Bereit für ungewohnte KO Spiele

Der Countdown läuft, Freitag und Sonntag (19. und 21.3.) geht es für unsere Erste in die entscheidende Phase dieser (für alle) so besonderen Saison. Es ist Pre – PlayOff – Zeit, unser Gegner ist der EV Weiden.

„Freilich ist das Gefühl anders, als in den Jahren zuvor!“, gibt unser Kapitän, Andreas Feuerecker unumwunden zu. Nur 29 gemachte Spiele, Zwangspausen, keine Zuschauer. Dazu musste der ECP noch nie den Umweg über die Pre – PlayOffs nehmen. Aber: „In der Kabine und in unseren Köpfen unterscheidet sich das überhaupt nicht von „normalen“ KO – Spielen. Es sind einfach KO – Spiele, unabhängig davon, ob es jetzt Pre – PlayOffs oder PlayOffs sind, dessen sind wir alle uns sehr bewusst!“, so unsere #27, der den ungewöhnlichen Modus direkt als reizvoll einordnet: „Jetzt wo wir nur Hin- und Rückspiel haben, gibt es überhaupt keinen Raum für Ausrutscher. Klar, wir gehen auch in „best of 5“ oder „best of 7“ – Serien jedes Spiel hochkonzentriert an, „Larifari“ gibt es in den PlayOffs nicht, aber bei nur zwei Spielen kann einfach jeder Wechsel entscheidend sein. Deswegen liegt unser Augenmerk darauf, dass wir jeden einzelnen Wechsel unseren Job erledigen. Und es ist logischerweise so: je kürzer eine Serie ist, umso entscheidender ist, dass wir schnell in Tritt kommen.“

Länger schon hatte sich abgezeichnet, dass unser Gegner in den Pre – PlayOffs Weiden werden würde, endgültig fest stand es freilich erst mit dem Ablauf der letzten Spiele. Keine Rechenspielchen mehr: der EC Peiting liegt auf Rang 7 (1,55 Punkte), Weiden auf 10 (1,26 Zähler/Spiel). Die andere Paarung ist ein Derby zwischen Lindau und Memmingen.

Bleibt noch die Frage: Kaltstart aus der dritten Coronapause in die heiße Phase der Saison, Nach- oder Vorteil? Was überwiegt, der fehlende Rhythmus oder die aufgeladenen Akkus? „Natürlich sind wir insgesamt dreimal gezwungen worden wegen Corona zu pausieren, weswegen uns jetzt natürlich die Erfahrung der letzten Spiele abgeht. Wir hätten gute Spiele und Trainings absolvieren können, war aber eben nicht der Fall. Andererseits können wir jetzt erholt in die Pre – PlayOffs starten, die Köpfe sind frei, unsere Wehwehchen der letzten Wochen sind verheilt. Das kann für uns ein Vorteil werden!“, sieht Feuerecker die Lage ambivalent. Aber das sollte kein Problem werden.
„Wir sind nicht mehr die allerjüngste Mannschaft, sehr erfahren mittlerweile und ich denke, das ist ein klarer Vorteil und spricht für uns.“

Kommen wir zum Sportlichen. In dieser Saison dürfte der wilde Vergleich mit den Weidenern in Erinnerung geblieben sein. 8 zu 9 n.V. – ungewöhnliches Ergebnis, ungewöhnlich viel Raum auf beiden Seiten, die Goalies ungewöhnlich oft auf verlorenem Posten und völlig auf sich gestellt. So wird das in den kommenden beiden Spielen auf keinen Fall werden. Aktuell wird unser Gegner genauestens unter die Lupe genommen, Coach Buchwieser bereitet seine Jungs gewohnt akribisch auf Freitag und Sonntag vor. „Ich denke, unser Powerplay ist sehr gefährlich. Da müssen wir nichts verändern, auch wenn du freilich immer besser werden kannst. Außerdem ist die Art, wie wir unser Spiel aufbauen ziemlich effektiv.“, ordnet Andreas Feuerecker die Stärken des Eissportclubs ein, ohne sich zuviel in die Karten blicken zu lassen. Ein Trend zeigte sich allerdings deutlich über die vergangenen Wochen und Monate: nur 737 Schüsse auf des Gegners Kasten hat unser ECP in der gesamten Saison abgegeben, natürlich auch bedingt dadurch, dass wir nur 29 Matches bestreiten konnten, die wenigsten der Liga. Das macht heruntergerechnet 25,4 Schüsse pro Spiel – nur die beiden Aufsteiger Landsberg und Passau haben mit 25,7 und 26,6 ähnlich selten auf das Tor geschossen. Allerdings liegt unser Team mit fast 15% Trefferquote ganz vorne, was die Schusseffizienz angeht, unterstreicht auch Feuerecker: „Ungern auf’s Tor schießen wir sicher nicht! Diese Zahlen spiegeln nur die Qualität unserer Abschlüsse wider, denn es mag sein, dass wir weniger schießen, dafür aber umso hochwertiger.“
Dem großen Wayne Gretzky wird dennoch ein treffendes Zitat zugeschrieben: „You miss 100% of the shots you never take!“ – lapidar gesagt: wer nicht schießt, trifft auch nicht. „Ja, da hat Gretzky freilich nicht unrecht, aber gerade jetzt in den (Pre-) PlayOffs zählt umso mehr die Qualität der Schüsse und dennoch musst du versuchen, jeden Schuss auf’s Tor zu bringen, denn nur so fallen Treffer, ganz klar. Außerdem bekommst du dann oft Nachschüsse, die verwertet werden können. Jetzt in den Pre – PlayOffs werden wir sicher unser Augenmerk darauf legen, die gegnerischen Goalies öfter unter Beschuss zu nehmen.“