Es kommt vor, dass man ein gutes bis sehr gutes Spiel macht und am Ende trotzdem mit leeren Händen da steht. So erging es der Düsseldorfer EG in ihrem zweiten Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters. Schlussendlich trafen die Gäste aus dem Sauerland beim 2:3 (0:0; 2:3; 0:0) schlicht ein Mal häufiger als die Rot-Gelben und gewannen so zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder auf Düsseldorfer Eis. Dabei hatte die DEG genug Chancen, das Spiel auszugleichen.
Am Vortag hatten die Gäste aus dem Sauerland ihren bisherigen Chef-Trainer Jason O’Leary von seinen Aufgaben entbunden. Die ersten Minuten unter ihrem neuen Übungsleiter Brad Tapper gingen die Iserlohner äußerst engagiert an und setzten die DEG früh unter Druck. Casey Bailey jagte die Scheibe in der Anfangsphase von der blauen Linie aus ans Gestänge des von Hendrik Hane gehüteten DEG-Tors (2.). In Überzahl zog Bailey aus dem linken Bullykreis direkt ab. Die starke Reaktion von Hane beförderte die Scheibe vor die Füße von Joseph Whitney. Der bekam aber nicht den Schläger, sondern nur eine Kufe an den Puck und beförderte diesen mit einem klaren Kick ins Tor. Der Treffer zählte folgerichtig nicht (4.). Für die Rot-Gelben waren Kapitän Alex Barta mit einem Schuss aus halbarechter Position und Sekunden danach zwei Mal Flaake unmittelbar vor Andreas Jenike im Tor der Gäste in der Offensive gefährlich (7.). Das wenig später fällige erste Überzahlspiel der DEG brachte zwar keinen Ertrag, markierte aber den Moment, ab dem die Düsseldorfer die Kontrolle über das Geschehen erlangten. Tobi Eder bot sich aus zentraler Position eine weitere Chance zur Führung, doch sein Schuss verfehlte das Ziel (16.). So ging es torlos in die erste Pause.
Der Mittelabschnitt bot Tore satt, leider ein wenig zu viele auf der falschen Seite. Als Bailey auf der Strafbank saß, ließ die DEG die Scheibe super laufen. Kyle Comiskey legte sie aus der Mitte in die rechte Bandenrundung zu Maxi Kammerer, der sie ansatzlos hoch zu Barta spielte. Der drosch den Puck mit Schmackes in die Maschen (23.). Die Freude über die Führung währte nur kurz, weil Ryan O’Connor einen Schlenzer von der blauen Linie in die von ihm aus gesehen kurze rechte Eckte versenkte. Hane hatte die Scheibe erst spät gesehen (25.). Zwar überstand die DEG ein weiteres Unterzahlspiel schadlos, konnte bei einem Genie-Streich des Paradesturms der Gäste aber nur zusehen. Alexandre Grenier legte den Puck aus der linken Rundung perfekt in die Mitte, Bailey lief ein und hielt kunstvoll seinen Schläger in den Pass (31.). Barta hätte nach herrlichem Cumiskey-Zuspiel am langen rechten Pfosten postwendend den Ausgleich besorgen können. Doch Jenike hatte etwas dagegen (31.). In höchster Not rettete auf der anderen Seite Hane gegen Yannick Proske (33). und war kurze Zeit später doch geschlagen. Grenier von der linken Seite aus abgezogen, Hane noch mit dem Schoner zur Seite abgewehrt. Doch Grenier traf aus nahezu unmöglichem Winkel ins Netz (34.). Nun ließ die Antwort der DEG nicht lange auf sich warten. Daniel Fischbuch kurvte mit der Scheibe am Schläger sensationell durch das Drittel der Gäste, der Puck landete allerdings leider neben dem Tor. Dort reagierte der DEL-Topscorer geistesgegenwärtig und legte den Puck vor den Kasten, wo Kammerer keine Mühe hatte, zu verwandeln. Beinahe wäre Kammerer sogar noch der Ausgleich gelungen, als er das leere Tor vor sich, die Scheibe aber nur etwas holprig auf der Rückhand hatte (40.). Sekunden vor der zweiten Sirene kam Barta frei vor Jenike nochmal zum Abschluss.
Im letzten Drittel standen die Special Teams beider Mannschaften im Mittelpunkt. Die DEG hatte bis in die Schlussphase zwei Mal die Gelegenheit, in Überzahl für den Ausgleich zu sorgen. Den Iserlohnern wiederum bot sich zwei Mal die Chance, die Führung zu erhöhen. Beide Mannschaften ließen den jeweiligen Vorteil ungenutzt verstreichen. In den Schlusssekunden nahm Harold Kreis Hane zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Iserlohn kassierte eine weitere Strafe, brachte aber auch mit vier Akteuren im Feld die knappe Führung über die Zeit. Mit der Schlusssirene zog Nicholas B. Jensen ein letztes Mal ab.
Chancen gab es reichlich, aber nicht genug Tore. Hier scheitert Jerome Flaake an Andreas Jenike.
Schon am Sonntag besteht auf fremden Eis die Gelegenheit zur Revanche. Spielbeginn im Sauerland ist um 17 Uhr.