Rein von den errungenen Punkten her konnte man bis zum Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters zufrieden sein mit dem Saisonstart der DEG. Was vielleicht noch fehlte war ein Powerplay-Treffer, davon gabs in vier Spielen bislang keinen, und ein Sieg mit mehr als einem Tor Vorsprung. Beides gelang vor 4831 Zuschauern im PSD BANK DOME gegen die Iserlohn Roosters, die ihrerseits sehr beschwerlich in die bisherige Saison gefunden hatten. Die DEG zeigte allerdings keine Lust, sich als Aufbaugegner anzubieten, war über weite Strecken spielbestimmend und siegte verdient mit 4:1 (1:0; 0:1; 3:0).
Vor dem Spiel wurde besonders Hauptschiedsrichter Kilian Hinterdobler im PSD BANK DOME willkommen geheißen, dessen Geschichte in den letzten Tagen viele Eishockeyfans in Deutschland berührt hat. Auf den Tag genau vor einem Jahr musste er sich einer Nierentransplantation unterziehen und stand nun 365 Tage später erstmals wieder bei einem Spiel der PENNY DEL auf dem Eis. Willkommen zurück Kilian!
Die DEG musste weiterhin auf Victor Svensson, Brendan O’Donnell, Niklas Heinzinger und den langzeitverletzten Kyle Cumiskey verzichten. Roger Hansson schraubte ein wenig an den Angriffsformationen, so gesellte sich Daniel Fischbuch zu MacAulay und Harper, Tobi Eder versuchte sein Glück neben den Veteranen Barta und Gogulla. Die Hausherren erwischten den perfekten Start und gingen nach nur 42 Sekunden in Führung. Daniel Fischbuch legte auf seinen neuen Reihenkollegen Stephen Harper ab, der wurde kaum angegriffen und schoss die Scheibe an Hannibal Weitzmann im IEC-Tor vorbei. Mit der schnellen Führung im Rücken übernahm die DEG in der Anfangsphase deutlich die Kontrolle über die Partie. Iserlohn sah sich stetigen Angriffen ausgesetzt und brachte selber vorerst wenig zustande. Tobi Eder hatte gleich zwei vielversprechende Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Leider scheiterte er sowohl beim Nachstochern im Slot nach Gogulla-Schoss als auch mit einem Onetimer an die Latte (5. & 6.). Die Roosters kamen durch einen Alleingang von Eugen Alanov zu ihrer ersten wirklich gefährlichen Szene, doch Henrik Haukeland durchschaute, dass der Angreifer ihn tunneln wollte und parierte souverän (8.). Insgesamt gehörte die erste Drittelhälfte eindeutig der DEG, dannn verflachte das Spiel ein wenig. Einzig im Iserlohner Powerplay ganz am Ende des Abschnitts wurde es nochmal kurz gefährlich durch eine sehenswerte Einzelaktion von Daugavins, aber auch hier war Haukeland zur Stelle.
Das Mitteldrittel verlief ein wenig frustrierend für die DEG. Die klaren, dicken Chancen hatten die Rot-Gelben, den einzigen Treffer markierten die Sauerländer. Der Reigen der Großchancen begann mit einer Zwei-auf-null-Situation, die durch einen schönen Pass von Harper entstand. Eigentlich machte es Daniel Fischbuch perfekt und legte kurz vor dem Tor auf Kollege Ebner rüber, doch für den wurde der Winkel zu spitz, Weitzmann obsiegte (24.). Kurz darauf waren es dann Josef Eham und Alex Ehl, die im Slot hintereinander gut und gerne hätten treffen können (27.). Das erste DEG-Powerplay fand zwei Minuten lang im Angriffsdrittel statt, die Scheibe lief prächtig, nur ins Tor wollte sich partout nicht. Ebenso wenig brachte Philip Gogulla das Spielgerät bei einem Alleingang im Tor unter, Weitzmann hielt stark per Fanghand (32.). Nach diesen Hochkarätern kam es dann, wie es dann eben manchmal kommt. Ein wenig aus dem Nichts machte Iserlohn durch Sven Ziegler den Ausgleich durch einen Nachschuss (37.). Sekunden später hätte es dann schon wieder auf der Gegenseite klingeln können, doch wieder hielt Weitzmann stark, nachdem MacAulay Fischbuch schön freigespielt hatte.
Kurz vor Ablauf des zweiten Drittels hatte es noch eine Strafe für die Gäste gegeben, so dass die DEG mit einem Mann mehr auf dem Eis in die letzten 20 Minuten startete. In dieser Überzahl wurde er dann endlich gebannt, der Powerplay-Fluch. In allen vier bisherigen Saisonspielen war der Mannschaft kein Überzahltreffer gelungen, nun endlich war es soweit. Youngster Josef Eham zog sich die Scheibe per Rückhand selbst in den Slot und legte die Scheibe durch Weitzmanns Beine durch ins Tor. Jetzt musste der IEC natürlich wieder kommen und tat dies auch, die DEG konzentrierte sich auf solides Verteidigen. Die besten Möglichkeiten hatte Maciej Rutkowski, der gleich zweimal (44. & 47.) gefährlich vor Haukeland auftauchte. Der bis dahin überragend starke Hannibal Weitzmann leitete dann die Vorentscheidung ein, indem er aus seinem Tor eilte, um vor DEG-Kapitän Barta an die Scheibe zu kommen. Barta war allerdings schneller und chippte die Scheibe über den hechtenden Torwart hinweg ins Tor (57.). Daniel Fischbuch legte ins leere Tor sogar noch einen Treffer drauf (59.).
Auch wenn der Spielstand lange knapp war, geht dieser Sieg auch in dieser Höhe letztlich in Ordnung. Über weite Strecken des Spiels war die DEG die gefährlichere, die tonangebende Mannschaft. Endlich hat es im Powerplay geklappt, Haukeland war wieder stark, die neu zusammengestellten Reihen wirkten spritzig. Dieser Saisonstart macht Mut und Lust auf mehr. Als nächste Aufgabe warten die Eisbären Berlin auf die Mannschaft von Roger Hansson.