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Ε-Ζ
(0:0) - (0:1) - (1:0) - (0:0 ОТ) - (0:1 SO)
04.11.2022, 19:30 Uhr

Bärendienst bei den Grizzlys

Löwen gewinnen mit 2:1 nach Penaltyschießen

Þ05 November 2022, 11:17
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frankfurt
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Manchmal genügt ein Mann um den Unterschied zu machen. Beim 2:1-Erfolg nach Penaltyschießen der Löwen Frankfurt bei den Grizzlys Wolfsburg am 19. Spieltag der laufenden PENNY DEL Saison bewies Löwen-Goalie Jake Hildebrand nicht nur den Wahrheitsgehalt dieser Weisheit, sondern auch die Tatsache, dass der Torhüter die wichtigste Position im Eishockey darstellt. Ohne die Leistung seiner Vorderleute schmälern zu wollen, war Jake Hildebrand mit 53 Saves gegen den VW-Werksklub schlicht überragend und der unumstrittene Erfolgsgarant für den zweifachen Punktgewinn seines Teams in der mit 2082 Zuschauern spärlich besuchten Wolfsburger Eisarena. David Elsner brachte die Löwen im zweiten Drittel in Front, im „Shoot-out“ sorgte Simon Sezemsky für den Game-Winner.

Hildy „brennt“ im Tor
Nachdem Bastian Flott-Kucis beim 5:4-„Wild-West-Scheibenschiessen“ am Dienstag gegen Bietigheim seinen ersten Saisonsieg einfuhr, begann heute - turnusmäßig - wieder Jake Hildebrand im Tor der Löwen. Und von Beginn an musste sich Hildebrand wie bei einem der zahlreichen norddeutschen Schützenfeste fühlen, dem allein er im Wege stand. Insgesamt 82 Schüsse gaben die Grizzlies in Richtung Tor der Löwen ab, 54 erreichten Hildebrand aber gerade einmal einen einzigen ließ der Goalie der Löwen passieren:  In der 44. Minute nutzte Nolan Zajac eine kleine Unordnung in Frankfurts tiefer Defensive für einen perfekt platzierten Handgelenksschuss aus halblinker Position, bei dem Hildebrand erst- und letztmals machtlos war.

Spätestens dieser Treffer zum 1:1 ermunterte die Wolfsburger, den Kasten von Hildebrand noch intensiver unter Beschuss zu nehmen, als sie das schon in den ersten beiden Dritteln taten. Fortan schlossen die Grizzlys nahezu jeden Angriff mit einem Schuss ab, von denen zweifellos die meisten auch den Weg bis zu Hildebrand fanden, obwohl die Löwen-Defensive mit insgesamt 27 Blocks ebenfalls einen arbeitsreichen Abend durchlebte. Doch egal was und von wo es Wolfsburg versuchte - ob aus der Distanz mit Härte oder platziert, mit One-Timern, Alleingängen, selbst mit Rebounds war 53-mal Endstation bei Jake Hildebrand.

Zugegeben, ab und an half den Löwen und ihrem Goalie auch das Glück der Tüchtigen, wie in der 43. Minute, als ein Blockersave Hildebrands nach rechts genau auf den Schläger von J.C. Beaudin fiel, der aber den Schuss aufs freie Tor verzog. Auch gegen Rhett Rakhshani schien Hildebrand schon auf dem Bauch liegend geschlagen zu sein, doch ein Reflex mit der Fanghand vereitelte die von Wolfsburg erhoffte Führung rund fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit.

Löwen auf dem Zahnfleisch
Die Löwen indes waren binnen den drei Dritteln keinesfalls an die Wand gespielt, wohl aber merklich personell geschwächt - mit all seinen Facetten. Durch die Ausfälle von Rylan Schwartz und Brendan Ranford sowie den kurzfristig krankheitsbedingten Ausfall von Ryon Moser sah sich Head-Coach Gerry Flemming gezwungen seinen Angriff an mehreren Stellen umzubauen. David Elsner ersetzte Ranford wieder in der Paradeformation neben Dominik Bokk und Carter Rowney. Constantin Vogt rückte an die Seite von Wruck und Olsen in Reihe 2. Dahinter stürmte Verteidiger Simon Sezemsky neben Eisenmenger und McMillan und Yannick Wenzel rückte in die vierte Reihe zu Burns und Breitkreuz.

So munter und durchaus gefällig die Löwen offensiv agierten und letztlich auch solide 28 Schüsse auf das Wolfsburger Tor brachten, Grizzlys-Goalie Justin Pogge hatte nur stellenweise wirklich Mühe die Abschlüsse der Löwen zu parieren. Gefährlich waren die Löwen vor allem in den ersten beiden Dritteln, insbesondere bei Gegenzügen in denen Constantin Vogt (9.), Dominik Bokk (11.) oder Dylan Wruck (5. und 18.) gute Gelegenheiten hatten.

Im zweiten Abschnitt brachten vor allem drei Powerplays die Löwen nachhaltig ins Drittel der Wolfsburger. Zuletzt wenig erfolgreich, war es heute „ausgerechnet“ und „endlich“ einmal wieder ein Tor in Überzahl das die Löwen in Führung brachte: David Elsner fand im High-Slot die Scheibe und überwand Justin Pogge mit einem clever gegen dessen Bewegungsrichtung platzierten Schuss in rechte untere Eck.

Defensiver Punktgewinn
Das 1:0 kurz vor Ende des zweiten Drittels dürfte für einige Aufruhr in der Bärenhöhle während der Pause geführt haben. Zumindest intensivierten die Grizzlys mit Beginn des Schlussabschnitts nochmals ihr Offensivspiel, wodurch die Defensive der Löwen entsprechend gefordert wurde. Neben Hildebrands überragendem Spiel war es letztlich ebenso der Defensive zu verdanken, dass die Löwen nicht mehr als Zajacs Ausgleichstreffer bis zum Ende des 3. Drittels - und letztlich auch der Verlängerung - hinnehmen mussten. Das gut abgestimmte Stellungsspiel zwischen Verteidigung und Goalie erleichterte Hildebrand die Arbeit, das kompromisslose Auskehren im Slot verhinderte zudem übermäßig viele Zweitchancen - trotz Wolfsburgs Abschlussdominanz.

Auch in der Verlängerung bot sich fast fünf Minuten lang das gleiche Bild, unterbrochen lediglich von einer dicken Chance Carter Rowneys, der in der 62. Minute aber nur den Pfosten traf und verpasste die Partie vorzeitig zu beenden.

So verlängerte sich die Partie bis ins Penaltyschießen in dem Dominik Bokk die Löwen erst in Führung brachte, Carter Rowney sie nach zwei Wolfsburger Treffern mit dem letzten Penalty am Leben erhielt und letztlich Simon Sezemsky den Siegtreffer markierte. Natürlich aber nicht ohne das Jake Hildebrand den letzten Versuch von Tyler Morley entschärft hatte.

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