Die Play-off-Reise der Blue Devils Weiden ist noch nicht zu Ende. Ab Freitag messen sich die Blue Devils im Finale der Oberliga-Play-offs mit den Starbulls Rosenheim. Der Sieger der „best-of-five“-Serie ist nicht nur Oberliga-Meister, sondern auch Aufsteiger in die DEL2. Zuletzt schafften die Blue Devils vor 20 Jahren (Saison 2002/03) den Sprung in die Zweitklassigkeit, wo sie zwei Spielzeiten verbrachten. Gegen die Starbulls Rosenheim genießt die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser erneut Heimrecht. Die Spiel 1 und 3 der Finalserie sind nach dem Ticketvorverkauf während der Woche bereits restlos ausverkauft. Die Hans-Schröpf-Arena wird bis auf den letzten Platz gefüllt sein und die Blue Devils lautstark unterstützen.
Nach zwei klaren 3:0-Seriensiegen gegen die Duisburg Füchse und die Hannover Indians zogen die Blue Devils Weiden mit einem 3:1-Serienerfolg über die Halle Saale Bulls in das Play-off-Finale der Oberliga ein. Dort warten die Starbulls Rosenheim.
An die Oberbayern haben die Blue Devils in der laufenden Saison gute Erinnerung: Drei der vier Spiele in der Meisterrunde hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser für sich entscheiden können. Doch die Ergebnisse der Meisterrunde und der bisher absolvierten Play-off-Runden sind ab Freitag Schall und Rauch, wenn die Finalserie im Hier und Jetzt bei 0:0 startet.
Trainer Sebastian Buchwieser hatte seiner Mannschaft nach dem Weiterkommen gegen Halle trainingsfrei gegeben und versammelte sein Team am Dienstag wieder zur gemeinsamen Vorbereitung auf das Finale um sich.
„Wir haben uns detailliert auf den Gegner vorbereitet, sowohl im Spiel ohne Scheibe (Defensivspiel) als im Spiel mit der Scheibe“, gab Weidens Trainer vor Beginn der Finalserie einen kleinen Einblick in die Vorbereitungen. „Rosenheim ist natürlich eine individuell top besetzte Mannschaft. Alle Spieler haben im Endeffekt Zweit- oder Erstligaerfahrung. Wir schauen jedoch nicht nur auf den Gegner, sondern fokussieren uns auf unser Spiel.“
Gut gespielt haben die Blue Devils in den bislang absolvieren drei Play-off-Runden. Bester Punktesammler in den bislang absolvierten zehn Play-off-Partien gegen Duisburg, Hannover und Halle war Tomas Rubes mit vier Toren und zehn Vorlagen (14 Punkte). Mit Martin Heinisch (8/8) und Luca Gläser (7/6) befinden sich zwei weitere Devils-Spieler unter den Top10-Scorern der Oberliga-Playoffs. Insgesamt konnten 20 von 22 eingesetzten Spielern mindestens einen Scorerpunkt verbuchen. In eigener Überzahl erzielten die Blue Devils 14 Tore (bei 34 Versuchen, Quote: 41,2%). In Unterzahl klärten sie 27 von 33 Situation erfolgreich (Quote: 81,8%)
Die Gegner im Fokus – Starbulls Rosenheim
Die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen belegte in der Hauptrunde der Oberliga Süd Platz zwei hinter den Blue Devils. In den Play-offs zogen die Starbulls mit einem 3:0-Serienerfolg über die Icefighters Leipzig in das Viertelfinale ein. Dort besiegten die Oberbayern die Tilburg Trappers mit 3:1. Im Play-off-Halbfinale kreuzten die Starbulls mit den Hannover Scorpions, dem Meister der Oberliga Nord, die Schläger. Nach einer intensiven Serie setzten sich die Rosenheimer in vier Spielen gegen die Scorpions durch.
Vor allem die vierte Partie, als die Starbulls einen 0:3- und 2:5-Rückstand in einen 8:5-Heimsieg drehten, stellte nicht nur die Moral der Mannschaft unter Beweis, sondern auch, dass die Fans der Starbulls im ROFA-Stadion für einen Hexenkessel sorgen können, um nach langen Jahren in der Oberliga „endlich wieder DEL2 Eishockey nach Rosenheim zu bringen“.
Der Kader der Starbulls ist – wie der der Blue Devils – mit erfahrenen Spielern besetzt, die über reichlich Spielpraxis in höherklassigen Ligen verfügen. Nachdem Trainer Jari Pasanen im Saisonverlauf immer wieder auf den ein oder anderen Spieler verzichten musste, kann der finnische Chefanweiser der Starbulls in den Play-offs fast aus dem Vollen schöpfen. Hinter dem Einsatz von Torhüter Tomas Pöpperle steht noch ein Fragezeichen, der Ex-DEL-Goalie saß jedoch in der Halbfinalserie gegen Hannover immerhin auf der Bank.
Gleich zu Saisonbeginn, am 3. Spieltag, mussten sich die Starbulls zum ersten Mal den Blue Devils geschlagen geben – 2:3 unterlagen sie in der Hans-Schröpf-Arena. Am 2.Weihnachtsfeiertag ging es erneut knapp zu – 1:2 hieß es aus Sicht der Starbulls. Ende Januar setzt es beim zweiten Gastspiel in Weiden eine deutlich 2:8-Klatsche, für die sich die Rosenheimer im vierten Aufeinandertreffen mit einem 2:0-Heimsieg revanchierten.
Bester Scorer auf Seiten der Starbulls nach Abschluss der Hauptrunde war der nachverpflichtete Norman Hauner, der in 41 Spielen 32 Tore und 26 Vorlagen verbuchen konnte. Mit fast 20 Scorerpunkten weniger folgte mit Maximilian Vollmayer (10/29) ein Verteidiger. Im Tor holten die Starbulls zu ihren beiden Goalies Christopher Kolarz und Andreas Mechel zum Transferende noch den ehemaligen DEL-Torhüter Tomas Pöpperle dazu, der nach starken Leistung zum Ende der Hauptrunde zuletzt angeschlagen passen musste.
Und noch ein Blick auf die Team-Statistiken der Starbulls: In der Hauptrunde erzielten sie in Überzahl 33 Tore aus 137 Situationen, was einer Quote von 24,1 Prozent entspricht – Platz vier im Süden (Blue Devils: 36,0 Prozent). In den Play-offs erzielten die Starbulls zehn Tore aus 32 Situationen – eine Quote von 31,3 Prozent. In Unterzahl musste Rosenheim in der Hauptrunde 140 Situationen überstehen, kassierten dabei 23 Gegentore – Erfolgsquote 83,6 Prozent – Platz vier im Süden (Blue Devils: 85,2 Prozent). In den Playoffs lag die Erfolgsquote in eigener Unterzahl bei 89,3 Prozent – drei Gegentore in 28 Unterzahlsituationen. Im Schnitt kassierten die Starbulls in der Hauptrunde 8,5 Strafminuten pro Partie – Platz sechs in der Oberliga Süd (Blue Devils 7,9). In den Playoffs sammelte Rosenheim im Schnitt 9,1 Strafminuten (Blue Devils 10,1).