Bis zum Schluss alles versucht und geackert, aber am Ende des Topspiels gegen Red Bull München steht der ERC Ingolstadt doch mit leeren Händen da. In einem Oberbayern-Derby, in welchem dem ERC offensiv die allerletzte Durchschlagskraft fehlte, müssen sich die Panther letztlich etwas unglücklich mit 1:3 geschlagen geben. Auch weil die Schiedsrichter vor dem zweiten Tor der Red Bulls ein klares Foulspiel übersahen.
Gäste-Führung kommt glücklich zustande
Das Spitzenspiel hatte von Beginn an ein hohes Tempo und bot zunächst einige Halbchancen, ehe es erstmals richtig gefährlich wurde. Nach einem Ingolstädter Puckverlust in der eigenen Zone, welchen verzog Austin Ortega frei vor ERC-Goalie Michael Garteig (7.). Auf der Gegenseite musste Mathias Niederberger gegen den Direktschuss von Maury Edwards hellwach sein (8.). In der 11. Minute gingen die Red Bulls glücklich in Führung. Ortega bugsierte die Scheibe von hinter der verlängerten Torlinie unkontrolliert vor den Kasten und von Fabio Wagners Schlittschuh prallte die Scheibe unter Garteigs Schläger hindurch zum 1:0 über die Linie. Kurz darauf hatte Ty Ronning bei seinem Abschluss aus nächster Nähe weniger Glück, als er den Puck knapp neben das Gehäuse lenkte (12.).
Foul vor zweitem Münchener Tor
In den Anfangsminuten des Mittelabschnitts ging es hin und her. Zunächst hatte Niederberger bei seiner Rettungstat gegen einen Abfälscher von Louis Brune das Quäntchen Glück auf seiner Seite (23.). Garteig reagierte gegen Ortega (24.) und Chris DeSousa (25.) glänzend. Frederik Storm sorgte aus ganz spitzem Winkel mit einem frechen Schuss unter die Latte für den Ausgleich (25.). Nur 52 Sekunden später war die Münchener Führung aber wieder hergestellt. Die Schiedsrichter übersahen ein klares Beinstellen gegen Ronning in der neutralen Zone. Als Konsequenz konnte Ortega frei auf Garteig zusteuern und verwandelte eiskalt. Die Partie wurde nun hitziger und dem ERC bot sich fast sechs Minuten lang durchgehend Powerplay. Diese große Möglichkeit ließen die Panther allerdings ungenutzt und kamen kaum gefährlich vor das Münchener Tor. Den Landeshauptstädtern gelang es über weite Strecken des Spiels gut, die Hausherren außen zu halten und die Zentrale vor dem eigenen Tor dicht zu machen.
Durchschlagskraft fehlt
Charles Bertrand hätte das Derby in der 42. Minute wieder auf Null setzen können, vertändelte eine Großchance aus zentraler Position aber fahrlässig. Ansonsten gelang es den Hausherren trotz mehr Scheibenbesitz und größeren Spielanteilen nicht mehr, den Defensivverbund der Gäste zu knacken und zu hochkarätigen Chancen zu kommen. Stattdessen machte Filip Varejcka mit seinem Empty-Net-Tor 27 Sekunden vor Schluss endgültig alles klar. Durch die drei Punkte sicherten sich die Landeshauptstädter den Hauptrundensieg, während die Panther aufgrund der gleichzeitigen Niederlage der Adler Mannheim weiterhin mit drei Punkten Vorsprung auf Platz zwei rangieren.
Stimmen zum Spiel
ERC-Trainer Mark French: „Vor dem ersten Gegentor haben wir die Zuordnung verloren, durch Stormys Tor im zweiten Drittel aber schnell geantwortet. Solche Spitzenteams wie München finden aber auch schnelle Antworten. Das haben sie mit dem postwendenden 2:1 gezeigt. Wir hatten im zweiten Drittel die große Gelegenheit durch zwei Powerplay-Situationen, die wir nicht gut ausgespielt haben. Danach haben wir unsere Struktur etwas verloren und nur noch wenige Chancen kreiert."
Panther-Kapitän Fabio Wagner: "Wir hatten heute zwar teilweise mehr Spielanteile, aber die Kleinigkeiten haben am Ende den Unterschied ausgemacht. Es ist schade, dass wir die Hauptrunden-Duelle gegen München nicht mit einem Sieg abschließen konnten. Für uns ist es wichtig, zurück zu unserem Spiel zu finden, am Freitag wieder einen Sieg einzufahren und uns im Hinblick auf die Playoffs Schritt für Schritt zu verbessern."