Zunächst dominierten die Herner das erste Drittel und erspielten sich sehr gute Möglichkeiten. In dieser Phase ließ das Team von Coach Jamie McDonald erkennen, welch großes Leistungspotential wirklich in der Mannschaft liegt. In der 13. Minute nutzte Shawn McNeil ein perfektes Zuspiel von Petr Mares zur verdienten HEV-Führung. Dortmund hatte Glück, dass es bei diesem einen Gegentreffer bleiben sollte. Die Elche hätten kurz vor Drittelende während einer Überzahlsituation sogar fast noch den zu diesem Zeitpunkt mehr als schmeichelhaften Ausgleich erzielt. HEV-Torhüter Björn Linda rettete die Führung mit einem ausgezeichneten Reflex.
Zu Beginn des Mitteldrittels hielten die Gastgeber besser dagegen und schienen das Spiel langsam unter Kontrolle zu bekommen. Die Herner nutzten allerdings eine Überzahlsituation zum 2-0 durch Darren Doherty in der 25. Minute. Ein Treffer der Wirkung zeigte. Das Team von Coach Frank Gentges war angeschlagen. In der 28. Minute unterlief der Herner Defensivabteilung ein kapitaler Fehler im Spielaufbau. Die Elche fingen den Puck im HEV-Drittel ab und verkürzten durch Vitali Stähle auf 1-2. Dieses Tor sollte den Wendepunkt des Spiels bedeuten. Nun sah sich der HEV gefährlichen Angriffen der Gastgeber ausgesetzt. In der 38. Minute gelang Frank Hördler nach schönem Zuspiel von Mikhail Nemirovsky in Überzahl der Ausgleichstreffer.
Im Schlussdrittel entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel auf hohem Niveau mit guten Möglichkeiten für beide Teams. Nachdem der HEV gegen Drittelmitte eine doppelte Unterzahlsituation überstanden hatte, sollte wenig später bei eigener Überzahl das Tor zum 3-2 gelingen. Mika Puhakka hatte nach Vorarbeit von Brad Burym und Michael Hengen in der 53. Minute getroffen. Aufgrund eines weiteren Kapitalfehlers der Herner Defensive erhielten die Gastgeber in der 56. Minute erneut eine Möglichkeit ins Spiel zurückzukommen. Travis John Sakaluk ließ HEV-Torhüter Björn Linda keine Chance und traf zum 3-3. Das Spiel war wieder offen. Trotz bester Chancen fielen in der regulären Spielzeit keine weiteren Tore mehr.
Die 64. Minute brachte die Entscheidung. Zunächst erhielt Shawn McNeil eine zwei Minutenstrafe wegen Hakens. Als er seinen Unmut hierüber zum Ausdruck brachte, wurde er erst mit einer Disziplinarstrafe und danach sogar mit einer Spieldauerstrafe belohnt. Die folgene Überzahlsituation nutzte Dortmund zum Siegtreffer. Ein enttäuschter Jamie McDonald resümierte das Spiel wie folgt: „Unterm Strich hat uns nicht der EHC Dortmund geschlagen, sondern wir haben uns selbst geschlagen. Das erste Drittel war exzellent. Auswärts 1-0 zu führen ist eine sehr gute Ausgangsposition. Da wir im Mitteldrittel auf 2-0 erhöhten, hatten wir alles unter Kontrolle. Durch noch nicht einmal vom Gegner erzwungene Fehler, haben wir diese Kontrolle aber unnötigerweise aus der Hand gegeben. Das letzte Drittel war, was den Puckbesitz betrifft, ausgeglichen. Als wir den dritten Treffer erzielten, war das Spiel eigentlich gelaufen. Unglücklicherweise hat Dortmund von einem weiteren unnötigen Kapitalfehler profitiert und die Verlängerung erzwungen. Eine Strafzeit brachte die Entscheidung. Als Team müssen wir lernen 60 Minuten lang zu spielen.“
Statistik:
Tore: 0-1 (12:01) McNeil (Mares, Doherty) 5-5; 0-2 (24:21) Doherty (Mares, Hengen) 5-4; 1-2 (27:33) Stähle (Hemmerich, Martens) 5-5; 2-2 (37:53) Hördler (Nemirovsky, Brenk) 5-4; 2-3 (52:24) Puhakka (Burym, Hengen) 5-4; 3-3 (55:35) Sakaluk (Stähle, Kreuzmann) 5-5; 4-3 Hemmerich (Kreuzmann, Sakaluk) 4-3.
eishockey.net / PM Herner EV
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