Das Spiel auf mäßigem Niveau erlebte in den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels seine Vorentscheidung: Bär brachte Innsbruck nach Doppelpass mit Valentini aus kurzer Distanz in Führung. Diese baute Grasso im Powerplay aus spitzem Winkel aus, ehe Hirano von zwischen den Hashmarks aus von einem misslungenen Klärungsversuch Herburgers profitierte. Die Rotjacken, angetreten ohne fünf Stammkräfte, wachten erst im Schlussabschnitt auf: Frasers Anschlusstor von rechts aus wurde allerdings von Bär, der via Valentini von einem schlimmen Turnover Klagenfurts profitierte, beantwortet. Der EC-KAC verkürzte durch Larsen von der rechten Seite der blauen Linie aus und – bei bereits gezogenem Goalie – From aus dem Slot, die Haie brachten den Ein-Tore-Vorsprung aber über die Zeit und nahmen dem Rekordmeister damit auch im zweiten Saisonduell alle drei Zähler ab.
Drittel 1:
Der erste Abschnitt brachte Eishockey auf recht bescheidenem spielerischem Niveau und mit wenigen Torszenen. In einem frühen Powerplay für Innsbruck wischte Mark Rassell in aussichtsreicher Position halblinks über den Puck, Yushiroh Hiranos Abschluss aus dem Zentrum wurde zur Beute von Sebastian Dahm (jeweils 3.), dessen Vorderleute auch vier Mal die Zone klärten. Als die Scheibe zwischen den Hashmarks liegenblieb und von Thomas Mader erreicht wurde, war noch ein Klagenfurter Schläger dazwischen (4.). Die Rotjacken näherten sich aus einem Konter heraus dem Haie-Kasten an: Matt Fraser verzögerte am rechten Flügel und passte diagonal zum nachrückenden Steven Strong zurück, dessen Schuss flog flach an der langen Ecke vorbei (9.). Nick Pastujov cruiste um das Gehäuse und steckte den Puck an den Torraum durch, wo ihn jedoch Petersen und Fraser verpassten (12.).
Als das Spielgerät in den hohen Slot zurückrutschte, zog Maximilian Preiml sofort ab, Goalie Evan Buitenhuis machte sich breit, den Rebound vermochte Mathias From nicht zu verarbeiten (13.). Das erste Powerplay des Abends für Klagenfurt blieb ohne Torschuss, danach kamen die Rotjacken zu ihrer bis dahin besten Gelegenheit: Daniel Obersteiner spielte von der verlängerten Torlinie aus an den Crease zurück, wo sich Oliver Lam in den Rücken von Devin Steffler geschlichen hatte, aber den Paas um Haaresbreite verpasste (17.). Einen Valentini-Schuss aus dem rechten Faceoff-Kreis hatte Dahm in der kurzen Ecke sicher (18.), der EC-KAC lief zum „Drei-gegen-Zwei“-Konter an, der jedoch mit einer Hinausstellung endete, weil Thimo Nickl seinem Gegenspieler den Schläger aus der Hand klopfte (19.).
Drittel 2:
Das HCI-Powerplay am Übergang vom ersten zum zweiten Durchgang brachte aufgrund von in Summe sechs Befreiungen Klagenfurts keine nennenswerten Offensivszenen, gefährlich wurde Innsbruck erst danach wieder: Nach dem Zoneneintritt über die linke Seite schlenzte Sascha Bauer aus dem Rückraum, der eingelaufene Jakubitzka lenkte leicht ab, sodass Dahm prallen lassen musste, der Tiroler Verteidiger jagte den Rebound aus sehr spitzem Winkel ans Gestänge (23.). Überzahlspiel Nummer drei für die Gastgeber war gefährlicher als das vorangegangene: Mark Rassell lenkte einen Hirano-Schusspass am Tor vorbei, den Grasso-Onetimer aus dem rechten Faceoff-Kreis parierte der KAC-Goalie (jeweils 25.). Die Rotjacken kamen unverändert nur zu Halbchancen und brachten sich mit Undiszipliniertheiten selbst in die Bredouille: Im nächsten Powerplay nach Klagenfurter Offensivfoul rettete Dahm mit der Fanghand gegen Corey Mackin (29.). Als ein Distanzschuss von Rassell noch abgefälscht wurde und vor dem Torraum abtropfte, wurde Bauer im letzten Moment am Einkehren des Abprallers gehindert (32.), der verdiente Führungstreffer für den HC Innsbruck war damit aber nur um ein paar Minuten verschoben:
Lukas Bär zog über die linke Flanke in die Angriffszone und kam nach Doppelpass mit Ryan Valentini an der Grundlinie aus kurzer Distanz frei vor Sebastian Dahm zum Abschluss und verwertete diesen auch (35.). Nach einem Lattner-Fehlschuss aus bester Position (38.) kamen die Tiroler zu ihrem fünften Powerplay, das sie nach nur 30 Sekunden auch in einen Treffer verwandeln konnten: Yushiroh Hirano zog im linken Faceoff-Kreis auf, wählte statt dem Schuss aber den Pass zu Patrick Grasso neben dem Pfosten, der den Puck in der kurzen Ecke unterbrachte (39.). Nur 72 Sekunden später erzielten die Haie ihren dritten Treffer innerhalb von weniger als fünf Minuten: Raphael Herburger versuchte den Puck vor dem eigenen Gehäuse aus der Luft zu fangen, bugsierte ihn aber genau zu Hirano, der sich diese Gelegenheit von zwischen den Hashmarks aus nicht entgehen ließ (40.).
Drittel 3:
Den dritten Abschnitt eröffnete ein Pastujov-Distanzschuss, den Buitenhuis mit der Schulter parierte (41.), auf der Gegenseite verzog Daniel Jakubitzka von links aus am Ende eines „Zwei-gegen-Eins“-Vorstoßes (43.). Dann kamen endlich auch die Rotjacken auf die Anzeigetafel: Nick Petersen glitt von zwei Gegenspielern bedrängt seitwärts in die Angriffszone, stocherte den Puck nach halbrechts zu Matt Fraser weiter und dieser verwertete trocken aus dem Handgelenk (44.). Ein Turnover von Senna Peeters hinter dem eigenen Gehäuse ermöglichte es dem HC Innsbruck dann, den alten Abstand wiederherzustellen: Ryan Valentini passte flink zu Lukas Bär vor den Torraum und der Tiroler Angreifer erzielte auch sein drittes Tor in dieser Saison gegen den EC-KAC (51.). Durch seine vierte Formation antwortete Klagenfurt:
Finn van Ee holte sich das Offensivzonen-Faceoff, Steven Strong passte im Rückraum quer und Mads Larsen zog von der rechten Seite der blauen Linie aus ab, von einem Innsbrucker Schlittschuh noch leicht abgefälscht schlug die Scheibe in der kurzen Ecke ein (53.). Weil Jan Lattner den Puck am Ende eines „Coast-to-Coast“-Antritts flach am Gehäuse vorbei platzierte (55.), blieben die Rotjacken im Spiel: Mathias From schnitt vom rechten Flügel per Net Drive nach innen, wurde von Evan Buitenhuis aber in der kurzen Ecke verneint (57.). Als Rot-Weiß bereits mit sechs Feldspielern stürmte, machte es der Däne besser: Mit einem Doppelhaken tankte er sich vertikal durch den Slot und schoss von den rechten Hashmarks aus mit der Vorhand ein (59.). In den verbleibenden 74 Sekunden folgten noch zwei Anspiele in der HCI-Zone, eine gefährliche Szene, aus der sich der Ausgleich hätte ergeben können, vermochten die Klagenfurter allerdings nicht mehr zu kreieren. Sie unterlagen den Haien auch im zweiten Saisonduell und mussten das Ende ihrer vier Partien währenden Siegesserie in fremden Hallen akzeptieren.
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Diese Partie ist recht leicht erklärt: Unsere gesamte Mannschaft war heute nicht bereit, da schwang nach drei Siegen hintereinander zu viel Selbstsicherheit mit. Für mich wirkte es so, als hätte unser Team gedacht, heute ein einfaches Spiel vor sich zu haben. Da fehlte der Respekt vor dem Gegner und daher haben wir auch verdient verloren, wir waren überhaupt nicht gut genug. Wir brauchen ein besseres und beherzteres Zweikampfverhalten, ein geradlinigeres Spiel, mehr Intensität – und all das vom ersten Faceoff an.“