Vor fast 400 Zuschauern zeigten die Gastgeber große Moral, holten gegen den amtierenden Meister zwischenzeitlich einen Drei-Tore-Rückstand auf und standen am Ende doch mit leeren Händen da.
Eine Tatsache, die Stefan Teufel inzwischen gewaltig nervt. Regelmäßig bescheinigen ihm seine Trainerkollegen, vor allem diejenigen der Topteams, welch positive Entwicklung seine junge Mannschaft diese Saison genommen habe, so auch Königbrunns Robert Linke. „Wenn ich da an unser Spiel vom letzten Jahr denke, dann war das heute ein ganz anderer Auftritt. Pfaffenhofen hätte einen Punkt verdient gehabt,“ lobte er. „Vielen Dank, aber mich ärgert es, wenn wir solche Spiele herschenken,“ antwortete Teufel, der kritisierte, dass einigen seiner Spieler immer wieder die gleichen individuellen Fehler unterlaufen. Was von einer solch routinierten und stark besetzten Mannschaft wie Königsbrunn natürlich ausgenutzt wird. „Letztendlich hat die individuelle Klasse unserer Spieler die Partie entschieden,“ bestätigte auch Linke, der allerdings auch mit Kritik an seiner Mannschaft nicht zurückhielt. „Dieses bisweilen überhebliche Auftreten kann ich überhaupt nicht leiden,“ monierte er und auch die Art und Weise, wie seine Spieler manches Mal versuchen, Strafen beim Gegner zu ziehen, missfiel ihm. Der Meister hatte zu Beginn zwar etwas mehr vom Spiel, die ganz großen Chancen gab es ab er weder hüben wie drüben. Bis zur 10. Minute, als Jan Tlacil eine zumindest fragwürdige doppelte Strafe aufgebrummt bekam und ihm gleich darauf auch noch Hannes Leonhardt folgte. Diese Chance ließen sich die Gäste nicht entgehen. Erst traf Tim Bullnheimer mit einem Mann mehr zum 0:1 (11.) und anschließend Mika Reuter bei doppelter Überzahl zum 0:2 (13.), was auch zur ersten Pause noch Bestand hatte. Als dann kurz nach dem Wechsel David Farny gar auf 0:3 erhöhte (24.), schien Königsbrunn seiner Favoritenrolle schon frühzeitig gerecht zu werden. Daran änderte auch der Anschlusstreffer durch Jan Tlacil nichts, der nach einem Königsbrunner Wechselfehler ein Zuspiel von Robert Neubauer verwertete (25.). Denn nur ganze 15 Sekunden später hatte Mika Reuter den alten Abstand wieder hergestellt. Gegen seinen noch abgefälschten Schuss war Lukas Usselmann machtlos. Aber die Hausherren steckten nicht auf, drückten auf das Tempo und erarbeiteten sich nun auch deutlich mehr Spielanteile, während sich jetzt auch die Gäste einige Strafen leisteten. Und dass auch die ECP-Spieler inzwischen das Überzahlspiel ganz gut beherrschen, bewiesen sie auch dieses Mal wieder. In der 34. Minute blies Tlacil mit dem 2:4 zur Aufholjagd und nur drei Minuten später brachte Christoph Eckl – erneut mit einem Mann mehr – seine Farben weiter heran. Nur weitere 23 Sekunden später wurde der Jubel im Stadion noch größer. Jakub Vrana, der nach seiner Sperre erstmals wieder mit dabei war, hatte ausgeglichen. Innerhalb von nicht einmal vier Minuten hatten die Gastgeber aus einem 1:4 ein 4:4 gemacht, womit die Begegnung zu Beginn des Schlussabschnitts plötzlich wieder völlig offen war. Dort sorgten dann allerdings zwei Gästespieler dank ihrer individuellen Klasse mit zwei Einzelleistungen für die Vorentscheidung. Erst war der enorm schnelle Schwede Anton Egle nicht zu halten und überwand Usselmann mit einem trockenen Schuss. Nur Sekunden später stellte Reuter mit einem sehenswerten Treffer auf 4:6. Geschlagen gaben sich die ECP-Spieler aber noch keineswegs. Nach einem Klassepass von Liam Hätinen zog Tlacil auf und davon und verkürzte auf 5:6 (58.). Die Möglichkeit, mit einem sechsten Feldspieler vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen, verbauten sich die Gastgeber allerdings durch einen verkorksten Wechsel und einem daraus resultierenden Foul selbst. Mit seinem vierten Treffer an diesem Abend machte Reuter in Überzahl schließlich endgültig den Deckel drauf.
EC Pfaffenhofen: Usselmann, Kornreder, Baumgardt, Eckl C., Hätinen L., Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Hätinen K., Tlacil, Mößinger, Vrana, Fichtenau, Felsöci, Weber, Heinrich
Tore: 0:1 (11.) Bullnheimer (Prokopovics, Sternheimer 5:4); 0:2 (13.) Reuter (Bullnheimer, Egle 5:3); 0:3 (24.) Farny (Egle, Bullnheimer); 1:3 (25.) Tlacil (Neubauer, Eckl O.); 1:4 (26.) Reuter (Prokopovics, Streicher); 2:4 (34.) Tlacil (Mößinger, Felsöci 5:4); 3:4 (37.) Eckl C. (Vrana, Hätinen L. 5:4); 4:4 (38.) Vrana (Baumgardt, Fichtenau); 4:5 (44.) Egle; 4:6 (45.) Reuter (Szegedin); 5:6 (58.) Tlacil (Hätinen L., Eckl C.); 5:7 (59.) Reuter (Sternheimer, Prokopovics 5:4)
Strafen: ECP 20 EHC 12
Zuschauer: 370