Das Team von Trainer Daniel Naud war die ersten beiden Drittel teils drückend überlegen, haderte aber mit der Verwertung der klaren Tormöglichkeiten und mit dem ineffektiven Powerplay.
Beide Teams boten bereits in den Startminuten eine schnelle und attraktive Partie, in der die Towerstars mit Austin Smith und Fabio Carciola in den jeweils ersten Wechseln bei druckvollen Angriffen zu hochkarätigen Einschussmöglichkeiten kamen. Auch Kassel stand dem in nichts nach und knapp zwei Minuten später prallte der Puck vom rechten Ravensburger Pfosten ins Spiel zurück. Insgesamt erzeugten die Towerstars im ersten Abschnitt doch deutlich mehr Druck, problematisch war jedoch die Chancenverwertung. Beispielsweise hatten Austin Smith und Brian Roloff in der 4. Spielminute das vermeintlich leere Tor vor Augen, doch der Puck rutschte am Pfosten vorbei.
Umso bitterer war da die 7. Spielminute, als Braden Pimm den Stock lang machte und den Querpass von Eric Stephan ins Ravensburger Tor lenkte. Die Towerstars reagierten trotzig und mit weiterem Druck, doch auch Kapitän Radek Krestan fand in der 13. Minute freistehend im Slot den Weg nichts in gegnerische Tor. Stattdessen gelang Kassel eine Minute später das 2:0. Towerstars Keeper wehrte einen Schuss von Klinge mit dem rechten Schoner ab, doch dann stand Daoust frei am linken Pfosten und lupfte die Scheibe trocken unter die Latte.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts konnten die Oberschwaben in numerischer Überzahl starten, die nach knapp einer Minute sogar doppelt wurde. Doch die Oberschwaben agierten zu durchsichtig, fanden die effektiven Passwege vor dem Tor nicht und suchten ihr Heil stattdessen in Schüssen aus der zweiten Reihe. Doch da war Torhüter Markus Keller im Kasseler Tor nicht aus der Reserve zu locken. Doch der Ravensburger Druck wurde immer größer, die Huskies wurden bis auf eine Strafzeit in der 25. Minute lange Zeit in deren Zone bedrängt.
Nachdem die Ravensburger Sturmreihen erneut eine Vielzahl an Chancen ausließen, traf in der 32. Minute Philipp dePaly endlich zum hochverdienten Anschlusstreffer. Eine starke Kombination über Brandl und Detsch kam zum jungen Ravensburger Stürmer, der ließ Keller eiskalt aussteigen und schob zum 1:2 ein. Dieser Treffer tat den Oberschwaben freilich gut, denn sie nahmen das gegnerische Tor noch mehr unter Beschuss. Doch egal wo die Ravensburger Akteure auch hin schossen, das Tor schien wie vernagelt. Kassel konnte in diesen Phasen nur auf Konter lauern, auf der Gegenseite war die Ravensburger Defensive aber auf dem Posten.
Nachdem die Towerstars eine aus der Schlussminute des Mitteldrittels übernommene Strafe gegen Alexander Dück schadlos überstanden hatten, stand dem erneuten Sturmlauf auf den Ausgleich nichts mehr im Wege. Doch es kam ganz anders. In der 50. Minute besorgte erneut Pimm die Vorentscheidung. Die Towerstars waren nach einer Strafzeit gegen Stephan Vogt gerade wieder komplett und suchten die Abstimmung, doch der Huskies Stürmer stand auf rechter Position fahrlässig frei und fand den Weg durch die Schoner von Matthias Nemec.
Weitere 31 Sekunden später war die Vorentscheidung gefallen, als der vor dem Tor vergessene Matthias Müller vor dem Tor angespielt wurde und Nemec die lange Ecke mit den Schonern nicht effektiv zumachen konnte – 1:4. Zwar kamen die Oberschwaben nochmal auf 2:4 heran, doch der Treffer von Austin Smith bei numerischer Überzahl rund zwei Minuten vor Ende der Partie kam letztlich zu spät.
Damit geht der erste von vier notwendigen Siegen an Kassel, die Towerstars haben am Sonntag die Chance, die Auftaktniederlage wieder auszumerzen.
eishockey.net / PM Ravensburg