„Wenn ich denn eine Mannschaft habe“, sagt EHC-Trainer Bernd Arnold. „Am Dienstag im Training hatte ich keine Mannschaft.“ Aufgrund von zahlreichen Blessuren und krankheitsbedingten Absagen „hatte ich nicht einen Torhüter auf dem Eis und zusammen mit den Junioren vielleicht zwölf Feldspieler zur Verfügung“, berichtet der Neuwieder Coach, der das Beste aus der Situation gemacht hat.
„Wir haben ein wunderschönes Nottraining absolviert.“ Und bis zu den Spielen am Freitag in Solingen beim EC Bergisch Land (20 Uhr) und am Sonntag im heimischen Ice House in Neuwied gegen den ESC Darmstadt (19 Uhr) bleibt ja auch noch Zeit, die Blessuren auszukurieren und wieder fit zu werden.
„Wenn wir unseren normalen Kader zur Verfügung haben, dann ist die Partie in Solingen sicherlich eine lösbare Aufgabe“, sagt Arnold. Seine Mannschaft hatte das Hinspiel in Neuwied mit 8:4 gewonnen, die Partie wurde im Nachhinein am „grünen Tisch“ mit 5:0 für die Bären gewertet. Die Partie bei den „Bergisch Raptors“ ist auch das Wiedersehen mit einem ehemaligen Neuwieder Spieler: Der Kanadier Derek Picklyk machte in der Saison 2009/2010 elf Spiele für die Bären, ohne dabei aber einen Treffer für die Deichstädter zu erzielen.
„Für genaue Prognosen, wer bei uns aufläuft, ist es aber definitiv noch zu früh“, sagte Arnold, der vor allem die zweite Trainingseinheit am Donnerstagabend abwarten muss. Erst dann wird sich zeigen, welche Spieler die Reise nach Solingen mit antreten können. Die Unterstützung der Fans ist dem EHC jedoch – wie gewohnt – sicher: Rund 50 Bärenfans werden alleine mit dem Fanbus nach Solingen anreisen und hoffen auf den nächsten EHC-Sieg.
Auf ein hochklassiges Heimspiel dürfen sich die Deichstädter zudem am Sonntag freuen, immerhin ist der ESC Darmstadt die einzige Mannschaft, die Neuwied in der laufenden Saison besiegen konnte. Der Tabellenzweite verlor das Gastspiel bei den „Dukes“ mit 3:4 nach Penaltyschießen. „Nachdem wir Sekunden vor dem Ende ein wirklich blödes Gegentor zum 3:3 nach einem individuellen Fehler kassiert haben“, blickt Bernd Arnold zurück. Natürlich wollen die Gastgeber nun die Revanche für sich entscheiden, doch auch Darmstadt steht immens unter Zugzwang. Der aktuelle Tabellenfünfte liegt fünf Zähler hinter dem Vierten aus Grefrath – will man die Aufstiegsrunde noch erreichen und den Sprung unter die vier besten Teams der Liga schaffen, dann ist ein Sieg in Neuwied fast schon Pflicht.
Verstärkt haben sich die Darmstädter für die heiße Phase der Saison mit einem ehemaligen Neuwieder Spieler: Robin Lehmann feierte bei der 1:6- Heimniederlage gegen Herne sein Debüt im Dukes-Trikot. Von 2009 bis 2011 machte Lehmann 26 Spiele für Neuwied, trug dabei auch das „C“ auf der Brust. Glaubt man den Worten auf Darmstadts Homepage, dann hat Lehmann zwar noch „Trainingsrückstand“, bei seinem Gastspiel an alter Wirkungsstätte wird er aber ohne Frage gleich doppelt motiviert sein. „Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit ihm“, sagt der EHC-Vorsitzende Wolfgang Schneider.
Mehr Sorge bereitet den Bären jedoch ESC-Keeper Ilja Doroschenko. „Der hat gegen uns granatenmäßig gehalten“, sagt Arnold. „Wir konnten in Darmstadt nicht im Ergebnis ausdrücken, dass wir die bessere Mannschaft waren.“ Was auch ein großer Verdienst des Torhüters war. „Diesmal wollen wir unsere Chancen nutzen und die Partie für uns entscheiden“, rechnet der EHC-Trainer mit einer erfolgreichen Revanche gegen Darmstadt.
eishockey.net / PM EHC Neuwied
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