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Bad Nauheim entführt drei Punkte aus Essen!

Þ30 Januar 2011, 20:53
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Die Roten Teufel mussten wie vermutet auf Topscorer Lanny Gare verzichten, auch war Marvin Bauscher aufgrund seines Einsatzes bei den Junioren nicht mit von der Partie. Somit musste Fred Carroll ein wenig umstellen, so dass Matthias Baldys in der ersten Reihe neben Tobias Schwab und Dennis Cardona zum Einsatz kam. Im dritten Block stürmte dafür Jannik Striepeke gemeinsam mit Igor Filobok und Jan Barta, während der zweite Block mit Piwowarczyk, Weibler und Althenn unverändert blieb. Bei den Hausherren waren hingegen alle - auch als zunächst fraglich vermeldeten - Akteure dabei. Dementsprechend gaben die Moskitos von der ersten Minute an Gas und wollten offenkundig ein frühes Tor erzielen. Aber auch die Hessen waren gleich voll im Spiel und kamen ihrerseits zur ersten Chance der Partie, als Piwowarczyk in der 2.Minute freistehend vor Finkenrath knapp verzog, was gut und gerne die Führung hätte sein können. Das Match hatte ein hohes Tempo und wog hin und her, die Gäste hatten aber die besseren Möglichkeiten zu verzeichnen. In der 7.Minute prüfte Schwab den Essener Goalie mit einem Schlenzer in Richtung rechter Torwinkel, doch Finkenrath zückte die Fanghand und konnte die Nauheimer Führung verhindern. Auch wenn die Hessen die besseren Chancen hatten, gingen die Gastgeber in Führung: nach einer undurchsichtigen Situation vor Markus Keller stocherte Frank Petrozza das Hartgummi über die Linie, nachdem der EC-Torhüter einen Schuss von Stähle zuvor mit dem Schoner abwehren konnte. Dieses Tor gab den Moskitos merklich Auftrieb, auch wenn die Roten Teufel den Ausgleich suchten und die besseren Torszenen zu verzeichnen hatten. Weibler und Schwab kamen zu guten Gelegenheiten, bei denen Finkenrath eingreifen musste, und auch Jannik Striepeke wurde in der 18.Minute von Filobok mustergültig bedient, der Schuss ging aber knapp neben das Gehäuse. Auf der anderen Seite hielt Keller zwei, drei eher harmlosere Schüsse der Moskitos, so dass es mit diesem knappen Ergebnis in die erste Pause ging.

Die große Chance zu erhöhen, bekamen die Hausherren mit Beginn des Mittelabschnitts, als Alexander Althenn zwei Strafminuten verbüßen musste. Die EC-Abwehr inklusive Markus Keller überstand diese Situation aber bravourös. Kurze Zeit später, als die Hessen bereits wieder komplett waren, traf ein abgefälschter Puck Marc Kohl im Gesicht, so dass der Verteidiger sofort in die Kabine zur Behandlung ging (glücklicherweise konnte er später wieder mitwirken). Ob dies der Auslöser für den Fehlpass von Markus Keller genau auf den Schläger von Essens Herbert Geisberger war, als der Goalie eigentlich das Spiel schnell machen wollte, ist natürlich fraglich. Glücklicherweise - aus Sicht der Hessen - traf der Moskitos-Spieler jedenfalls nur die Latte (25.) und konnte diesen Faux-Pas somit nicht ausnutzen. In der 29.Minute saß Pöpel eine Strafzeit für die Roten Teufel ab, so dass die Moskitos erneut die Chance in Überzahl erhielten. Stattdessen kamen aber die Kurstädter nach Fehlern der Essener gleich zu drei Breakmöglichkeiten in Folge, doch sowohl Piwowarczyk, Weibler als auch Baldys schafften es nicht, Finkenrath zu überwinden. Als der EC wieder komplett war, hatte Petrozza nach einem Pass von Richter die Riesenchance auf das 2:0, Keller war mit einem sensationellen Save allerdings rechtzeitig zur Stelle. Beide Teams boten absolut hochklassiges Oberliga-Eishockey an und drängten hüben wie drüben auf Tore. Doch das Spiel entwickelte sich entsprechend des Spielstandes trotz der zahlreichen Chancen zum Match beider Goalies, die stets im Fokus des Geschehens standen. So auch in der 36.Minute, als Igor Filobok erneut die Fanghand von Finkenrath prüfte, der diese Szene erfolgreich bestand. In Überzahl hatte Christoph Koziol kurz vor der zweiten Pause die große Gelegenheit auf das zweite Tor, den Querpass von Weilert konnte der Ex-Teufel jedoch nicht verwerten. Ihre erste Powerplay-Situation des Spiels bekamen die Gäste in der letzten Spielminute des Mittelabschnitts, aber wie zuvor auf der Gegenseite hatte Essen durch Petrozza mit einem Mann weniger eine gute Gelegenheit, die Keller wegfischen konnte. Ein ereignisreicher zweiter Abschnitt ging schließlich torlos zu Ende, da beide Seiten Möglichkeiten zu Hauf nicht nutzten, wobei die Gäste ein leichtes Plus in Anbetracht der Anzahl der Chancen zu verzeichnen hatten.

Noch in Überzahl konnten die Gäste das letzte Drittel beginnen, und nur 25 Sekunden später war es schließlich Kapitän Alexander Baum, der nach einem Querpass von Alexander Althenn nur noch den Schläger zum 1:1-Ausgleich hinzuhalten brauchte. Und dem noch nicht genug: exakt 62 Sekunden später bugsierte Dennis Cardona einen Rebound nach einem Schwab-Schuss zur 2:1-Führung für die Roten Teufel über die Linie, die somit endlich ihre Chancen vor gut 80 mitgereisten EC-Fans auch in Zählbares ummünzten. Essen musste kommen, und die Kurstädter waren hellwach: einen Abspielfehler von Essens Roman Weilert nutzte Kyle Piwowarczyk in der 45.Minute mit einem Break gar zum 3:1 für die Wetterauer. Nun konnten die Roten Teufel recht bequem aus der eigenen Defensive heraus kontern und kamen durch den freistehenden Weibler zu einer Riesenchance in der 51.Minute, was die Vorentscheidung gewesen wäre, doch der Stürmer verfehlte das Hartgummi. Dies sollte sich rächen, denn quasi im Gegenzug traf Miettinen für die Moskitos nach einem feinen Querpass von Straube zum 2:3-Anschlusstreffer. Somit wurden es noch einmal hektische - aber auch spannende - Schlussminuten, in denen die Hausherren natürlich auf den Ausgleich drängten. Die Gäste standen hinten aber sicher und brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Zumindest bis Dienstag (da spielt Duisburg in Neuss und kann die Hessen wieder überholen) belegen die Roten Teufel den zweiten Tabellenplatz, am Freitag geht es für die Kurstädter nach Unna, Sonntag erwartet man die Ice Aliens aus Ratingen. Auch die RT-Junioren behaupten ihren zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga Nord durch einen 8:1-Erfolg gegen Kassel, so dass man von einem rundum gelungenen Sonntag für das kurstädtische Eishockey sprechen kann.

Moskitos Essen - EC Bad Nauheim 2:3 (1:0. 0:0, 1:3)
Tore:
1:0 (09:18) Petrozza (Stähle, Ackers)
1:1 (40:25) Baum (Althenn) PP 5-4
1:2 (41:27) Cardona (Schwab)
1:3 (44:09) Piwowarczyk
2:3 (51:49) Miettinen (Weilert)
Strafminuten: ESC 8 / ECN 14
Zuschauer: 894 

eishockey.net / PM Nauheim

Kompliment an mein Team, aber Bad Nauheim hat uns alles abverlangt", so Duisburgs Coach Andreas Lupzig.

Das erste Drittel in diesem Top-Spiel war zunächst geprägt von abwartendem Verhalten beider Teams, die auf Fehler des Gegners lauerten. Die Füchse kamen mit zunehmender Spielzeit aber besser in die Partie und verlagerten das Geschehen immer mehr in Richtung von Markus Keller. In große Tormöglichkeiten konnten sie dies aber nicht umsetzen, so dass sich eigentlich ein perfektes Match für die Gastgeber entwickelte, die aus einer sicheren Defensive heraus kontern konnten. Dies hatte beim 4:1-Auswärtssieg in Duisburg bereits Erfolg und sollte auch im ersten Drittel Zählbares für die Roten Teufel bringen. In der 9.Minute arbeitete Manuel Weibler gut hinter dem gegnerischen Tor und bediente Kyle Piwowarczyk mustergültig beim 1:0 für die Hausherren. Duisburg blieb bemüht, doch die EC-Hintermannschaft stand weiterhin sicher und konnte stets auf Markus Keller bauen. Als die Füchse eine Strafe angezeigt bekamen und die Gastgeber den sechsten Mann brachten, nutzte Alexander Baum in der 17.Minute den vorhandenen Platz zum 2:0 mit einem ungehinderten Schuss in den Winkel.

Der Mittelabschnitt wurde weitaus lebhafter mit einigen Strafen auf beiden Seiten. Auch die Chancenanzahl erhöhte sich drastisch, so musste Niederberger im Tor der Füchse in der 24.Minute einen Schuss von Schwab von der Linie kratzen. Aber Duisburg kam: in Überzahl traf Burym in der 30.Minute lediglich die Latte, in der nächsten Szene - in der selben Powerplay-Situation - markierte Selivanov schließlich den Anschlusstreffer. Die Gastgeber wollten aber sofort wieder antworten und hatten durch Weibler und Piwowarczyk Riesenchancen, doch die Füchse verteidigten mit Glück und Geschick. Dies wurde aus ihrer Sicht belohnt, als Schöbel bei eigener Unterzahl in der 34.Minute nach einem Fehler der Hausherren gar zum Ausgleich traf. Die Ruhrstädter schwächten sich in der Folgezeit aber selber, nachdem die Roten Teufel gleich zwei Mal mit zwei Mann mehr agieren konnte. Eine dieser Situationen nutzte Tobias Schwab mit einem fulminanten Blueliner zur 3:2-Pausenführung.

Im letzten Drittel wurde es hektisch: zunächst brachte Jan Barta ein Break nicht zum vielleicht vorentscheidenden 4:2 unter (48.), knapp eine Minute später vollendete Selivanov eine schöne Kombination zum 3:3-Ausgleich. Dem aber noch nicht genug: ein hoher Stock gegen Duisburg wurde nicht gepfiffen, den daraus entstandenen Angriff nutzte Schöbel zur 4:3-Führung, nachdem der Duisburger im dritten Nachstochern erfolgreich war. "Hier waren wir einfach zu brav. Da hätten unsere Verteidiger irgendetwas unternehmen müssen und auch ruhig Strafen riskieren können", sah Fred Carroll diese Szene als spielentscheidend an. Die Hausherren probierten zwar noch einmal alles und erhielten durch Strafen der Füchse gar noch einmal eine 6 gegen 3-Situation, als Keller bereits das Eis verlassen hatte, doch es sollte alles nichts mehr nutzen. Die Füchse nehmen im dritten Spiel erneut die Punkte mit in die Ruhrstadt. Ein weiterer Wermutstropfen war für die Gastgeber ein Foul an Lanny Gare, den ein Ellenbogen im Gesicht traf, so dass der Kanadier nach dem Spiel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in ärztliche Behandlung gebracht werden musste. "Ich denke nicht, dass er Sonntag in Essen spielen kann", sagte Fred Carroll nach der Pressekonferenz.

EC Bad Nauheim - EV Duisburg 3:4 (2:0, 1:2, 0:2)
Tore:
1:0 (08:37) Piwowarczyk (Weibler, Bernhardt)
2:0 (16:55) Baum (Schwab, Cardona) AS
2:1 (30:01) Selivanov (Kujala) PP 5-4
2:2 (33:54) Schöbel (Huhn) SH 4-5
3:2 (37:36) Schwab (Gare, Baum) PP 5-3
3:3 (50:14) Selivanov (Schmidt, Kujala)
3:4 (51:17) Schöbel (Fiedler, Bader)
Strafminuten: ECN 16 / EVD 22
Zuschauer: 1.048

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