Mehr geht nicht: Der EHC Neuwied schließt die Hauptrunde im Cup-Wettbewerb der Central European Hockey League auf Platz eins ab. Mit einem ungefährdeten Heimsieg am Sonntagabend vor erneut vierstelliger Zuschauerkulisse sicherten sich die Bären den Spitzenplatz. Mit einer Niederlage gegen Ultim Air Hijs Hokij aus Den Haag wären die Deichstädter auf den zweiten Platz zurückgefallen, weil die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen zeitgleich gegen Herentals gewannen. Somit trifft die Mannschaft von Leos Sulak ab Freitag im Halbfinale auf die viertplatzierten Lüttich Bulldogs.
Im ersten Drittel verlief die Partie noch absolut offen. Den Haag besaß in der Summe sogar die etwas besseren Tormöglichkeiten, unter anderem hatte Oto Jeschke in seinem ersten Heimspiel im Bären-Trikot Glück, dass die Niederländer kurz nach Spielbeginn nur den Pfosten trafen. EHC-Kapitän Jeff Smith fehlten auf der Gegenseite wenige Zentimeter, um den Puck über die Linie zu drücken. Es entsprach dem Spielverlauf und Kräfteverhältnis auf dem Eis, dass beide Mannschaften mit einem torlosen Remis in die erste Pause gingen.
Im zweiten Abschnitt explodierte die Neuwieder Offensive. Sieben Tore plus zwei für Den Haag sprechen für das Spektakel, bei dem sich die Sulak-Truppe in einen Rausch spielte. Was man auch anpackte – es funktionierte. Ein Tor war schöner als das andere. Ja, die Gäste mussten krankheits- und verletzungsbedingt auf mehrere Leistungsträger verzichten, aber das ließ Trainer Kristoff Vandenbroeck später nicht als Entschuldigung gelten. Individuelle Fehler der Den Haager und eine wie berauschte EHC-Offensive waren ursächlich für das Schützenfest, an dem die Zuschauer ihre helle Freude hatten. Michael Jamieson eröffnete nach exakt 24 Minuten das Wettschießen, Artjom Alexandrov ließ nur 24 Sekunden das 2:0 folgen und Jeff Smith fälschte einen Distanzschuss von Maximilian Rieger ab. „Danach wer Käse bereits gegessen“, sagte Leos Sulak. Seine Mannschaft holte sich Selbstvertrauen für das bevorstehende Selbstvertrauen. Unter anderem auch Juuso Rajala, der gleich dreimal einnetzte. Tjalf Deichmann zauberte die Scheibe mit einem Alleingang ebenfalls über die Linie.
Mit dem 7:2 nach 40 Minuten hatten die Bären noch lange nicht genug. Der dritte Abschnitt war acht Sekunden alt, da erhöhte Janeck Sperling auf 8:2. Daniel Becker und Tom Stumpe mit seinem ersten Tor nach seiner Rückkehr nach Neuwied machten die zehn voll.
Die Euphorie ist groß nach dem Ende der Hauptrunde. Aber die Bären wissen, dass die Halbfinal-Aufgabe gegen den Meister der Vorsaison eine maximale Herausforderung wird. „Lüttich hat sich in den vergangenen Wochen extrem gesteigert“, weiß Trainer Sulak.