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Andrej Teljukin - Eiskalt nur auf dem Eis

Þ19 Dezember 2018, 08:53
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Rostock Piranhas

Für die Rostocker Piranhas ist Eishockey-Verteidiger Andrej Teljukin kaum wegzudenken. Seit mittlerweile eineinhalb Jahren läuft der gebürtige Russe für die Raubfische auf. Dabei sind ihm deutsche Hallen nicht fremd. Der 42-Jährige stand zuvor schon für Clubs wie die Fischtown Pinguins Bremerhaven, Revierlöwen Oberhausen oder Kassel Huskies, die Hannover Scorpions oder Füchse Duisburg auf dem Eis. Jetzt allerdings genießt Teljukin es, unmittelbar an der Ostsee zu leben. „Ich wohne in Warnemünde, und da spaziere ich gerne mal am Strand entlang. Ich mag es, das Leben in vollen Zügen zu genießen“, so Teljukin. Wind und Wetter stören ihn nicht. „Ich bin in Archangelsk, einer nordrussischen Hafenstadt, aufgewachsen. Dort ist es manchmal bis zu minus 42 Grad kalt. Von daher bemerke ich das bisschen Wind hier gar nicht. Für mich ist Deutschland ein wahnsinnig warmes Land.“

Das erste Mal den Schläger in die Hand genommen hat Andrej Sergejewitsch Teljukin – so sein voller Name – mit sechs Jahren. Hatte er davor Eishockey lediglich im Fernsehen gesehen, so war er von da an selbst nicht mehr vom Puck zu trennen. „Ich habe meinen ersten Schläger von einem Freund meines Vaters bekommen. Und in Russland ist es so, dass du immer und überall Eishockey spielen kannst. Es gibt dort viele zugefrorene Seen.“

Bis er 15 war, spielte der Russe in seiner Heimatstadt, bekam dann aber ein Angebot mit Aussicht auf einen Profi-Vertrag im rund 800 Kilometer entfernten Jaroslawl unweit von Moskau.

Die erste Station in Deutschland war für ihn schon 1994 in Limburg. „Ich kann mich noch erinnern, beim Ausstieg aus dem Flugzeug gedacht zu haben: Ist das warm und sauber hier“, schmunzelt der Piranha.

Außerdem war er überrascht von den hiesigen Trainingszeiten. „In Russland habe ich vor und nach der Schule trainiert. Ich stand täglich zwei- oder dreimal auf dem Eis. In Deutschland musste ich mich erst daran gewöhnen, dass es nur noch zweimal wöchentlich Trainingseinheiten gab“, erzählt der Russe.

Aber irgendwie sei jedes seiner Jahre in Deutschland besonders gewesen. Vor allem die Zeit in Bremerhaven habe ihm gefallen: „Ich habe dort fast fünf Jahre gespielt und dreimal das Play-off- Finale erreicht.“

Sein wohl größter Erfolg war jedoch ein nicht sportlicher, denn in Bremerhaven lernte Teljukin auch seine heutige Frau kennen. Mittlerweile ist der auf dem Eis oft so abgeklärte Verteidiger stolzer Vater von drei Töchtern. „In meiner Freizeit baue ich gerne Hocker und Stühle für meine Töchter. Ich mag es gerne, handwerklich zu arbeiten. Das kommt wahrscheinlich aus meiner Kindheit in Russland, in der wir alles lieber repariert haben als neu zu kaufen“, erzählt Andrej Teljukin. Auch wenn Frau und Kinder in Bremerhaven leben, hin und wieder treibt es den Russen auch wieder zurück in seine kalte Heimat. „Ich versuche jedes Jahr im Sommer meine Familie in Russland zu besuchen. Aber ich vermisse auch die weitläufigen Wälder dort, in denen ich gerne herumwandele. Ich genieße es, in der Natur zu sein.“ Darum verfüge er auch sowohl über einen Angel- als auch einen Tauchschein.

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