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Andryukhov führt die Löwen zum Sieg

Die Löwen gewinnen in Bayreuth mit 2:1 und stoppen damit die Siegesserie der Tigers

Þ10 Dezember 2018, 08:37
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Löwen Frankfurt

Um die Geschichte der Partie des 25. Spieltags vom Sonntagnachmittag zu erzählen, genügt fast schon ein Blick auf die beiden „Spieler des Tages“: Mit Brett Jaeger (Bayreuth) und Ilya Andryukhov (Frankfurt) wurden nicht aus Versehen die beiden Goalies ausgezeichnet. Beide Schlussmänner gaben ihrem jeweiligen Team bis zum Abpfiff die Chance auf den Sieg. Den fuhren letztendlich die Löwen ein.

2:1 (1:1, 0:0, 1:0) hieß es am Ende. Die Enstcheidung fiel kurz vor Ende, als Brett Breitkreuz den Siegtreffer markierte. Das erste Frankfurter Tor im Bayreuther Eisstadion erzielte Carter Proft. Bejubelt wurde aber nach dem Spielende vor allem der erste Sieg für Andryukhov im Löwen-Trikot. Der Deutsch-Russe war vor nicht einmal einer Woche aus der VHL nach Frankfurt gewechselt und parierte in seinem ersten Auswärtsspiel 32 von 33 Schüssen.
Bissige Tigers

Gegen Deggendorf setzte es für Bayreuth im vorletzten Heimspiel eine deftige 0:7-Klatsche. Beifall gab es dafür natürlich keinen, wohl aber einen ordentlichen Einlauf von Coach Petri Kujala, den sein Team mit fünf Siegen in Serie beantwortete.

Vier dieser Siege erzielten die Tiger außerhalb ihres Käfigs und auch am Sonntag agierte Bayreuth zunächst wie bei einem Auswärtsspiel und überließ den Löwen viel Raum zum Spielaufbau. Meist zogen sich die Tigers schnell bis ins eigene Drittel zurück, wo sie die Löwen dann aber aktiv in der Offensive störten und immer wieder Pucks abfingen. So ergaben sich schon in den ersten Minuten mehrere Konterchancen, bei denen Andryukhov im Tor der Löwen gefragt war.

Der Neuzugang der Löwen startete nach seinem Debüt vom Freitag erneut im Tor der Löwen. Gegen Bietigheim beeindruckte Andryuhkov vor allem im Powerplay mit einigen sehr starken Saves, bei denen er den Puck auch im dichtesten Verkehr vor seinem Tor fand, obwohl er die Scheibe zuvor kaum gesehen haben konnte.
Auf die Führung folgt der Ausgleich

Auch in den ersten Szenen eines Bayreuther Powerplays ab der 3. Minute blitzte seine überragende Fanghand wieder auf. Doch bei Schüssen auf die Schoner ist auch beim besten Torhüter die Mithilfe der Verteidigung gefragt, die die Rebounds vor der Kiste aufräumt. Nach einer flachen Direktabnahme von Juuso Rajala gelang dies den Löwen allerdings nicht, so dass Mark Heatley die Tigers früh in Führung brachte (5.). Bayreuths Gameplan schien in der Anfangsphase optimal aufzugehen, vor allem da die Löwen trotz der Eintritte in die Offensivzone nur selten wirklich tief ins Drittel kamen.

Doch sobald dies den Löwen einmal gelang, wurde es gefährlich. Bestes Beispiel: die 9. Minute. In einem guten Wechsel spielte sich die 2. Reihe der Löwen in der Offensive fest, zog die Tigers-Defense auseinander und von der Grundlinie fand Adam Mitchell den im Slot lauernden Proft, der mit einer Direktabnahme das 1:1 markierte.

Keine weitere Führung

Direkt mit dem nächsten Wechsel spielten sich die Löwen wieder in ähnliche Position, doch Eddie Lewandowski scheiterte mit seinem Bauerntrick knapp an Jaeger, der auch Kevin Maginots Nachschuss parierte (10.). Matt Pistilli (12.) und Proft (15.) hatten weitere gute Chancen für die Löwen, doch auch in diesen Szenen wollte der zweite Treffer gegen Jaeger nicht gelingen.

So kam den Löwen ihr erstes Powerplay ab der 17. Minute eigentlich sehr gelegen, doch in Überzahl agierten sie ziemlich statisch und beendeten ihren Mannvorteil durch eine Strafe wegen Spielverzögerung schon nach rund 40 Sekunden selbst. Dass sich bis zum Spielende keine weitere Powerplaygelegenheit mehr ergeben würde, ahnten die Löwen zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht. Doch Bayreuth blieb über 60 Minuten stets diszipliniert und schenkte den Löwen so keinerlei Überzahl mehr.

Auf der anderen Seite nahmen die Löwen im 2. und 3. Drittel noch insgesamt fünf Strafen und machten sich so das Leben selbst schwer. Zum einen, da die Strafen immer wieder Frankfurts Offensivzug unterbrachen, zum anderen natürlich auch durch die Chancen, die sie Bayreuth in Überzahl zwangsläufig ermöglichten.
„Serien gehen nicht von alleine weiter“

Die Tigers bekamen so eigentlich genau das Spiel serviert, dass sie sich wünschten, um ihre Siegesserie fortzusetzen. Doch wie Trainer Kujala nach dem Spiel feststellte „Serien gehen nicht von alleine weiter. Wir waren heute nur OK, aber nicht gut - und das reicht dann eben nicht, vor allem wenn man die guten Chancen die man hat, nicht verwandelt." Eine, und wahrscheinlich die entscheidende Szene, auf die Kujala anspielte, war eine 5-gegen-3-Überzahl über volle zwei Minuten, bei der die Löwen ein extrem gutes Penalty-Killing spielten und Andryuhkov für die Tigers zur unüberwindbaren Wand wurde.

„Der fliegende Russe“

Neben seinen Fähigkeiten im Tor zeigte sich auch schon am Freitag, dass Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier mit dem deutsch-russischen Goalie auf jeden Fall einen Spieler verpflichtet hat, der für einiges an Unterhaltung sorgen dürfte. Und dies beschränkt sich bei weitem nicht nur auf die äußerst lässige Entspannung auf der Spielerbank in den Drittelpausen oder kleine Showeinlagen nach einem Save.

Als Jake Newton in der 35. Minute Michal Bartosch mit einem starken Pass auf die alleinige Reise gen Löwen-Tor schickte, parierte Andryukhov zuerst mit einem spektakulären Reflex seines rechten Schoners. Bartosch krallte sich allerdings den Rebound und zog vor das Tor, wo Andryukhov in bester Ron Hextall’scher „Alles-oder-nichts-Manier“ in Bartoschs Laufweg hechtete um den Stürmer am Abschluss zu hindern. Zwar gelang ihm das auch, doch nur auf Kosten eines Beinstellens. Da auch noch Breitkreuz auf die Strafbank musste, sahen sich die Löwen einer langen, doppelten Unterzahl gegenüber, die sie aber ohne ernste Gefahr überstanden.

Kurz nach der überstanden Strafzeit bot sich den Löwen nach einem Puckgewinn im Mitteldrittel die beste Chance, mit einem 3-gegen-1-Konter erstmals in Führung zu gehen, doch diesen spielten sie ebenso uninspiriert aus, wie die Tigers zuvor im Powerplay agierten.

Schlussakkord

Mit dem Momentum aus dem starken Penalty-Killing auf ihrer Seite begannen die Löwen das Schlussdrittel deutlich aktiver als die Bayreuther. Lukas Koziol scheiterte allerdings gleich zweimal an Jaeger (43.), ebenso wie Mitchell (44.), Matt Tousignant schaufelte den Rebound nach Mitchells Abschluss über die Latte (44.).

Durch zwei weitere Strafen (45. & 50. Minute) bremsten sich die Löwen im Anschluss wieder selbst etwas aus. Wohl auch aufgrund dieser Szenen war Löwen-Head Coach Matti Tiilikainen nach der Partie mit dem Spiel seines Teams nicht richtig zufrieden: „In den letzten Partien spielten wir oft gut, konnten aber nicht immer gewinnen - heute war es andersrum."

Ausgenommen von der Kritik dürfte sein Goalie gewesen sein, der in der 49. Minute erneut für turbulente Szenen sorgte, als er mit ausgestrecktem Schläger dem abermals enteilten Bartosch entgegenhechtete. Bartosch umkurvte Andryukhov, konnte den Puck aber aus spitzem Winkel nicht im Tor unterbringen. Durch kompromissloses Nachsetzen blieben die Tigers am Puck, wobei Andryukhov im Gewühl vor dem Tor seinen Schläger verlor. Tim Schüle übergab daraufhin sein Stock, mit dem Andryukhov in der Folge zwei Saves gelangen, durch die er den Löwen das Unentschieden hielt.

Die Tigers witterten ihre Chance auf den sechsten Sieg in Serie, doch als sie rund drei Minuten vor dem Ende im Vorwärtsgang den Puck verloren, schlugen die Löwen eiskalt zu. Ende des 2. Drittels noch bei einem 3-gegen-1-Konter gescheitert, ließ sich Breitkreuz die sich ihm bietende Gelegenheit nicht nehmen. Mit dem Blick für die mitgelaufenen Koziol und Faber entschied sich Breitkreuz dennoch für den eigenen Schuss und schweißte den Puck für Jaeger unhaltbar zum 2:1-Siegtreffer unter die Latte (58.).  
Ausblick

Am kommenden Freitag (14.12.) gastieren die Löwen ab 20:00 Uhr in Deggendorf.

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