Zweimal stand Andreas Lupzig in der Eishockey-Saison 2022/23 als Trainer des TuS Wiehl auf der Gästebank im Neuwieder Icehouse, zweimal genoss er die Atmosphäre in der Bärenhöhle. „Diese Stimmung und diese Fans – das macht Eishockey aus“, sagt Lupzig. Genau diese Stimmung kann der ehemalige Nationalspieler künftig öfter aufsaugen. Der 54-Jährige kommt jetzt häufiger. Regelmäßig. „Andy hat in Wiehl hervorragende Arbeit geleistet und die Mannschaft super weiterentwickelt“, sagt Carsten Billigmann, der Manager des EHC „Die Bären“ 2016, für den der gebürtige Straubinger die erste Anlaufstelle war, als es darum ging, die Nachfolge von Meistertrainer Leos Sulak zu klären, der frühzeitig angekündigt hatte, sich mit 67 Jahren in den Eishockey-Ruhestand zu verabschieden.
Das Interesse beruhte auf Gegenseitigkeit. Neuwied wollte Lupzig, Lupzig wollte einen nächsten Schritt gehen und nach den üblichen sich beschnuppernden Gesprächen erzielten beide Seiten relativ schnell eine Einigung. „Wir bekommen einen Trainer, der das Eishockey in seiner Karriere auf allen Ebenen kennengelernt hat, einen riesigen Erfahrungsschatz mitbringt und von seiner Art her prima nach Neuwied passt“, so Billigmann.
„Der Verein reizt mich sehr. Neuwied hat in dieser Saison und vor allem in den Play-offs gezeigt, welches Potenzial in dem Eishockey-Standort steckt. Eigentlich gehört der EHC in die Oberliga. Das wissen wir alle“, freut sich der Deutsche Meister von 1995 im Trikot der Kölner Haie und vierfache WM-Teilnehmer auf seine neue Herausforderung. Lupzig sah sich sein neues Team bei den beiden Regionalliga-Endspielen in Ratingen an und beobachtete „viele gute Sachen und eine Augenweide in der Offensive“. Den Stil, den der Sulak-Nachfolger von seinen Spielern verlangt, beschreibt er als „noch mehr auf Physis ausgerichtet“ und „geradliniges Eishockey“. Dass es nicht einfach wird, den Titel möglichst zu verteidigen, ist Lupzig bewusst: „Wir werden noch mehr gejagt als in dieser Saison.“ Kurze Denkpause, dann legt Lupzig nach: „Ach ja, der Inter-Regio-Cup – auf den bin ich auch heiß.“