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Bissige Löwen gewinnen in Freiburg

Löwen gewinnen das unbequeme Auswärtsspiel in Freiburg nach 0:2-Rückstand mit 6:4

Þ29 Dezember 2018, 00:08
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Löwen Frankfurt

„Weihnachts-Kater“ bei den Löwen. So erschien es manchem, speziell nach der letzten Partie und trotz des errungenen Sieges. Eine Begegnung gegen den Tabellen-Zwölften klingt da grundsätzlich wie eine ganz passende Partie, um wieder in die Erfolgsspur zu finden. Doch Spiele gegen Freiburg sind (bekanntermaßen) nie einfach.

Dennoch gelang den Löwen am 31. Spieltag der DEL2-Saison 2018/2019 vor 2.811 Zuschauern in der Freiburger Franz-Siegel-Halle der enorm wichtige Auswärtssieg. Angeführt von der überragenden Reihe Carter Proft/Eddie Lewandowski/Max Eisenmenger, die an fünf Toren beteiligt war, egalisierten die Löwen noch im 1. Drittel einen 0:2-Rückstand durch Tore von Mathieu Tousignant und Carter Proft. Erneut Tousignant, dazu Max Faber, erneut Proft und letztlich Lewandowski per Empty Netter führten die Löwen am Ende zu einem 6:4-Sieg über die Wölfe.

Der rechte Gegner zur rechten Zeit

In Freiburg würden sie vermutlich nicht nur die Weihnachtsspiele, sondern gern die gesamte Adventszeit vergessen. Seit Mitte November hagelte es elf Niederlagen in 13 Spielen, so dass die Wölfe von Tabellenplatz 6 auf den aktuell 12. Rang rutschten. Also setzte man sich in den Tagen um Weihnachten in Freiburg zusammen und den Berichten zufolge war es der bis dato Coach Leos Sulak höchst selbst, der seiner Mannschaft die Notwendigkeit eines neuen Impulses diagnostizierte. In beiderseitigem Einvernehmen trat Sulak von der Bande zurück und sein Co-Trainer Jan Melichar übernahm das Team.

Und dem Spielgeschehen in den ersten Minuten nach zu urteilen, schien es fast so, als wären auch die Wölfe auf dem Eis heute extra motiviert, mit einem Sieg gegen Frankfurt diese Negativserie zu beenden. Ein starker Wechsel in der 2. Minute und ein geduldig gespieltes Powerplay vier Minuten später und die Wölfe hatten nach knapp sechs Spielminuten zwei Treffer auf der Anzeigentafel:

Marc Wittfoth besorgte nach 75 Sekunden die frühe Führung mit einem Direktschuss von rechts, nachdem Jannik Herm den Puck zu ihm auf die Seite durchgesteckt hatte. Im Powerplay erhöhte Tobias Kunz dann gar auf 2:0 (6.), als er den im Slot freien Puck an Ilya Andryukhov vorbei ins Löwen-Tor schoss. Die Löwen hatten zuvor eine gute Chance in Unterzahl, welche sie aber nicht verwerten konnten und die Wölfe dadurch gegen nur zwei Verteidiger kontern durften. Den initialen Schuss parierte Andryukhov mit einem Reflex, beim zweiten war er machtlos.

Tousignant leitet Aufholjagd ein

Freiburgs Euphorie nach der Führung wich jedoch schnell der Erkenntnis, vor allem noch defensiv gefordert zu werden. Speziell die Reihe um Proft, Lewandowski und Max Eisenmenger sorgte auf Seiten der Löwen immer wieder für Gefahr. Von Minute zu Minute rückte Mathias Nemec im Tor der Wölfe mehr in den Mittelpunkt der Partie.

Gegen die eher aus Einzelaktionen resultierenden Abschlüsse von Adam Mitchell (6.), Tousignant (7.) und Lewandowski (9.) hatte Nemec noch stets eine Antwort - beim Anschlusstreffer der Löwen in der 12. Minute war er machtlos. Dan Spang fing den Puck im Powerplay ab, passte quer durch die Zone auf den verwaist tief im rechten Bullykreis lauernden Tousignant, und der überwand den früh am Boden befindlichen Nemec mit einem überlegten Schuss in den oberen Winkel.

Kontrollierten die Löwen das Spielgeschehen schon in den Minuten vor dem Anschluss, übernahmen sie mit dem Momentum aus Tousignants Treffer nun das Diktat der Partie und erzwangen immer häufiger Fehler der Wölfe. Vor allem in den Zweikämpfen waren die Löwen deutlich stärker als Freiburg. So stoppte Max Eisenmenger in der 15. Minute den spielaufbauenden Wolf noch im Freiburger Drittel und eroberte den Puck. Mit einem schnellen Pass ins Zentrum kam die Scheibe zu Proft, der keine Mühe hatte den Ausgleich zu erzielen. Freiburg schien nun völlig von der Rolle und konnte auch in einem Powerplay ab der 17. Minute kaum mehr für Gefahr sorgen.

Zwei Highlights zur Führung

Die Löwen indes behielten ihre Linie. „Schon nach dem Rückstand haben wir begonnen mehr Druck auf das Tor zu machen und kamen zum Ausgleich. Im 2. Drittel haben wir das Spiel dann kontrolliert“, resümierte Head-Coach Matti Tiilikainen nach der Partie. Dabei unterschlug er noch die eiskalte Chancenverwertung seiner Löwen.

Nachdem zuvor auch Freiburg im Powerplay agierte, gegen das Penalty-Killing der Löwen aber nicht zum Erfolg kam, brachte erneut Tousignant die Löwen in Überzahl erstmals in Führung (29.). Mit diesmal gleich zwei Querpässen von Faber über Lewandowski zogen die Löwen die Unterzahlbox der Wölfe perfekt auseinander, so dass Tousignant erneut am rechten Bullykreis frei wurde und den Puck ins Tor lenkte.

Der sehenswerten Kombination ließ Faber in der 35. Minute noch eine nicht minder Highlight-würdige Einzelaktion folgen, als er nach dem von Proft gewonnenen Offensivbully an die Scheibe kam, die gesamte Freiburger Hintermannschaft von rechts nach innen ziehend durchkurvte und mit einem perfekten Backhander auf 4:2 für die Löwen erhöhte.

Als den Löwen zu Beginn des 3. Drittels gar das 5:2 glückte, schien die Partie entschieden. Proft konterte über die linke Seite, wollte den Puck vor dem Tor in die Mitte zu Matt Pistilli stecken, doch der sich in den Passweg werfende Radek Havel fälschte den Schuss maximal unglücklich für seinen Goalie ins eigene Tor ab.
Beinahe zu früh gefreut

Doch wie Tiilikainen beschrieb: „Der glückliche 5:2-Treffer hat die Jungs etwas schlampig werden lassen und so wurde es am Schluss nochmal eng. In den Schlussminuten haben uns gute Verteidigung und einige starke Saves von Andryukhov der Sieg gerettet.“

Mit drei Toren im Rückstand hatte Freiburg nichts mehr zu verlieren, außer vielleicht Kredit bei den Fans. So kämpften die Wölfe weiter und kamen durch einen Schlagschuss von Alexander Brückmann, bei dem Andryukhov komplett die Sicht versperrt war, zum 3:5 (48.).

Natürlich witterten die Wölfe nun noch einmal ihre Chance und setzten die Löwen vor allem gen Spielende mit dem Mut der Verzweiflung immer weiter unter Druck. Als Tim Schüle und Spang sich in einer Szene an der blauen Linie ein wenig selbst behinderten und Schüle dabei stürzte, nutzte dies Christian Neubert für einen offenen Schuss auf Andryukhov durch dessen Beine zum 4:5 (58.).

Doch rechtzeitig zum Showdown in den Schlussminuten waren die Löwen wieder „sharp“ und verhinderten nicht nur den Ausgleich der Wölfe, sondern erzielten in Person von Lewandowski auch noch den 6:4 Endstand ins leere Tor (60.). Lewandowski krönte mit dem Tor einen für ihn überragenden Abend mit drei Vorlagen und dem Empty Netter.
Ausblick

Am Sonntag empfangen die Löwen die Heilbronner Falken zum letzten Spiel im Jahr 2018. Beginn der Partie in der Eissporthalle ist um 18:30 Uhr.

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