Nicht nur der späte Spielbeginn, sondern auch die Witterungsverhältnisse bescherten den Neuwiedern mit nur 456 Zuschauern einen Minusrekord in dieser Saison. Doch die anwesenden Fans kamen voll auf ihre Kosten. Die Partie begann auf beiden Seiten etwas zerfahren. Die Gäste erspielten sich dabei allerdings gleich ein Übergewicht.
Mit viel Tempo trugen die Realstars immer wieder ihre gefährlichen Angriffe vor. So dauerte es auch nur bis zur 4. Minute, bis Christoffer Zeh von David Lewis frei vor dem Tor angespielt wurde und keine Mühe hatte, die 1:0-Führung zu erzielen. Den Bären fiel in dieser Phase nicht viel ein und mussten sich überwiegend auf die Defensive konzentrieren. Mit Tim Siekmann hatten sie jedoch einen Rückhalt im Tor, der einen verdienten Rückstand mit zahlreichen Paraden verhinderte. Zudem dezimierten sich die Hausherren durch Strafen immer wieder und hatten Glück, dass die Gäste ihre Überzahl nicht zu nutzen wussten. Somit blieb es bis zur ersten Pause beim 0:1 . Im zweiten Abschnitt kam eine deutlich veränderte Neuwieder Mannschaft zurück aufs Eis. Beide Teams kämpften um jeden Meter Eis und es entwickelte sich eine rassige Partie, in der es hin und her ging. Dabei zeichneten sich beide Torhüter mit überragenden Leistungen aus. Als dann die Bären in der 23. Minute in Überzahl ihre Chance suchten, nahm sich Andreas Halfmann ein Herz und beförderte den Puck von der blauen Linie mit einem Schlagschuss in die Maschen.
Nun war der EHC wieder im Spiel und erhöhte den Druck auf den Gegner. In der 33. Minute konnte sich dann Daniel Walther feiern lassen, nachdem er nach einer sehenswerten Vorarbeit von Marc Blumenhofen bedient wurde. In dieser Phase war die Führung für die Bären verdient. Und sie legten nach. In der 39. Minute war es erneut Blumenhofen, der mit viel Übersicht den mitgelaufenen Bill Keenan anspielte, der sich mit seinem ersten Treffer für die Bären schon jetzt die Sympathien der Fans erspielt hat. Zum letzten Drittel kamen beide Mannschaften mit der Gewissheit wieder aufs Eis, dass hier noch einiges passieren kann. Bergisch Gladbach gab sich noch lange nicht geschlagen. Ein teilweise offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten war die Folge. Nur die Leistungen der Torhüter verhinderten, dass sich zunächst am Ergebnis etwas änderte. Doch als erneut Christoffer Zeh zum 2:3-Anschlusstreffer einnetzte, wurde es richtig spannend. Die Realstars wollten nun unbedingt den Ausgleich erzielen, doch Neuwied hielt dagegen. Die größte Gelegenheit zu einem weiteren Treffer hatte dann in der 55. Minute Marc Blumenhofen, als er zunächst in aussichtsreicher Position von den Beinen geholt wurde und danach den fälligen Penalty nicht am Goalie Stephan Schwarz vorbeibringen konnte. Als kurz darauf zwei Neuwieder Spieler auch noch auf die Strafbank mussten, sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Gäste ihre 5-3 Überzahl ausspielen und den Ausgleich erzielen.
Doch den Bären gelang es, diese Zeit mit viel Einsatz schadlos zu überstehen. Nun galt es noch eine Minute den knappen Vorsprung über die Runden zu bringen. Einen Befreiungsschlag des EHC wollte Goalie Schwarz, der aus seinem Kasten kam, weiterspielen, doch er hatte die Rechnung ohne Bill Keenan gemacht, der den Puck abfangen konnte. Beim Versuch um das Tor zu fahren, wurde Keenan dann durch den geworfenen Schläger von Schwarz behindert, dass den Unparteiischen keine andere Wahl blieb, einen weiteren Penalty zu geben. Als Schütze lief diesmal Stephan Petry an und verwandelte 20 Sekunden vor Spielende zum 4:2. Ein hart umkämpftes und spannendes Spiel hatte einen Sieger gefunden. Trainer Markus Fischer war besonders im zweiten Abschnitt mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Hier hat das Team Charakter gezeigt und sich in die Partie zurück gekämpft. Der Sieg bedeutet nicht nur drei Punkte gegen den Tabellenführer, sondern auch einen großen Schub für das Selbstvertrauen. Damit kan n man zuversichtlich auf die nächste schwere Partie blicken, die am kommenden Freitag im Neuwieder Icehouse gegen Herford stattfindet.
eishockey.net / PM EHC Neuwied