Frankfurt musste neben den ohnehin gesperrten Schweiger und Thau sowie verletzten Akteuren gestern eine weitere Hiobsbotschaft im Training hinnehmen, nachdem auch der Ex-Teufel Sven Breiter aufgrund eines Bänderrisses im Knie nicht mitwirken konnte und ca. vier Wochen ausfallen wird.
Die Hausherren hatten somit lediglich 15 Feldspieler auf dem Bogen, während die Wetterauer nach der Sperre von Kevin Lavallee derer 16 vorzuweisen hatten. Nach einem kurzen Abtasten übernahmen die Gäste allmählich das Spielgeschehen und hatten durch Schwab in der 3.Minute eine aussichtsreiche Chance, die der aufmerksame Wendler im Kasten der Löwen vereitelte.
Als Frankfurts Seyller auf der Strafbank saß, traf Tobias Schwab ins Tor der Löwen mit einem Blueliner, doch Schiedsrichter Seckler gab den Treffer aufgrund eines vermeintlichen Torraumabseits von Lanny Gare nicht. Die Roten Teufel versuchten weiter, in einem phasenweise zerfahrenen - dafür aber körperbetonten - ersten Drittel Druck zu machen, die ganz großen Gelegenheiten sprangen dabei jedoch nicht heraus. Frankfurt kam immer besser in die Partie und hatte seinerseits im Powerplay einige Gelegenheiten, doch auch Markus Keller war stets zur Stelle. Frankfurt gestaltete anschließend das Spielgeschehen wesentlich ausgeglichener, vor allem die dritte Reihe der Gäste wurde mit aggressivem Forechecking attackiert. Zuviel des Guten war es dann allerdings in der 18.Minute, als Tim Bornhausen nach einem hohen Stock an Manuel Weibler mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig zum Duschen musste. Somit schrumpfte der Kader der Löwen abermals, doch bis zur ersten Pause überstanden die Hausherren das fünfminütige Powerplay ohne Gegentor, nachdem den Kurstädtern Torjäger Lavallee merklich fehlte.
Im zweiten Durchgang gewannen die Gastgeber langsam aber sicher die Oberhand, da sie durch viel Einsatz den spielerischen Nachteil wettmachten. Die Gäste brachten sich vor allem durch Strafzeiten selber ins Hintertreffen und konnten sich bei Markus Keller bedanken, dass man keinen Gegentreffer kassieren sollte. Hochkarätige Chancen durch Knihs (23.) und Fairbarn (28.) vereitelte der EC-Keeper in höchster Not, nachdem man 90 Sekunden sogar eine Zwei-Mann-Unterzahl überstehen musste. Das Niveau der Partie ließ mit zunehmender Spieldauer allerdings merklich nach, Frankfurt hatte viel Kraft aufgewendet, während die Roten Teufel einfach nicht den Schlüssel zum Torerfolg fanden. Erst ab der zweiten Spielhälfte kamen die Wetterauer besser vor den Kasten von Wendler, so z.B. in der 31.Minute, als Lanny Gare erst in letzte Sekunde von Schenkel am Schuss ins leere Tor gehindert wurde. Bei den Löwen war es fortan nur noch Alexander Althenn, der für Gefahr vor Markus Keller sorgte, doch dieser parierte gewohnt souverän gleich drei Chancen des Ex-Teufels in Folge (32. und 34.). Als sich die ausverkaufte Halle wohl auf ein 0:0 nach 40 Minuten einstimmte, war kurz vor dem Pausentee EC-Kapitän Lanny Gare völlig frei vor Wendler und hatte alle Zeit der Welt, das 0:1 mit einem Schuss durch die Schoner sehr zum Jubel der gut 1.000 mitgereisten EC-Fans zu markieren. Dies war natürlich der optimale Zeitpunkt, um in Front zu gehen in Hinblick auf die letzten 20 Minuten.
Aber auch im letzten Drittel schwächten sich die Gäste durch Strafzeiten selber: zunächst ließ man ein Powerplay seinerseits verstreichen, danach kassierten Mangold und Baum zwei Strafzeiten, so dass die Löwen zum zweiten Mal 5 gegen 3 spielen konnten. Diesmal sollte es für sie reichen, nachdem Barg mit einem Querpass Schenkel mustergültig bediente, so dass auch Keller keine Abwehrchance beim 1:1-Ausgleich in der 48.Minute hatte. Die Frankfurter bekamen durch dieses Tor noch einmal Oberwasser und zu einem Lattentreffer vom aktiven Althenn in der 52.Minute, so dass das Spielgeschehen völlig auf des Messers Schneide war. Die Gäste spielten in der Folgezeit aber ihre ganze Routine aus und benötigten nur den einen genialen Spielzug in der 57.Minute, als Tobias Schwab mit einem Onetimer nach einem Gare-Pass das 2:1 für die Gäste besorgte, was bis zum Ende Bestand haben sollte. Somit gewinnen die Roten Teufel auch das dritte Hessenderby der Saison und bleiben damit die Nummer eins in Hessen.
Frankfurter Löwen- EC Bad Nauheim 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)
Tore:
0:1 (38:16) Gare (Schwab, Pöpel)
1:1 (47:59) Schenkel (Barg) PP 5-3
1:2 (56:16) Schwab (Gare, Kujala)
Strafminuten: LFF 8 + 5+SD (Bornhausen) / ECN 16 + 10 (Baum)
Zuschauer: 7.000 (ausverkauft)