Mit 3:2 (0:0, 2:1, 0:1) n.P. gewinnen die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim heute Abend die Auswärtspartie bei den Eislöwen Dresden nach einem umkämpften und interessanten Spiel auf Augenhöhe, so dass die Kurstädter nach wie vor in der vorderen[nbsp]Tabellenregion mitmischen. "Ich bin mit den zwei Punkten sehr glücklich, denn Dresden hat im letzten Drittel und auch in der Overtime ordentlich Druck gemacht. Am Ende ist es egal, wie man gewinnt", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel.
Bei den Gästen gab Ales Kranjc sein Debüt im Dress der EC Bad Nauheims, der slowenische Nationalverteidiger tauchte sogleich in den Starting Six in der ersten Formation mit Jonas Gerstung auf - und zeigte dort eine[nbsp] überzeugende Leistung. Man merkte den Teams von Beginn an, dass keine der beiden Seiten diese Partie ob der Tabellensituation verlieren wollte. Die Taktik herrschte zunächst vor, die Defensive rund um zwei starke Torhüter war Trumpf. Hier und da gab es kurzzeitig Attacken in Richtung gegnerisches Tor, wenn die Zuordnung ausnahmsweise mal nicht stimmte oder der Gegner sich einen Abspielfehler erlaubte. So geschehen in der 5. Minute, als zunächst Marius Garten nach einem 3-auf-1-Break an Rämö scheiterte, im Gegenzug prüfte Eugen Alanov Dresdens Torhüter Hannibal Weitzmann, der erneut den verletzten Kevin Nastiuk vertrat. Die Gegner fanden im Anschluss sofort wieder in ihre taktische Ausrichtung zurück, so dass nicht allzu viele große Torszenen entstanden. Die wenigen Schüsse kamen eher aus der Distanz, was den Goalies nur wenig Mühe machte. Aber dann plötzlich wieder ein überfallartiger Angriff der Eislöwen in der 18. Minute, nachdem die Roten Teufel gerade eine Strafzeit schadlos überstanden hatten. Rämö musste zwei Mal eingreifen, um dann auch gleich den Gegenangriff einzuleiten. Hier scheiterten Krestan und Alanov auf der anderen Seite, so dass das Unentschieden bis dahin in Ordnung ging. Dennoch hätten die Hessen in Front gehen können - wenn nicht sogar müssen - als Dusan Frosch nach einem Fehler der Dresdner HIntermannschaft ganz frei auf Weitzmann zulief und das Hartgummi zu platziert einnetzen wollte, so dass der Puck Sekunden vor der ersten Sirene über anstatt in das Tor ging.
Besser machten es die Gäste mit Beginn des Mittelabschnitts, als Vitalij Aab das zweite Gäste-Powerplay des Abends mit einem satten Schuss von halbrechts zur Bad Nauheimer Führung nutzen konnte (25.), zuvor zog der Ex-Nationalspieler gegen Dresdens Förderlizenzspieler Valentin diese Strafzeit. Die Eislöwen schienen ein wenig geschockt zu sein ob des Rückstands, nachdem von ihnen für kurze Zeit nur wenig Druck kam. Vielleicht hätten die Hessen diese Situation besser nutzen können, so passierte aber bis zur 29. Minute nicht allzu viel. In dieser traf Dresdens Zauner aus dem Nichts mit einem Schlenzer den Pfosten, was den Sachsen sichtlich Auftrieb gab. Folge war der Ausgleich durch Höller, nachdem Pfänder unter arger Bedrängnis seines Gegenspielers in der Rückwärtsbewegung stürzte, was einen 2-auf-1-Konter ermöglichte, der erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Roten Teufel spielten aber weiter ihre clevere Marschroute und hatten damit Erfolg: nach einer feinen Vorlage von Juuso Rajala aus der Ecke war Radek Krestan in der 36. Minute mit einem Tip-In aus der Luft im Slot erfolgreich, den Schiedsrichter Schmidt nach Betrachtung des Videos als nicht zu hoch erachtete, so dass die Gäste unter dem Jubel der knapp 20 mitgereisten Fans mit einer knappen (und unter dem Strich auch verdienten) Führung in die zweite Pause gehen konnten.
Im letzten Abschnitt verteidigten die Gäste sehr gut diesen Vorsprung und warteten auf den vielleicht entscheidenden Fehler der Hausherren. Rajala hatte in der 44. Minute diesen Treffer auf dem Schläger, doch Weitzmann war zur Stelle. Die Sachsen erhöhten noch einmal das Tempo und kamen mit ihrem ersten guten Spielzug in Abschnitt drei zum Ausgleich, als Brendan Cook in der 50. Minute nach einem Konter über halblinks und einem platzierten Handgelenkschuss erfolgreich war. Nun war es ein echter Eishockeykampf, denn beide Teams suchten die Entscheidung, zwei Mal waren die Goalies nach Schüssen von Dresdens Valentin (55.) und Bad Nauheims Rajala (57.) in höchster Not zur Stelle, so dass es mit einem leistungsgerechten 2:2 in die Verlängerung ging. In dieser hatten zunächst Andreas Pauli (63.) und dann Grafenthin kurz vor Ende zwei starke Szenen, aber erneut waren die Goalies zur Stelle. Es musste schließlich das Penaltyschießen die Partie entscheiden und in diesem trafen alle drei Bad Nauheimer Schützen, während Eislöwen-Verteidiger Petr Macholda im dritten Durchgang scheiterte, so dass der Zusatzpunkt in die Kurstadt geht. "Bad Nauheim hat es sehr gut gemacht. Es war ein enges Spiel mit zwei guten Torhütern, im Penaltyschießen hat es das Auswärtsteam meistens einfacher, da der Druck beim Gegner liegt", sagte Dresdens Trainer Bill Stewart nach dem Match.
Am Sonntag empfangen die Roten Teufel ab 18.30 Uhr zuhause die Wölfe aus Freiburg, die heute Abend mit 0:4 dem ESV Kaufbeuren unterlagen und somit etwas gutzumachen haben.
Eislöwen Dresden - EC Bad Nauheim 2:3 n.P. (0:0, 1:2, 1:0)
Tore:
0:1 (24:13) Aab (Kranjc) PP1
1:1 (29:06) Höller (Grafenthin)
1:2 (35:58) Krestan (Rajala, Alanov)
2:2 (49:33) Cook (Rodman, Davidek)
2:3 (65:00) Pauli PS
Strafminuten: ESC 4 / ECN 6
Zuschauer: 2.122
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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