Einige Tage vor Beginn der Deutschland Cup-Pause stand Anthony Louis der Redaktion von Sport in Augsburg Rede und Antwort, bei uns gibt's das Interview mit unserem Stürmer jetzt in voller Länge.
Herzlich willkommen in Augsburg. Wie waren deine ersten Wochen hier?
Danke. Bisher war alles wirklich gut. Wir haben hier tolle Mitarbeiter, eine super Gruppe von Jungs, was es viel einfacher macht, sich hier einzuleben. Und die Stadt ist einfach großartig. Ich habe wahrscheinlich schon durch die meisten Restaurants hier durchprobiert. Außerdem waren die Fans bei allen Spielen, die wir hier hatten, fantastisch. Ich kann mich nicht beschweren, eine kleine Eingewöhnungsphase hat man natürlich immer, aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Und wie war dein erster Eindruck von der Stadt?
Es ist schön. Es gibt viele Dinge zu tun, man kann sehr schön herumspazieren. Einfach großartig.
Hast du schon einen neuen Lieblingsort entdeckt?
Ich bin tatsächlich viel unterwegs und laufe ständig von Ort zu Ort. Aber wir haben ein Stammrestaurant gefunden, in das wir quasi immer gehen. Es liegt etwas außerhalb der Innenstadt, ein Italiener. Das ist wahrscheinlich unser Lieblingsplatz gerade. Aber man muss sagen, hier ist vieles sehr schön. Wir können uns nicht beschweren.
Kannst du schon etwas Deutsch sprechen oder lernst du es gerade?
Ich habe es versucht. Ich finde es allerdings wirklich sehr schwer. Ich kann einzelne Wörter lernen und so, aber dann, wenn man eine Unterhaltung führen soll, dann ist das einfach zu schwierig. Das frustriert mich etwas, denn ich würde gerne irgendwann in der Lage sein, eine Unterhaltung zu führen. Aber ich übe fleißig mit Duolingo und irgendwann klappt es hoffentlich.
Warst du vorher schon einmal in Deutschland?
Wir haben letztes Jahr ein Vorbereitungsspiel mit Langnau gegen Augsburg beim Bodensee Cup gespielt. Näher bin ich Deutschland nicht gekommen.
Was machst du an deinen freien Tagen, wenn du nicht auf dem Eis bist?
Hier gehe ich meistens irgendwo in der Stadt etwas essen oder spazieren. Ich versuche, nicht zu viel herumzusitzen, daher nehme ich meistens einfach einen Scooter ins Zentrum und gehe dort ein bisschen umher. Einfach rauskommen, das ist wichtig für mich.
Triffst du dich dann auch mit den anderen Spielern?
Ja, meistens treffe ich mich mit ein paar der Jungs. Wir waren auch schon ein paar Mal zusammen Golf spielen.
Wie hast du deinen Sommer verbracht?
Die meiste Zeit mit Training. Meine Frau und ich sind in unser Haus eingezogen, was sich allerdings wie eine endlose Geschichte anfühlt. Daher versuchen wir das nun irgendwie alles in Ordnung zu bringen. Und dann waren wir ein paar Mal in Florida, haben dort gefischt und viel Golf gespielt. Nichts wirklich Ausgefallenes. Normalerweise habe ich die Tage, an denen meine Frau nicht arbeitet, mit ihr verbracht und irgendetwas im Haus gemacht. Aber abgesehen davon habe ich einfach trainiert und ein wenig gecoacht. Ich habe diesen Sommer ernsthaft mit dem Coaching begonnen. Und insbesondere die jüngeren Kids haben das sehr gemocht. Ich mag es, wenn man es schafft, an Kinder etwas weiterzugeben, sodass diese von deiner Erfahrung profitieren können.
Lass uns zu einigen persönlicheren Fragen übergehen. Du wurdest in Winfield, Illinois, geboren. Kannst du uns etwas über dein Heimatstadt erzählen? Wie wichtig ist dort Eishockey?
Ich denke, dass Eishockey dort nicht wahnsinnig riesig ist. Aber als ich älter wurde, fingen immer mehr Leute an zu spielen. Ich komme aus einer kleinen Vorstadt außerhalb von Chicago, etwa 45 Minuten entfernt. Als ich dort aufwuchs, habe ich mehr Football, Baseball und solche Dinge mit Cousins und Freunden aus der Nachbarschaft gespielt. Man könnte sagen ich war ein „non-stop"-Kind, welches ständig Bewegung brauchte. Ich habe wirklich alles gemacht.
Und wie bist du zum Hockey gekommen?
Die Action und Geschwindigkeit haben mich immer wieder begeistert. Aber mein Vater war wahrscheinlich der ausschlaggebende Grund.
Was hättest du gemacht, wenn die Hockeykarriere nicht geklappt hätte? Gibt es einen Job, den du jetzt in Betracht ziehst?
Ich weiß es nicht. Ich versuche aktuell tatsächlich, das herauszufinden. Die wahrscheinlichste Alternative ist Coach. Ich weiß nicht genau auf welchem Niveau oder ähnliches, aber ich habe schon jetzt Privatstunden für jüngere Kinder gemacht und habe das auch in Zukunft vor. Ich möchte damit etwas zurückgeben, denn es ist cool zu sehen, wie ein Typ, der so lange Profi gespielt hat, einem kleinen Kind etwas beibringt und man dann dessen Entwicklung beobachten kann. Aber abgesehen davon bin ich mir noch nicht 100 % sicher. Wir versuchen, das herauszufinden, weil ich natürlich älter werde. Aktuell noch nicht zu alt, aber man muss jetzt anfangen, darüber nachzudenken. Einfach, um vorbereitet zu sein.
Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben?
Schnelles, skill-basiertes Spiel. Ich versuche, viel Energie ins Team zu bringen. Tore schießen, so viel ich kann. Einfach immer Vollgas geben, viel Power hineinlegen, immer weiter machen und schnell spielen.
Magst du die körperlich harten Situationen auf dem Eis?
Ich habe nichts dagegen. Und ich denke, sie bringen dich ein bisschen mehr ins Spiel. Aber ich werde nicht einfach rausgehen und mich mit jemandem prügeln, es sei denn, ich muss wirklich. Aber ich habe nichts dagegen. Ich denke, wenn man es nicht mag, wird es schwer, Profi-Hockey zu spielen. Man muss ein bisschen Bissigkeit und Härte im Spiel haben. Ich glaube, das habe ich.
Bevorzugst du es, selbst Tore zu schießen, oder genießt du es auch, den entscheidenden Assist zu geben?
Es spielt nicht wirklich eine Rolle, denn solange wir das Ding ins Netz bringen, zählt das gleich und der Rest ist egal. Aber natürlich feiere ich gerne, wenn ich selbst ein Tor schieße, oder auch wenn wir einen schönen Spielzug machen. Man kann in beiden Fällen nichts falsch machen.
Du hast mehrere Jahre damit verbracht, dir einen Namen zu machen, weshalb du auch in verschiedene US-Nachwuchsnationalteams berufen wurden. Wie war es für dich, dein Land in verschiedenen Turnieren zu vertreten?
Es war großartig. Ich meine, offensichtlich bin ich in jungem Alter weggezogen und habe an allen möglichen Orten gespielt Für zwei Jahre bin ich ziemlich viel geflogen und überall auf der Welt herumgereist. Ich habe viele neue Orte gesehen, das war meine erste Erfahrung, in anderen Ländern zu spielen und das Spiel aus anderen Augen zu sehen. Es war eine großartige Erfahrung. Es ist immer etwas Besonderes, das Land zu vertreten. Das wird man für immer in Erinnerung behalten. Es war eine Ehre!
2013 gingst du an die Universität von Miami. Wie groß war der Unterschied im Vergleich zu den Jugendmannschaften, für die du gespielt haben?
Nun, als ich in meinem zweiten Jahr für die USA spielte, haben wir eine Art College-Spielplan gespielt, was dich auf die Anforderung vorbereitet hat, also war das einfacher. Aber es war offensichtlich das erste Mal, dass ich wirklich gegen ältere Jungs gespielt habe. Es war wahrscheinlich ein bisschen physischer, was mir allerdings sehr geholfen hat, mehr ein professionelles Spiel zu lernen. Aber das College-Leben ist ziemlich besonders, weil man die eigenen Fans und alles hat, alle Studenten, das ist ziemlich cool. Es war also eine gute Zeit.
Und was hast du dort studiert?
Sportmanagement.
Konntest du das Studium mit dem Hockey gut vereinen?
Ja, es ist ein ziemlich einfacher College-Zeitplan. Man spielt am Wochenende, wie Freitag, Samstag, und dann hat man die Woche über einen Hockeyblock am Nachmittag, das sind Training und Workout. Die Unterrichtsstunden haben sich um das herum gruppiert, und das Team hat gemeinsame Lernzeiten und solche Sachen. Egal, ob man auf Reisen oder zu Hause ist, es gibt immer geplante Zeitfenster für diese Dinge. Die Universität sorgt dafür, dass du bestimmte Dinge erledigen musst und treibt dich an, das auch einzuhalten.
Dann wurdest du von den Chicago Blackhawks gedraftet. Wie war das für dich?
Das war ein wirklich besonderer Moment. Offensichtlich bin ich dort aufgewachsen, weswegen es richtig cool war, in das Team meiner Heimatstadt gedraftet zu werden. Ich war tatsächlich mit meinem Vater und Onkel dort, und ich glaube, als sie meinen Namen aufgerufen haben, haben sie geschrien und man hat es wie ein Echo in der gesamten Halle gehört. Es war ein besonderer Moment, die Gelegenheit zu haben, dort zu spielen.
Also war das dein bevorzugtes Team?
Ja, auf jeden Fall. Ich schaue mir immer noch die Spiele an, sofern es zeitlich klappt.
Leider hat der Sprung in die NHL nicht geklappt. Was denkst du, war der Grund dafür?
Gute Frage. Ich denke, dass die Größe auf jeden Fall eine Rolle spielt. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich an einigen Punkten eine Chance hatte, aber die Dinge sind nicht immer so einfach. Es gibt viele Faktoren, die diesen Weg beschwerlich machen. Aber es gibt immer einen Grund, warum man hier ist oder nicht hier ist. Deswegen denke ich, man muss einfach weitermachen und sich bemühen, immer besser zu werden.
Es folgten verschiedene AHL-Teams, insbesondere das Farmteam der Blackhawks, die Rockford IceHogs. Du hast dort auch unter Ted Dent gespielt. Wie hast du ihn damals wahrgenommen?
Als ich für Teddy spielte, war es so, dass ich meine College-Saison beendet hatte und erst relativ spät zu dem Team gestoßen bin. Ich habe mit ihnen nur die letzten 13 Spiele gespielt. Es war für einfach ein „okay, das hier ist mein Trainer." Teddy war aber immer großartig zu mir. Sie hatten damals ein paar Probleme im Team und insgesamt nicht ihr bestes Jahr. Außerdem ist es schwer, wenn man erst so spät in der Saison einsteigt, die Situation zu beurteilen. Aber Teddy war großartig und sehr professionell. Im Prinzip genau, wie er hier immer noch ist. Ich war froh, ihn hier zu sehen und es macht es für mich etwas einfacher, irgendwo hinzukommen und für einen Trainer zu spielen, den ich kenne und dem ich etwas mehr vertrauen kann als einer zufälligen Person.
Ist es möglich für dich, alte Gewohnheiten von Ted Dent zu erkennen?
Weil es damals eine so kurze Zeit war und aufgrund ihrer Situation, als ich dazukam, war es glaube ich ein bisschen anders. Daher kann nicht wirklich viel dazu sagen. Ich kenne nur den Typ, der er war und immer noch ist, und ich respektierte ihn damals und tue es jetzt. Und es ist großartig, jemanden zu haben, der hinter einem steht und einem hilft, das Beste aus sich herauszuholen. Er ist einfach ein richtig guter Typ.
Du hast auch ein paar Jahre für die Charlotte Checkers und die Texas Stars gespielt. Wo hat es dir am besten gefallen und warum?
Definitiv Texas. Ich meine, wir hatten dort ein großartiges Team, sowohl auf als auch neben dem Eis. Dann noch das Wetter – es ist einfach immer warm. Die Stadt ist toll, man kann super Golf spielen und muss sich nicht mit Wintern oder so beschäftigen. Das macht es also ein bisschen einfacher. Daher definitiv Text, es war eine großartige Zeit dort.
Du hast 188 Punkte in 315 AHL-Spielen erzielt. Was glaubst du, ist dein Schlüssel zum Erfolg?
Einfach mit meinem Selbstvertrauen und Geschwindigkeit spielen. Und ich meine, ich weiß, was ich da draußen tun kann, ich muss einfach rausgehen und es tun. Und wenn ich das einhalte, dann werde ich hier Erfolg haben und dem Team so gut wie möglich zum Sieg verhelfen. Das ist alles, was zählt.
2022 bist du weggegangen, um in der KHL in Kasachstan zu spielen. Wie kam es dazu?
Es war ziemlich zufällig. Ehrlich gesagt war es ein langer Sommer des Wartens, und ich wusste nicht, ob ich wieder verpflichtet werden würde oder ob sie mir einen Vertrag geben würden. Es wurde spät, und das Angebot kam auf, und ich dachte mir einfach, warum nicht etwas Neues erleben und sehen, ob ich einen weiteren Schritt in meiner Karriere machen könnte? Ich hatte dort größtenteils eine großartige Erfahrung, aber es war auf jeden Fall sehr zufällig. Wenn man mir am Ende meiner Saison, bevor ich dorthin ging, gesagt hätte, dass ich dort spielen würde, hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass die Person spinnt. Aber es passiert einfach, so ist Hockey eben.
Wie bereitest du dich auf so einen großen Schritt vor? Ich denke, es ist nicht einfach, von den USA nach Kasachstan zu ziehen.
Ich denke, es macht es einfacher, dass es dort mehr Importspieler gibt, nicht wie bei den anderen, den russischen Teams, wo es nur wenige gibt, und ich kannte ein paar Jungs, die dorthin gingen. Das hilft bei diesem Schritt, man macht es nicht alleine und man hat einfach ein paar Jungs, die man kennt und mit denen man alles zusammen machen konnte, das hilft schon sehr. Aber wenn es um das Hockey geht, ist es immer noch Hockey, egal wo man ist. Man geht einfach raus und macht sein Ding.
Was war die Meinung deiner Frau dazu?
Sie kam für etwas über zwei Monate zu Besuch und sie hat es sehr genossen. Es war eine gute Zeit. Die Stadt war schön, überall gab es gutes Essen. Viele der Freundinnen oder Ehefrauen der Jungs waren wirklich nett zu ihr, und das macht es natürlich einfacher, egal wohin man geht. Wir waren beide am Anfang etwas nervöser, wie gut es klappen würde. Aber am Ende war es eine gute Erfahrung.
Nur wenige Deutsche kommen mit der KHL in Berührung. Kannst du beschreiben, wie es für dich war, dort Hockey zu spielen? Wie sind die Stadien, die Fans, die Hockey-Kultur?
Die Fans sind ziemlich verrückt. Egal wohin man dort geht, das Hockey ist schnell, geschickt. Ich habe hier noch nicht genug Spiele gespielt, aber ich bin sicher, es ist ziemlich ähnlich. Ja, ich würde sagen, das überraschendste dort war die Geschwindigkeit und die Stärke der Jungs. Die Saison ist etwas länger und gefühlt war das Coaching etwas altmodischer.
Waren die langen Reisen zu den Spielen ein Problem für dich?
Das war nicht so schlimm, weil wir unser eigenes Flugzeug hatten, daher sind wir überall hingeflogen. Aber ja, ich denke, der längste Flug war etwa sechs Stunden.
Im folgenden Jahr bist du in die Schweiz gewechselt, um dich den SCL Tigers anzuschließen. Wie kam der Wechsel nach Europa zustande?
Das war auch ziemlich zufällig. Wir waren tatsächlich, weil wir unsere Hochzeit im Juli hatten, in unsere Flitterwochen nach Italien gefahren und wir wussten immer noch nicht, was ich machen würde. Wir bekamen den Vertrag in unseren Flitterwochen und ich habe diesen dann unterschrieben. Anschließend kamen wir nach Hause, ich habe gepackt und bin gegangen. Es war also sehr, sehr plötzlich. Aber ich weiß nicht, ob ich viel über die Schweiz reden möchte. Es war ein hartes Jahr. Ich habe mich verletzt und einfach die Art und Weise, wie es dort, wo ich war, gehandhabt wurde, hat mir überhaupt nicht gefallen. Es war frustrierend für mich, irgendwo zu sein, wo man nicht gewollt und respektiert wird. Deswegen bin ich sehr glücklich, jetzt an einem guten Ort zu sein, und großartige Leute um mich zu haben.
Was war deine Reaktion, als die Augsburger Panther dich als mögliches neues Team kontaktierten?
Ich war begeistert, weil das erste Mal war, als Teddy mich anrief war ich in Florida. Ich glaube das war noch bevor bekannt wurde, dass er hier Trainer wird. Er sagte „Ich werde in Augsburg Trainer und ich würde dich gerne dort haben." Und das war für mich genau das, was ich wollte. Ich wollte irgendwohin gehen und gewollt sein. Es hat perfekt geklappt und ich bin glücklich, hier zu sein.
Hattest du vorher schon von Augsburg gehört?
Ja, wir haben letztes Jahr in der Vorbereitung gegen Augsburg gespielt.
Welche Faktoren sind für dich wichtig, wenn du dich für ein neues Team entscheidest? Holst du dir Informationen von befreundeten Spielern, die bereits für das Team gespielt haben, oder verlässt du dich mehr auf deine eigene Intuition?
Ich denke, es muss für mich interessant sein, was es offensichtlich war. Aber dann habe ich mit Jesse Graham gesprochen, der hier gespielt hat. Und auch mit Terry Broadhurst. Also habe ich mit ein paar Jungs gesprochen, von denen ich wusste, dass sie hier gespielt haben, und sie alle sprachen sehr positiv über die Stadt und die Fans, und von Anfang an war es der perfekte Ort für mich, um hinzugehen und meine Karriere gewissermaßen neu zu starten. Es war also eine einfache Entscheidung.
Spielte es eine Rolle, dass Riley Damiani auch hier ist? Wie wir wissen, hattest du mit ihm zwei sehr erfolgreiche Jahre in Texas.
Wir haben sofort darüber gesprochen, als wir beide davon erfuhren. Er ist einer meiner besten Freunde. Die Möglichkeit zu haben, wieder mit ihm zu spielen, ist einfach genial. Wir haben immer darüber gesprochen, irgendwo wieder zusammen zu spielen. Jetzt ist es passiert und wir waren super aufgeregt. Wir hatten zwei sehr gute Jahre in Texas, hoffen wir, dass wir hier ein weiteres erfolgreiches Jahr hinbekommen.
Wir konnten in den ersten Spielen schon sehen, dass du und Riley Damiani ziemlich gut harmonieren. Was denkst du, ist der Grund dafür? Liegt es daran, dass ihr so gute Freunde seid?
Ich denke, dass das natürlich hilft. Unser Spielstil ergänzt sich wirklich gut und wir wissen, wie wir zusammenspielen. Auch die Kommunikation zwischen uns beiden läuft sehr gut. Es ist nicht so, dass wir vom Eis kommen und direkt etwas besprechen würden. Aber wir behalten auch nichts für uns, falls es ein Problem gibt. Für uns war es immer irgendwie einfacher miteinander auszukommen, als für andere. Und das galt selbst für Texas, als wir zum ersten Mal zusammengespielt haben. Wir harmonieren einfach und irgendwie sind wir da mental stark verbunden und wissen einfach, wie es für den anderen am besten ist.
Hattest du die DEL zuvor als mögliches Ziel für deine weitere Karriere in Betracht gezogen? Was wusstest du bereits über diese Liga?
Ich habe einiges von den Jungs gehört, die in der Liga gespielt haben. Die Meinung war, dass es ein großartiger Ort ist, um irgendwann dort zu spielen, und dass ich es vermutlich genießen würde. Und bis jetzt sehe ich auch noch keinen Grund, warum ich es nicht tun sollte. Ich genieße es bisher wirklich. Es sind nun ungefähr drei Monate und ich liebe es. Ich liebe es zu reisen und andere Teile der Welt zu sehen. Jetzt in Deutschland zu sein und hier zu spielen, da macht Eishockey wieder Spaß für mich.
Abgesehen von Ted Dent und Riley Damiani – Kanntest du schon jemanden aus dem aktuellen Team?
Die meisten Jungs waren neu für mich. Ich habe einige quasi gemeinsame Freunde. Also einer meiner Kumpels, John Hayden, er ist praktisch mit Strauss aufgewachsen. Dann kannte ich Mark Zengerle einfach durch gemeinsame Freunde und wir haben ein Jahr lang im College gegeneinander gespielt. Damiani wiederum kannte McCourt. Es gibt also einige Verbindungen. Aber ich denke, es ist einfach immer so in der Hockeywelt, man kennt praktisch jeden.
Während der Vorbereitung schaut man sich sicherlich die anderen Teams in der Liga an. Wen hältst du für den Favoriten auf den Meistertitel?
Ich bin ehrlich gesagt nicht 100 % sicher, ich habe mich nicht zu sehr mit den anderen Teams beschäftigt und versuche mich auf mich und unser Team zu konzentrieren und sicherzustellen, dass wir so gut wie möglich werden. Einfach auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können und in der Hand haben.
Die Vorbereitung war etwas durchwachsen, dann starte die Hauptrunde mit einem Spiel gegen Ingolstadt. Bemerkst du als Spieler den besonderen Charakter eines Derbys, oder ist dir das egal?
Ich habe es auf jeden Fall bemerkt, die Fans waren wahnsinnig laut, egal ob daheim oder zum Beispiel auch in Nürnberg. Und es war ziemlich beeindruckend, dass sie so große Unterstützer für uns sind. Es ist ehrlich gesagt sehr beeindruckend, weil es harte Spiele sind, dass sie uns so bedingungslos angefeuert haben und uns zu dem erfolgreichen Season Opener gegen Ingolstadt geschrien haben.
Und wie war das erste Heimspiel für dich persönlich?
Es war großartig. Großartiger und wichtiger erster Sieg. Und wie gesagt die sehr laute Menge an Menschen. Dafür spielen wir. Und solche Fans zu haben, die dich unterstützen, treibt dich ein bisschen mehr an, und sie im Rücken zu haben, ist ziemlich besonders. Daher freue ich mich, das nun öfter zu sehen.
Denkst du also, dass du von der Menge beeinflusst wirst?
Ein bisschen auf jeden Fall. Ich meine, es wird laut, also muss man da draußen ein bisschen lauter sprechen. Und ich ziehe Energie daraus. Selbst wenn es ein Auswärtsspiel ist, wenn es da draußen laut ist, gibt es dir irgendwie Energie. Und wenn bei einem Heimspiel alle für dich jubeln, dann macht das natürlich etwas mit dir.
Gibt es besondere Merkmale im Curt-Frenzel-Stadion oder war es irgendwie besonders für dich, dort zu spielen?
Ich denke, der außergewöhnlichste Teil waren ehrlich gesagt die Fans. Die Jungs haben immer darüber geredet, wie laut es sein wird und dass wir die besten Fans in der Liga haben, all diese Sachen. Daher war ich aufgeregt, es endlich selbst erleben zu dürfen und vor ihnen spielen zu können. Dass wir dann einen Sieg für sie zu geholt haben hat es natürlich noch lauter gemacht.
Was sind deine Ziele für die Saison, persönlich und mit dem Team?
Persönlich würde ich einfach sagen: mein Spiel spielen. Und immer daran denken, dass wir Eishockey spielen, um Spaß zu haben. Und egal was passiert, wenn du Spaß hast, wirst du besser spielen, so sehe ich das. Und dann offensichtlich Tore produzieren und mein Spiel nach besten Kräften spielen, um uns zum Sieg zu verhelfen. Als Team würde ich sagen, insbesondere nach den letzten harten Jahren, einfach uns die bestmögliche Chance geben und die Playoffs erreichen und von da aus weitermachen. Ich denke wir haben ein gutes Team. Wir müssen alles dafür tun, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Gewinnen macht immer mehr Spaß. Für die Spieler und die Fans.
Wir bedanken uns bei Anthony Louis für das Gespräch, wünschen ihm nach seiner Verletzung eine schnelle Rückkehr ins Team und für die Saison alles Gute!