Es war der Bruchteil einer Sekunde, im wahrsten Sinne des Wortes, der den Tölzer Löwen am Sonntagabend zu einem Sieg gegen den EV Landshut fehlte. Am Ende stand eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung.
Über 1300 Besucher waren zum „Nikolaus Day“ in die Hacker-Pschorr Arena gekommen. Und sie sahen ein von Anfang an schnelles Spiel auf gutem Niveau. Im ersten Drittel gab es Chancen auf beiden Seiten, es blieb aber torlos. Einen ersten Aufreger gab es in der 23. Minute, als Patrick Jarrett auf dem Eis liegen blieb. Schiedsrichter Christian Oswald gab zunächst keine Strafe, dann nachträglich zwei Minuten gegen Daniel Merl wegen hohen Stocks. „Hier hätte es eine Spieldauer geben müssen“, war Landshuts Coach Toni Krinner auf der anschließenden Pressekonferenz sauer. „Der Spieler blutet, die Sache ist eigentlich klar.“
Dann, als Landshut gerade etwas mehr vom Spiel hatte, erzielten die Löwen den ersten Treffer. In Überzahl setzte Thomas Schenkel zum schnellen Lauf über die linke Seite an, passte perfekt auf Klaus Kathan, der nur noch ins leere Tor zum 1:0 einschieben musste (30.). Das gab dem Spiel wieder mehr Schwung. Die Löwen hatten die Möglichkeiten, das 2:0 nachzulegen. Aber Daniel Merl vergab einen Alleingang (39.), Klaus Kathan hatte nach einer tollen Vorarbeit von Julian Kornelli das leere Tor vor sich und schoss an den Pfosten (52.). Drei Minuten vor Schluss lief Christoph Kiefersauer alleine auf Englbrecht zu, schoss den Torhüter aber nur an. Auf der anderen Seite scheiterte Jarrett an Markus Janka, der glänzend parierte.
In der letzten Minute warf Landshuts Coach alles nach vorne, nahm seinen Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Und es brannte vor dem Löwen-Tor. Die Uhr tickte herunter – aber nicht schnell genug für Tölz. 0,4 Sekunden standen noch auf der Anzeigentafel, da hatte Max Hofbauer die Scheibe im Tor untergebracht.
Es gab Verlängerung – und die zweite strittige Schiedsrichter-Entscheidung. Denn in der 62. Minute stürmte Jarrett alleine in Richtung Markus Janka. Der Löwen-Goalie lief ihm beherzt entgegen, schnappte ihm den Puck weg und klärte die Situation. Der Unparteiische hatte in dieser Aktion aber ein Foul des Tölzer Schlussmanns gesehen und gab ihm zwei Strafminuten wegen Behinderung. Die Unterzahl überstanden die Hausherren zwar schadlos, aber drei Sekunden nachdem sie wieder komplett waren, machte Cody Thornton das entscheidende 2:1 für Landshut (64.). Somit ging der Zusatzpunkt am Ende nach Niederbayern.
„Eine Topleistung meiner Mannschaft“, lobte Axel Kammerer hinterher. „Wir haben diszipliniert gespielt, Landshut vom Tor weghalten können.“ Leider habe man es versäumt, einen zweiten Treffer nachzulegen. „Aber die Leistung war spitze gegen so einen starken Gegner.“ Sein Gegenüber Toni Krinner sagte, beide Teams hätten um jeden Zentimeter Eis gekämpft. „Am Schluss haben wir viel investiert, hatten einen großen Willen.“ Über 60 Minuten gesehen sei der Ausgleich verdient gewesen.
Klar sei die Mannschaft heute enttäuscht, sagte Kammerer. „Aber schon morgen berührt uns das nicht mehr. Dann schauen wir wieder nach vorne.“
eishockey.net / PM Tölzer Löwen
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