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Avalanche krönen herausragende Saison

Colorado gewinnt gegen den Titelverteidiger aus Tampa

Þ27 Juni 2022, 12:26
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Gabriel Landeskog mit dem begehrten Stanley Cup
Foto: Imago / xDouglasxR.xCliffordx

Die Colorado Avalanche sind Stanley Cup Champion 2022! In Spiel 6 des Stanley Cup Finales am Sonntagabend in der Amalie Arena setzten sich die Avalanche mit 2:1 gegen die Tampa Bay Lightning durch und machten den dritten Stanley-Cup-Sieg in ihrer Franchise-Geschichte perfekt. Artturi Lehkonen erzielte das siegbringende Tor. Damit ist Nico Sturm der fünfte Deutsche, der den Stanley Cup gewinnen konnte.

"Wir haben mehr als 21 Jahre darauf gewartet. Einfach geträumt, es gewollt und dafür gearbeitet", freute sich Avalanche-Kapitän Gabriel Landeskog. "Endlich hat es nach vielen verrückten Jahren und viel harter Arbeit Früchte getragen. Diese Mannschaft ist einfach unglaublich, vom Masseur bis zu unseren Frauen, zu den Fans und jedem Mitarbeiter in der Ball Arena. Es ist unglaublich. (General Manager) Joe Sakic hat einen guten Job gemacht, noch Spieler dazuzuholen, die uns zu einem sehr, sehr schwer zu bespielenden Gegner gemacht haben. Schau dir Andrew Cogliano, Darren Helm, Nico Sturm und Josh Manson an. Sie wollten alle gewinnen und haben alles dafür getan."

Neue Reihe für Sturm

Bei beiden Mannschaften gab es keine personellen Veränderungen in der Aufstellung. Für Tampa startete Andrei Vasilevskiy, für Colorado Darcy Kuemper zwischen den Pfosten. Bei den Avalanche gab außerdem der angeschlagene Angreifer Valeri Nichushkin grünes Licht und konnte spielen. Der Deutsche Sturm spielte in einer neu-formierten vierten Sturmreihe neben J.T. Compher und Alex Newhook.

Blitzstart der Lightning: Stamkos bringt Tampa in Führung

Wie schon in den beiden Spielen davor erwischte Tampa Bay den besseren Start. Bereits nach 23 Sekunden durften die Lightning das Powerplay aufs Eis schicken, bissen sich an Colorados Penalty Killing aber zunächst noch die Zähne aus. Als bei Gleichzahl Ondrej Palat hinter dem gegnerischen Tor die Scheibe stark zurückeroberte und für Steven Stamkos scharf machte, traf der Kapitän aus der Drehung per Tunnel gegen Kuemper zum 1:0 (4.). Auch in der Folge gab Tampa weiter Vollgas. Palat tauchte frei vor dem Tor auf, verpasste es aber, die Führung auszubauen (7.). Herauszuheben aber war insbesondere die Defensivarbeit der Lightning, die wiederholt harte Hits austeilten, viele Schüsse blockten und gute Schläger spielten. 

Die Avalanche wurden über weite Strecken des ersten Drittels regelrecht aufgerieben. Die Spielstärke und Finesse blitze erst später auf: Nazem Kadri kam unmittelbar vor Vasilevskiy zu einem Tip-in, doch der Torwart rettete mit einer Glanzparade und wurde daraufhin mit "Vasy! Vasy!"-Sprechchören abgefeiert. Auch Artturi Lehkonen hatte den Torschrei schon auf den Lippen, traf nach feinem Pass von Mikko Rantanen aber nur den rechten Pfosten (16.).

MacKinnon und Lehkonen drehen das Spiel für die Avalanche

114 Sekunden nach Wiederbeginn kam Colorado zum Ausgleich: Bowen Byram verteilte den Puck auf die linke Seite zu Nathan MacKinnon, der per Direktabnahme durchs Nadelöhr an Vasilevskiy Arm vorbei ins Torwarteck traf - 1:1 (22.). Fortan wogte die Partie auf Augenhöhe hin und her. Die beste Chance in dieser Phase hatte erneut MacKinnon, der eher zufällig in Slot-Position an die Scheibe kam und an einer Vasilevskiy-Parade scheiterte (26.). Byram setzte das Hartgummi an die linke Torstange (32.). So war es nicht unverdient, als kurz darauf der Puck von einem gegnerischen Schlittschuh in den Lauf von Lehkonen sprang, der vom linken Bullykreis zum 2:1 für die Avalanche einschoss (33.). Mit der Führung im Rücken brachte Colorado sein Spiel immer besser aufs Eis, konnte sich aus dem physischen Spiel von Tampa immer besser befreien und teilte selbst mehr und mehr aus. Unterm Strich bedeutete das mehr Spielfreude, bessere Pässe und mehr Abschlüsse.

Tampa legt das Defensivkorsett ab, kommt dabei aber kaum zum Abschluss

Die Lightning waren im dritten Abschluss nun gefragt. Befreit von einen Defensivkorsett gab es hüben wie drüben gute Möglichkeiten. In einer 2-auf-1-Situation für Tampa spielte Corey Perry Nikita Kucherov frei, der aber das Tor nicht traf (42.). Auf der anderen Seite kam Nichushkin im Slot frei zum Abschluss, doch Vasilevskiy fuhr seine Schiene aus und rettete in höchster Not (44.). Die nun entstehenden Räume wusste Colorado mit seinen Tempo-Vorteilen besser zu nutzen und spielte über weite Strecken ausgebufft mit viel Zeit in der Offensivzone. So kam Tampa überhaupt nicht mehr zum Abschluss. Nach der Hälfte der Spielzeit im dritten Drittel lautete das Torschussverhältnis 7:0 für die Avalanche. Auch im weiteren Verlauf schaffte es Colorado, Druck aus dem Spiel zu nehmen und mit Vorwärtshockey das Spiel in die gegnerische Zone zu verlagern. Kucherov läutete dann mit einem Schuss von rechts, den Kuemper entschärfte, eine hochspannende Schlussphase ein (54.). Zwei Minuten vor Spielende verließ Vasilevskiy sein Tor für einen Extra-Angreifer. Allerdings wirkte Tampa nicht mehr frisch, sodass Hochkaräter ausblieben.

Damit war der dritte Stanley-Cup-Sieg für die Avalanche perfekt! Sturm ist nach Uwe Krupp, Dennis Seidenberg, Tom Kühnhackl und Philipp Grubauer der fünfte Deutsche, der den Stanley Cup gewinnen konnte.

"Es ist unglaublich. Es ist verrückt", freute sich MacKinnon. "Es ist schwer zu beschreiben. Ich wusste nicht, wie das Gefühl sein würde, wenn ich den Stanley Cup endlich gewinnen würde. Aber alleine zu sehen, wie diese Krieger gekämpft haben. Wir haben nie aufgehört, daran zu glauben."

Die Lightning verabschiedeten sich mit gehobenen Schlägern von ihren Fans und wurden mit Applaus in die Sommerpause verabschiedet. "Unsere Playoff-Serie ist vielleicht zu Ende gegangen. Unser Lauf aber nicht", sagte Tampas Trainer Jon Cooper. "Vielleicht erinnert man sich nicht mehr so sehr an die Teams, die nicht gewonnen haben, aber ich denke, dass ich mich an diese Mannschaft am meisten erinnern werde: Diese Jungs sind durch so viele Verletzungen durchgegangen, die sind echte Kämpfer. Ich könnte nicht stolzer auf dieses Team sein. Ich werde mich immer an sie zurückerinnern."

Stolz überwog auch bei Avalanche-Trainer Jared Bednar: "Ich bin so froh und so stolz auf diese Jungs. Sie haben sich für ihre harte Arbeit belohnt. Als die Schlusssirene ertönt ist, konnte ich kaum glauben, dass wir es geschafft haben. Es war ein überragender Ritt und ich bin einfach nur dankbar, ein Teil davon gewesen zu sein."

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