Trotz Bronchitis stellte sich André Mangold in den Dienst der Bad Nauheimer Mannschaft, auch Manuel Weibler war nach einem Infekt unter der Woche mit dabei. Mit Spannung wurde zudem die Rückkehr von Dylen Stanley erwartet, der nach zweimonatiger Ausfallzeit aufgrund eines Knöchelbruchs dosierte Eiszeiten von Trainer Fred Carroll erhielt. Einzig Dennis Cardona fehlte aus beruflichen Gründen im Sturm, so dass keine kompletten vier Reihen aufgeboten werden konnten. Darüber hinaus musste Backup-Goalie Patrick Glatzel aufgrund eines Magen-Darm-Viruses passen, so dass Markus Keller der einzige EC-Torhüter an diesem Abend war. Das Spiel gestaltete sich anfangs sehr ausgeglichen. Die Hessen mussten sich aufgrund der Umstellungen mit Dylan Stanley erst langsam ins Spiel finden, während die Gastgeber zunächst auf die Defensive bedacht waren. Große Torchancen gab es somit auf beiden Seiten nicht, es dauerte bis zur 14.Minute, ehe Michel Maaßen einen Pass von Marius Pöpel zur Führung der Hessen verwerten konnte. Herfords neuer Torhüter Florian Holst (kam aus Hannover) hatte hierbei keine Abwehrmöglichkeit. Nach diesem Treffer kontrollierten die Kurstädter das Geschehen, ohne jedoch den ganz großen Angriffswirbel auf das Eis zu legen. Weihnachten sowie das Topspiel und Hessenderby am Montag gegen Kassel im Hinterkopf ging es nach 20 Minuten mit einer knappen Führung in die erste Pause.
Ganz anders - weil offensiver - gestaltete sich das Match im Mittelabschnitt: nach nur 39 Sekunden scheiterte Weibler aussichstreich an Holst, McKague prüfte Markus Keller in der 24.Minute völlig freistehend, was gut und gerne den Ausgleich hätte bedeuten können. Doch die Hessen nahmen fortan das Heft in die Hand und hatten durch Dylan Stanley in der 26.Minute einen exzellenten Vorbereiter zur Verfügung, so dass Jannik Striepeke sein erstens Saisontor zum 2:0 für die Roten Teufel markieren konnte. Die Kurstädter bestimmten nun das Match, während die Ice Dragons kaum noch Gegenwehr zeigten. Baldys (29.), Schwab (32.), Gare (34.) sowie Franz (37.) schraubten das Ergebnis auf 6:0 in die Höhe, womit die Partie natürlich längst vorentschieden war. Von Herford kam ob des Nauheimer Drucks rein gar nichts mehr, so dass die Wetterauer ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht wurden.
Auch im letzten Abschnitt demonstrierten die Gäste ihre Überlegenheit, und es war vor allem das Drittel des Rückkehrers Dylan Stanley. Zunächst traf Lanny Gare in Überzahl zum 7:0, dann legte Stanley von hinter dem Tor Janne Kujala mustergültig für das 8:0 auf. Auch beim 9:0 durch Weibler nur 23 Sekunden später war der Kanadier wieder mit einer direkten Vorlage beteiligt, in der 47.Minute traf er mit einem Rebound nach einem Kujala-Schuss selber zum 10:0. Sein letztes Tor vor der Verletzung markierte der Mann mit der Rückennummer 91 beim 22:2-Sieg im Heimspiel auch gegen Herford, so dass sich der Kreis heute Abend entsprechend schloss. Der Kanadier war nun kaum noch zu halten, auch beim 11:0 von Maaßen steuerte er die direkte Vorlage bei. Auch Juniorenspieler Tim May konnte sich mit seinem ersten Oberliga-Treffer in die Torschützenliste eintragen, als er in der 56.Minute einen Rebound nach einem Baldys-Schuss zum 12:0 verwerten konnte. Es blieb am Ende bei diesem mehr als verdienten Erfolg, so dass die EC-Cracks nun zwei besinnliche Weihnachtsfeiertage genießen können. Am Montag erwartet man dann jedoch die Kassel Huskies zum Derby-Rückspiel (Beginn 18 Uhr), was ein absolutes Highlight im Bad Nauheimer Eishockey-Jahr 2011 darstellt und gleichzeitig ein Endspiel um die Vorherrschaft in Hessen nach der Vorrunde ist. Die anderen Ergebnisse von heute Abend: Hamm-Dortmund 1:5, Essen-Königsborn 1:9, Duisburg-Kassel 1:4 und Krefeld-Ratingen 3:7.
Ice Dragons Herford - EC Bad Nauheim 0:12 (0:1, 0:5, 0:6)
Tore:
0:1 (13:18) Maaßen (Pöpel, Wex)
0:2 (25:16) Striepeke (Stanley, Baldys)
0:3 (28:04) Baldys (Wex, Stanley)
0:4 (31:43) Schwab (Pöpel, May)
0:5 (33:05) Gare (Weibler, Schwab)
0:6 (36:30) Franz (Lavallee, Kujala)
0:7 (43:05) Gare (Schwab, Kujala) PP 5-4
0:8 (43:51) Kujala (Stanley)
0:9 (44:14) Weibler (Stanley, Maaßen) PP 5-4
0:10 (46:11) Stanley (Kujala)
0:11 (49:30) Maaßen (Stanley)
0:12 (55:52) May (Baldys, Kohl)
Strafminuten: IDH 6 / ECN 4
Zuschauer: 300