Der Freitag begann für die Tölzer Löwen eher suboptimal. Die DEL 2 gab die Wertung der nicht gespielten Sonntagspartie bei den Bietigheim Steelers bekannt. Das Spiel wurde mit 5:0 Toren und drei Punkten an die Steelers gewertet. Die Begründung gibt es in der DEL 2-Pressemitteilung. Die Tölzer Löwen haben den Beschluss zur Kenntnis genommen. Nun haben die Tölzer Löwen drei Tage Zeit um Klage beim Schiedsgericht einzureichen. Über die weitere Vorgehensweise werden wir informieren.
Soviel zum ungemütlichen Teil des Tages. Am Abend gab es in der verschneiten weeArena dann ein spielerisches Schmankerl zu sehen. Die Tölzer und die Frankfurter Löwen schenkten sich lange nichts, so dass das Penaltyschießen den Sieger ermitteln musste. Hier wurden Stephen MacAulay, Andreas Pauli und Ben Meisner zu den gefeierten Helden – alle drei lieferten auch schon in den vorangegangenen 65 Minuten herausragende Leistungen.
15 Feldspieler waren im Löwenkader übrig geblieben. Andreas Schwarz (Hüftverletzung) wirkte nur als Sprade-Kommentator mit, Kyle Beach (Sprunggelenk) und Yannick Drews (leichte Gehirnerschütterung) sahen das Spiel auf den Zuschauerrängen. Der erkrankte Valentin Gschmeißner schonte sich. Markus Berwanger beorderte Luca Tosto in den Paradesturm und stellte Johannes Sedlmayr in die zweite Formation. Doch es waren erneut besonders die Special-Teams, die die Tölzer Löwen stark machten. „Unser Powerplay ist wie immer gut, obwohl auch hier mit Kyle Beach ein Schlüsselspieler fehlt. Aber auch unser Unterzahl ist eigentlich sehr gut“, freute sich Berwanger.
Am Ende des Spiels hatten die Gäste mit 54 Versuchen gleich doppelt so viele Torschüsse, als die „Buam“. Doch im Faktor „Hochkaräter“ dürfte die Partie ungefähr ausgeglichen gewesen sein. So auch im ersten Drittel. Der entscheidende Fauxpas unterlief dem gebürtigen Tölzer Leon Hüttl an der offensiven blauen Linie. Die Scheibe versprang und der Junioren-Nationalspieler kam Philipp Schlager nur noch regelwidrig hinterher – Penalty. Stephen MacAulay, dem der Goldhelm alles andere als eine Last war, verwandelte gekonnt durch das „Five Hole“ von Bastian Kucis.
Das Mitteldrittel war zumindest offensiv wohl das beste der Isarwinkler. Doch es gelang nur Andreas Pauli, der ob seiner Nauheimer Vergangenheit besonders angestachelt schien, Kucis zu überwinden. Ansonsten traf Frankfurt dreifach. Erst Maximilian Faber zum zwischenzeitlichen 1:1, dann Antti Kerälä und Max Eisenmenger innerhalb von 15 Sekunden. Das Spiel war gedreht. Der Lohn für die erneut kämpfenden Tölzer Buam vorerst dahin.
„Wir spielen auch die letzten Wochen gut, es war nur eine Ergebniskrise drin – das weiß ich auch. Aber die Mannschaft ist intakt, wir spielen gutes Eishockey und machen es jedem Gegner schwer“, so Berwanger. So gab sein Team auch im letzten Drittel nie auf. Acht Minuten vor Schluss hämmerte Kevin Wehrs die Scheibe im Powerplay in den Kasten – Ausgleich. Jubel unter den 1105 Zuschauern, die im Schneetreiben in die weeArena fanden.
Es lag auch an zwei guten Torhüterleistungen, dass bis zum Penaltyschießen kein weiterer Treffer fiel. Dann trafen MacAulay und Mathieu Tousignant, ehe Andreas Pauli mit dem zehnten Penalty für die Entscheidung sorgte.
Die Tölzer Löwen starten also mit einem Überraschungs-Erfolg gegen den Tabellenzweiten ins Wochenende. Am Sonntag geht es bereits frühmorgens in die Lausitz – der nächste harte Brocken für die Schwarz-Gelben.