1:1 (47) 5-4 Trew (Gulda); 1:2 (50) Smith (Gajovsky, Stähle); 2:2 (52) Kolupaylo (Busch, Peleikis); 2:3 (54) Böhm (Huber, Welter); 3:3 (56) Busch (Kolupaylo, Potac); 4:3 (63) Thielsch

Dieses sehenswerte Spitzenspiel nahm von Beginn an Fahrt auf, wobei die Gäste, begünstigt durch eine frühe Strafe gegen die Oberfranken zuerst Dampf machten. Bald darauf zeigten aber auch die Tigers ihre Krallen und übernahmen mehr Spielinitiative. Eine unschöne Szene war dann gegen Geigenmüller, wonach dieser mit Verdacht auf Handbruch nicht weiter spielen konnte, sondern ins Klinikum eingeliefert wurde. Reiter übernahm seinen Platz in der Paradelinie. Dieser intensiven Partie fehlten bis dahin nur die Tore, sonst hatte sie viel von dem was den schnellsten Mannschaftssport der Welt so attraktiv macht. Rassige Zweikämpfe prägten das Bild, was bei zwei gleichwertigen Teams aber nicht so selten ist. Am Ende hatten die beiden guten Goalies vorerst immer die bessere Antwort.

Auch im Mittelabschnitt ging es genauso weiter. Bei zwei weiteren Powerplays spielten die Hausherren dann, wie schon in den ersten 20 Minuten, etwas zu statisch und ideenlos. So verpufften diese Gelegenheiten, aber hinten hielt man den Topsturm der Liga weiter mit viel Einsatz und cleveren Zweikampfverhalten und Positionsspiel ebenfalls bei null. Beide Mannschaften gaben keinen mm Eis preis und so blieb die Partie weiter hart aber fair umkämpft und spannend für die Zuschauer, die auch immer wieder stimmungsvoll mitgingen.

Was sich dann im Schlussdrittel abspielte toppte das bisherige aber noch um Längen. Urplötzlich öffnete sich der Torreigen durch den nach einer Unaufmerksamkeit des EVR schön freigespielten Kolozvary. Einige Minuten später glich der emsige Trew mit einem Fernschuss, bei dem der starke Wiedemann bei 5 gegen 4 keine Sicht hatte, schon wieder aus. Leider gestattete sich die sonst so sattelfeste Tigersabwehr dann gleich mehrere Aussetzer die Smith (50.) und Böhm (54.) auch direkt mit Gegentoren bestraften. Aber Kolupaylo hielt mit seinem trockenen Nachschuss zum zwischenzeitlichen Ausgleich sein Team im Spiel. Und der unbändige Wille der Wagnerstädter, die nie nachließen, wurde nochmal belohnt. Einen scharfen Querpass von Busch fälschte entweder ein rot-weißer Verteidiger oder Kolupaylo jedenfalls unhaltbar zum 3-3 in die Maschen ab. Das Spiel wogte nun hin und her und so musste trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten erst die Overtime für die endgültige Punkteverteilung sorgen. Eine eigentlich sichere Scheibe in der EVR-Abwehr holte Thielsch nachsetzend zurück und blieb beim Abschluss eiskalt und stürzte den Tigerkäfig in einen kollektiven Freudentaumel, der in der fränkischen Richterskala einem kleinen Beben glich. So ein Tollhaus wie nach diesem Treffer gab es in der Festspielstadt schon länger nicht mehr. Ein Spiel (unter den Sponsoren of the match Schreinerei Stahlmann und Spedition Maisel) auf top Oberliganiveau zweier echter Spitzenteams (wie beide Trainer in der PK konstatierten) brachte für beide berechtigte Punkte, aber die Hausherren hatten gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer das nötige Quäntchen Glück und setzen ihre Erfolgsserie fort. 6 Siege in Folge ist ein Novum in der Oberligageschichte des EHC und man fühlt sich im ganzen Lager der Tigers gerüstet für das große Derby nächsten Freitag.

 

eishockey.net / PM Bayreuth

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