Die Steinbach Black Wings gewinnen eine hart umkämpfte Partie gegen die Graz99ers und feiern einen wichtigen Sieg im Playoff-Rennen. Zweimal drehen die Linzer einen Rückstand und machen mit drei Powerplaytreffern im Schlussabschnitt alles klar.
Die Steinbach Black Wings starteten den Endspurt der Regular Season mit dem Schlüsselspiel gegen die Graz99ers. Rasmus Tirronen stand von Beginn an zwischen den Pfosten, während Thomas Höneckl nach seiner Operation erstmals ins Line-Up zurückkehrte. Beide Mannschaften begannen vorsichtig, doch die Linzer kontrollierten den Puck von Anfang an gut und erspielten sich immer wieder gefährliche Situationen. Die Grazer verteidigten zu Beginn kompakt und verhinderten direkte Abschlüsse, sodass die Stahlstädter vermehrt aus der Distanz schossen. Raphael Wolf fasste sich ein Herz und zog von der rechten Seite ab. Sein Schuss wurde unhaltbar von einem Grazer Verteidiger abgefälscht und schlug in der zweiten Minute zum 1:0 ein. Nach dem Führungstreffer nahmen die Oberösterreicher richtig Fahrt auf. Marcel Witting versuchte es aus spitzem Winkel ins kurze Eck, doch Jonas Gunnarsson war aufmerksam und verhinderte den nächsten Treffer. Wenig später suchte Graham Knott Ken Ograjensek, der den Puck jedoch nicht gut genug kontrollieren konnte. Die Grazer zeigten bis dahin offensiv kaum ein Lebenszeichen, während die Hausherren das Tempo diktierten. Shawn St-Amant prüfte den gegnerischen Goalie mit einem Schuss von der rechten Seite, doch erneut konnte Gunnarsson parieren.
Nach einem Fehler von Greg Moro wurden die Steirer erstmals gefährlich. Tirronen bestand seine erste Prüfung an diesem Abend und entschärfte den Schuss von Rok Ticar. Die Stahlstädter ließen sich davon nicht beirren und übernahmen sofort wieder die Kontrolle. Wolf legte quer durch die Box auf Nico Feldner, dessen Onetimer knapp über das Tor segelte. Obwohl die Linzer überlegen waren, entwickelte sich – wie erwartet – ein Spiel mit echtem Playoff-Charakter, in dem sich beide Teams nichts schenkten. Doch dann kamen die Grazer plötzlich wie aus dem Nichts zu einer gefährlichen Aktion – und zum Ausgleichstreffer. Kilian Zündel feuerte von der rechten Seite in Richtung Tirronens Tor, und der Puck schlug zum 1:1 in die Maschen ein (13. Minute). Bis zum Ende des Drittels entwickelte sich ein wildes Offensivduell, das kurz vor der Pausensirene zugunsten der Gäste endete. Nach einem chaotischen Gestochere vor Tirronens Kasten war es schließlich Kevin Roy, der die Scheibe über die Linie zum 2:1 schob (20. Minute). Mit einer knappen Führung für die 99ers verabschiedeten sich beide Teams in die erste Pause.
Erneuter Schock vor der Pause:
Die erste Großchance im zweiten Drittel ließ etwas auf sich warten. Es waren die Grazer, die für Gefahr sorgten, als Frank Hora den Pfosten traf. Auf der anderen Seite verzeichnete Shawn St-Amant den ersten Abschluss für die Linzer. Der Kanadier kam in der Mitte in Scheibenbesitz, wurde sofort von drei Grazern umzingelt, konnte sich jedoch mit einer Drehung lösen und abschließen – sein Schuss geriet jedoch zu zentral und stellte keine große Herausforderung für Gunnarsson dar. Der Playoff-Charakter der Partie blieb weiterhin spürbar. Kurz darauf gerieten Marcel Witting und Kilian Zündel aneinander, ließen die Fäuste fliegen und mussten jeweils für zwei Minuten auf die Strafbank. Der Torschütze zum 2:1, Kevin Roy, konnte wenig später allein auf Tirronen zufahren, wurde aber im letzten Moment noch von Greg Moro abgefangen. Ken Ograjensek kam auf der Gegenseite in der Mitte zum Abschluss, sein Schuss war jedoch zu zentral und damit kein Problem für Gunnarsson.
Kurz darauf war es erneut Ograjensek, der vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Im letzten Moment legte er quer auf Greg Moro, doch dessen Schuss geriet zu hoch. Wenig später durften die 4.173 Fans in der Linz AG Eisarena erneut jubeln. Kristler zog aus der Distanz ab, Gunnarsson parierte, doch Brian Lebler reagierte am schnellsten und verwandelte den Rebound zum 2:2 (33. Minute). Kurz nach dem Ausgleich folgte das erste Powerplay für die Linzer, nachdem Stephen Harper wegen Behinderung für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Die Überzahl dauerte jedoch nicht lange, denn nur wenig später ging Brian Lebler nach einer fragwürdigen Strafe gegen Tirronen ebenfalls für zwei Minuten. Die Grazer nutzten ihr Momentum und Manuel Ganahl netzte mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 3:2 für die Murstädter ein (40. Minute). Erneut waren die 99ers kurz vor Schluss erfolgreich und gingen mit einer knappen Führung in die Kabinen.
Linzer drehen Partie fulminant im Powerplay:
Das alles entscheidende Drittel begann mit einem Schockmoment, als Gerd Kragl nach einem harten Bandencheck auf dem Eis liegen blieb. Zum Glück konnte sich der Verteidiger wieder aufrappeln und weiterspielen. Die Schiedsrichter überprüften die Szene und schickten Sam Antonitsch mit einer Fünf-Minuten-Strafe in die Kabine. Damit kamen die Linzer zu ihrem Auftritt im Powerplay, welchen die Oberösterreicher eiskalt ausnutzten. Ken Ograjensek bediente Brian Lebler auf der linken Seite, und der Kapitän feuerte die Scheibe ins obere Kreuzeck zum 3:3-Ausgleich. Es folgte eine 2+2-Strafe gegen Marcus Vela, nach einem Check gegen Brodi Stuart. Graham Knott nutzte die doppelte Überzahlsituation sofort aus und brachte die Linzer mit 4:3 in Führung (48. Minute). Die Oberösterreicher liefen nun so richtig heiß und wollten den Sack endgültig zumachen.
Wiederum nur 41 Sekunden später zog Logan Roe aus der Distanz ab, Brian Lebler fälschte ab und baute die Führung auf 5:3 aus (48. Minute). Mit dem Hattrick erzielte der Kapitän sein insgesamt 399. Tor in der win2day ICE Hockey League. Noch immer in Überzahl hatte Luka Maver die nächste Großchance, doch Jonas Gunnarsson bewahrte seine Mannschaft vor dem sechsten Gegentor. Nachdem die Grazer wieder komplett waren, erwischte es die Stahlstädter mit einer Strafe gegen Brian Lebler. In Unterzahl konnten sich die Linzer jedoch immer wieder befreien und ließen den Gästen keine Chance zum Anschlusstreffer. Zwei Minuten vor Schluss flogen noch einmal die Fäuste: Luka Maver und Frank Hora gerieten aneinander und wurden zusammen mit Manuel Ganahl auf die Strafbank geschickt. 90 Sekunden vor dem Ende nahm Graz den Torhüter Gunnarsson vom Eis, doch der zusätzliche Feldspieler brachte keine Veränderung mehr. Die Linzer brachten den Vorsprung souverän über die Zeit und gewannen verdient mit 5:3 gegen die Graz 99ers.