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Blues führen nach 2:1-Sieg Serie an

Þ07 Juni 2019, 11:52
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St. Louis Blues

Die St. Louis Blues haben Spiel 5 bei den Boston Bruins in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im TD Garden mit 2:1 gewonnen. Damit geht das Team aus Gateway City erstmals im Stanley-Cup-Finale 2019 in Führung (Serien-Stand 2:1) und können im Heimspiel am Sonntag den ersten Stanley Cup nach St. Louis holen. Erfolgsgarant war einmal mehr Torwart Jordan Binnington.

"Über Binner kann man heute nicht genug sagen, er hat uns im Spiel gehalten. Er hat uns gerettet", lobte St. Louis' Center Tyler Bozak seinen Torwart. "Er hält uns immer im Spiel und gibt uns immer eine Chance, zu gewinnen", stimmte Oskar Sundqvist voll mit ein. "Es war wieder ein überragendes Spiel von einem Rookie-Torhüter", hob auch Blues-Trainer Craig Berube lobend hervor.

Chara spielt!

Vor dem Spiel war die brennendste Frage, ob Zdeno Chara (Gesichtsverletzung) spielen könne oder nicht. Er konnte! Bostons Trainer Bruce Cassidy beorderte den Verteidiger-Hünen, der mit Vollvisier spielte, in die Starting-Six. Die Fans im TD Garden würdigten das mit sekundenlangem Geschrei und später auch immer wieder mit "Chara, Chara"-Sprechchören. Cassidy ging dennoch auf Nummer sicher und nominierte mit Steven Kampfer einen 7. Verteidiger. Die elf verblieben Stürmer bildeten Pärchen (Marchand/Bergeron, Johanson/Coyle, Nordstrom/Kuraly, DeBrusk/Krejci) und ließen dazu immer drei rechte Flügelstürmer hinzurotieren (Pastrnak, Heinen, Acciari). Im Tor startete Tuukka Rask (19 Saves, 90,5 Prozent Fangquote).

Berube veränderte seine Aufstellung in der Verteidigung: Robert Bortuzzo erhielt den Vorzug vor Joel Edmundson. Zwischen den Pfosten startete Binnington (38 Saves, 97,4 Prozent Fangquote).

1. Drittel: Chancenflut für Boston

Die Bruins erwischten klar den besseren Start, teilten fleißig aus, bauten sauber auf und kamen zu guten Torchancen. Die besten verbuchten Sean Kuraly (4., 7.) und Charlie Coyle im Powerplay (9.). Von den Blues kam hingegen lange nichts. Tyler Bozak kam erst in der 11. Minute zur ersten guten Möglichkeit.

So war Spiel 5 weniger taktisch, denn von einer Chancenflut geprägt: Boston hatte durch David Pastrnak (13., 17.) und Brandon Carlo (13.) weitere exquisite Torchancen, die allesamt von Binnginton kaltgestellt wurden. Bei der Direktabnahme von Brad Marchand rettete die Latte für St. Louis (16.). Von den Blues kam weiterhin nur wenig, in Überzahl rang David Perron Rask eine Glanzparade ab (19.). Am Ende des ersten Drittels hatten die Bruins mehr als doppelt so viele Torschüsse (17:8) und zeigten sich physisch präsenter (23:18 Hits).

"Wir hatten keinen schlechten Start, hatten im ersten Drittel viele Schüsse, aber er ist nicht reingegangen", so Verteidiger Brandon Carlo. "Wir hatten zahlreiche Torchancen, müssen diese aber auch nutzen", haderte auch Stürmer Marcus Johansson mit der Effektivität in seiner Mannschaft.

2. Drittel: Blues stellen den Spielverlauf auf den Kopf

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs tauchte Tarasenko frei vor Rask auf, doch der Torwart parierte stark (21.). Ein paar Sekunden später spielte Zach Sanford von hinter dem Tor in den Slot, wo Ryan O'Reilly völlig frei stand und per Rückhandschuss auf 1:0 für St. Louis stellte (21.). "Er kommt momentan zu Chancen und schließt diese dann eiskalt ab", freute sich Berube. Die Blues stellten den Spielverlauf bis dato auf den Kopf.

Im weiteren Verlauf riegelten die Gäste aus Gateway City die neutrale Zone ab. Boston tappte immer wieder in die Falle und kam kaum zu einem geordneten Zone-Entry. Auch im Offensivdrittel fanden die Bruins kaum in die Ordnung. St. Louis stand gut in den Pass und Schusswegen, erzwang das Spiel immer wieder an die Bande und rieb die Hausherren dort auf. Kurz vor der Pausensirene beinahe das 2:0 für die Blues: Alex Pietrangelo scheiterte in vielversprechender Position an David Krejci, der auf er Linie für seinen geschlagenen Goalie rettete (40.).

3. Drittel: DeBrusks Tor kommt zu spät

Im dritten Abschnitt betrieb Boston einen hohen Aufwand, fuhr aber keinen Ertrag ein. Meist wurde die letzte Aktion nicht sauber ausgespielt oder die falsche Entscheidung getroffen. Trotz spielerischem Übergewicht, brachten die Bruins die Scheibe nicht ins Tor. Nah ran kam Kampfer, der per Schlagschuss das Lattenkreuz traf (43.). Noch näher war Pastrnak am Ausgleich, nach dessen Schuss der Videobeweis belegen musste, dass bereits abgepfiffen war, als die Scheibe die Linie möglicherweise knapp überschritten hatte (47.).

St. Louis kam derweil nur noch selten, dann aber gefährlich: Erst setzte Colton Parayko den Puck an den Pfosten (49.). Dann tunnelte David Perron Rask und erzielte so das 2:0 (51.). "Ich habe Bozy (Tyler Bozak, d. Red.) am zweiten Pfosten gesehen, doch auch gefühlt, dass eine Lücke aufgeht. Der Puck ist reingegangen, es war ein wichtiges Tor", beschrieb Perron die Szene. Die Bruins reklamierten unmittelbar vor dem Treffer auf ein Beinstellen, doch ein Pfiff blieb aus.

Boston musste nun voll ins Risiko gehen und machte hinten auf. Das gab den Blues Platz zum Kontern: Tarasenko scheiterte frei vor Rask (53.). Dann platzte auf der anderen Seite der Knoten - Jake DeBrusk schweißte die Scheibe mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel zum 1:2 in die Maschen (54.).

Der Anschlusstreffer verlieh den Bruins noch einmal neuen Mut. Plötzlich wurden auch wieder Einzelaktionen gestartet. Der Druck nahm zu. Bei noch 1:30 Minuten auf der Uhr verließ Rask erstmals für einen zusätzlichen Stürmer das Tor. Doch Binningtons Tor blieb wie vernagelt.

"Unsere Leistung war gut, wir hatten viele gute Chancen. Aber wir müssen so langsam auch Ergebnisse erzielen, egal wie", sagte Bruins-Stürmer Patrice Bergeron, der Boston trotz des 2:3-Serienrückstands noch nicht abschreibt: "Wir waren schon in so einer Situation, aus dieser Erfahrung müssen wir lernen und uns auf Spiel 6 vorbereiten." Mitspieler DeBrusk sah es ein wenig kritischer: "Wir haben nicht genug getan, um heute zu gewinnen, waren nicht zwingend genug. Wir hatten viele Chancen, aber die Pucks sind heute nicht für uns gesprungen."

Die Serie wechselt für Spiel 6 nach St. Louis. Puck-Drop ist in ist in der Nacht von Sonntag auf Montag (2 Uhr MESZ, live bei nhl.tv, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport) im Enterprise Center. Mit einem weiteren Sieg könnten sich die Blues zum Stanley-Cup-Sieger küren. "Es fühlt sich gut an. Wir dürfen jetzt auf keine Störgeräusche hören, sondern müssen fokussiert bleiben. Wir freuen uns auf Spiel 6", blickt Perron voraus.

Quelle: NHL.com

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