Hier schaffte er seinen großen Durchbruch, traf insgesamt 116 Mal für die Hessen in 188 Oberliga-Partien und machte sich demnach einen Namen im deutschen Eishockey. Die Frankfurt Lions vergaben an Tobias Schwab in der vorletzten Spielzeit eine Förderlizenz, so dass er auch im Dress des ehemaligen DEL-Ligisten zum Einsatz kam und gar den Siegtreffer im DEL-Derby gegen Mannheim erzielte. Vor der letzten Spielzeit lockten die Hannover Indians mit einem Engagement in der zweiten Liga, wo sich der 1,80 Meter große und 85 Kilogramm schwere Linksschütze jedoch zu keiner Zeit wohlfühlte, so dass er quasi in den "Schoß der Familie" zurückkehrte.
Dies gab schließlich auch den Ausschlag dafür, dass der auch von anderen Clubs heiß umworbene Angreifer in der Kurstadt bleibt und somit eine wichtige Personalie im Team von Fred Carroll darstellt. "Unser Ansinnen war und ist, das Grundgerüst des Teams zusammen zu halten. Tobias zählt natürlich dazu, so dass wir uns sehr freuen, ihn weiter an uns binden zu können", sagt ECGeschäftsführer Andreas Ortwein. "Tobias war unser bester Torjäger in der letzten Saison mit 45 Toren. Dazu kommen noch 63 Assists, was natürlich seinen Stellenwert im Team widerspiegelt. Ich bin überzeugt, dass Tobias damit noch nicht das Ende seiner Möglichkeiten erreicht hat. Natürlich hatte er mit Lanny Gare auch einen Top-Nebenspieler, aber sein hohes Spielverständnis und seine technischen Fertigkeiten sind mit das Beste, was die Liga zu bieten hat. Von daher soll und wird er auch im nächsten Jahr eine tragende Rolle bei uns spielen.", so EC-Coach Fred Carroll.
Ebenso weiter im Kader der Roten Teufel steht der 27-jährige Matthias Baldys. Im Gegensatz zu Tobias Schwab der erst im Januar 2008 zu den Roten Teufel stiess, ist der kleine quirlige Stürmer bereits seit Beginn der Saison 2007 / 2008 im Team und geht damit ebenso in seinen fünfte Saison in Bad Nauheim. Der 1,77 m große und 77 kg schwere Baldys ist im Team von Fred Carroll ein wichtiger Teamplayer und zählte auch im letzten Jahr mit 13 Toren und 34 Assits zu den beständigen Skorern im Team. Der mittlerweile seit Jahren auch im Sommer in Bad Nauheim beheimatete Stürmer studiert nebenbei in Köln und ist somt ein weiterer Spieler der dem EC die Treue hält. "Matthias ist auf und neben dem Eis eine wichtige Komponente ! Er hat eine sehr gute Einstellung und er ist ein Spielertyp den du in jedem Team brauchst - Ein Spieler der eben arbeitet für die Mannschaft" so Geschäftsführer Andreas Ortwein. "Ich plane in der neuen Saison Matthias in einer etwas neuen Rolle. Matthias hat eine sehr gute Übersicht und ich möchte versuchen ihn die meiste Zeit auf der Außenstürmerposition einzusetzen, wo seine Stärken ggf noch besser zum tragen kommen können. Matthias ist aber auch ein Spieler der zu jeder Zeit bereit ist, egal wo man ihn hinstellt, Verantwortung zu übernehmen - das gefällt mir und macht ihn für mich sehr wertvoll" so Fred Carroll über seinen letztjährigen Assistent Kapitän.
Mit den Vertragsverlängerungen von Tobias Schwab und Matthias Baldys umfasst der aktuelle Stamm-Kader der Roten Teufel (ohne Nachwuchsspieler) zwei Torhüter (Keller, Glatzel), vier Verteidiger (Mangold, Franz, Ketter, Pöpel) und fünf Stürmer (Cardona, Weibler, Maaßen, Schwab, Baldys). Somit werden noch drei Defensiv-Spieler und fünf Angreifer unter Vertrag genommen. Mit weiteren Namen ist demnach in den nächsten Tagen und Wochen zu rechnen.
Es war ein durchaus rassiges erstes Drittel in dieser richtungsweisenden Partie. Die Gäste, die ohne die Juniorenspieler mit drei Blöcken antraten, gaben von der ersten Minute an Vollgas und kamen gleich zu zwei guten Gelegenheiten durch Barta (2.) und Piwowarczyk (3.), doch beide Male hielt Norbert Pascha im Kasten der Saale Bulls. Erst zwei Strafen gegen die Kurstädter brachten Chancen für die Hausherren hervor, doch auch Keller konnte sich gegen Thiede (7.) und Miklik (8.) auszeichnen. Das Tempo blieb hoch, und Halle freute sich in der 9.Minute schon über einen vermeintlichen Treffer von Ex-Teufel Sebastian Lehmann, doch ein Torraumabseits verweigerte dessen Anerkennung. Gegen Ende des ersten Abschnittes forcierten die Hessen nach einem kurzen Zwischenhoch der Hallenser den Zug zum Tor, doch weder Schwab, Barta, Althenn noch Gare konnten die sich bietenden Möglichkeiten in Treffer ummünzen. Zumindest die Spielanteile zugunsten der Gäste stimmten somit positiv hinsichtlich des zweiten Durchgangs.
Der Mittelabschnitt begann wieder furios: zunächst scheiterte Weibler zwei Mal an Pascha, im Gegenzug hielt Keller zwei Szenen gegen Halles Miklik. Im erneuten Konter vergab Tobias Schwab eine Möglichkeit, als Pascha wieder zugreifen konnte. Die Angriffsbemühungen der Kurstädter wurden aber schließlich belohnt, als Matthias Baldys ein feines Zuspiel von Igor Filobok in der 23.Minute völlig freistehend zur Führung verwerten konnte. Und die Hessen setzten nach: nur Sekunden später hatte Alexander Althenn das zweite Tor im Nachstochern auf dem Schläger, Pascha griff aber rechtzeitig zu. In der nächsten Szene konnten die Roten Teufel wieder jubeln, als Lanny Gare einen Rebound nach einem Pfostenschuss von Weibler ins leere Gehäuse zum 2:0 versenken konnte. Mit diesem Spielstand im Rücken ließ es sich jetzt natürlich perfekt kontern, nachdem die Hausherren mehr für das Offensivspiel tun mussten. Doch anstatt mit dem dritten Treffer den vielleicht entscheidenden Nadelstich zu setzen, kassierte man in Unterzahl (Kohl saß in der Kühlbox) das 1:2 durch Miklik, so dass die Hausherren nun natürlich wieder im Spiel waren. Doch nicht nur das: auch die zweite Strafzeit gegen die Hessen im Mitteldrittel nutzten die Hausherren durch Burian in der 33.Minute gar zum Ausgleich für die Hallenser, womit die Roten Teufel den Gegner selber wieder trotz spielerischer Überlegenheit aufbauten. Somit hieß es für beide Teams in den letzten Minuten des Mitteldrittels, sich erstmal neu zu sortieren, so dass nicht mehr allzu viel bis zur zweiten Pause passierte.
Im letzten Abschnitt war somit das Warten auf des Gegners Fehler vorherrschend in dieser spannenden Partie. Als die Hessen in der 49.Minute ihrerseits mal in Überzahl spielen konnten, nutzte Tobias Schwab die Situation mit einem Schuss aus der Halbdistanz zur erneuten Bad Nauheimer Führung. Dramatische Schlussminuten deuteten sich an, und das Match war an Spannung nicht mehr zu überbieten, zumal die Hessen nach dem Führungstreffer eine Strafzeit gegen Oliver Bernhardt schadlos überstehen mussten. War man gerade wieder komplett, musste Christian Franz wegen Hakens in die Kühlbox, und wieder drückten erwartungsgemäß die Gastgeber. Aber auch diese Szene blieb ohne Gegentor für die Wetterauer, die ihrerseits in den Schlussminuten noch einmal mit einem Mann mehr agieren konnten und somit die große Chancen auf die endgültige Entscheidung hatten. Als auch noch Halles Kilian Glück 90 Sekunden vor dem Ende eine Strafe kassierte, ging es nur noch darum, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Unter dem Jubel von gut 80 mitgereisten EC-Fans vor Ort und mehr als 200 Zuhörern am Radio zuhause brachtre man diesen über die 60-Minuten-Marke und fährt somit drei mehr als wichtige Punkte in der Zwischenrunde ein. Am kommenden Wochenende können die Hessen in den Spielen gegen Duisburg (Freitag auswärts, Sonntag ab 19.00 Uhr zuhause) einen ganz großen Schritt in Richtung Playoffs machen.
Saale Bulls Halle - EC Bad Nauheim 2:3 (0:0, 2:2, 0:1)
Tore:
0:1 (22:12) Baldys (Cardona, Filobok)
0:2 (24:59) Gare (Cardona, Weibler)
1:2 (28:23) Miklik (Eichelkraut, Gross) PP 5-4
2:2 (32:03) Burian (Lehmann, Eichelkraut) PP 5-4
2:3 (48:35) Schwab (Baldys, Baum) PP 5-4
Strafminuten: MEC 8 / ECN 12 + 10 (Bernhardt)
Zuschauer: 1.000